Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.von Ausartung derer Samen. Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge-horsamst aus. Vermelde aber anbey, wie der weisse Cappus vorm Jahre nicht der beste gewe- sen, weilen so wenig ich, als noch drey andere gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen, indem nicht die Helfte davon aufgegangen ist. Jch habe einst gelesen: Besenflachs, Beluedere, sey ein giftiges Kraut, davor man sich in acht zu nehmen habe. Wenns bekant, so bitte solches ohnschwer zu melden. Mit aller Hochachtung verharre [Spaltenumbruch]
Ew.-- C. den 16. Dec. 1749.[Spaltenumbruch] ergebenster Diener K. IV. Dritte Antwort. Mein Herr! Da nunmehro das Glück zum drittenmal gehabt, lich D 5
von Ausartung derer Samen. Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge-horſamſt aus. Vermelde aber anbey, wie der weiſſe Cappus vorm Jahre nicht der beſte gewe- ſen, weilen ſo wenig ich, als noch drey andere gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen, indem nicht die Helfte davon aufgegangen iſt. Jch habe einſt geleſen: Beſenflachs, Beluedere, ſey ein giftiges Kraut, davor man ſich in acht zu nehmen habe. Wenns bekant, ſo bitte ſolches ohnſchwer zu melden. Mit aller Hochachtung verharre [Spaltenumbruch]
Ew.-- C. den 16. Dec. 1749.[Spaltenumbruch] ergebenſter Diener K. IV. Dritte Antwort. Mein Herr! Da nunmehro das Gluͤck zum drittenmal gehabt, lich D 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb n="57" facs="#f0078"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">von Ausartung derer Samen.</hi></fw><lb/> Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge-<lb/> horſamſt aus. Vermelde aber anbey, wie der<lb/> weiſſe Cappus vorm Jahre nicht der beſte gewe-<lb/> ſen, weilen ſo wenig ich, als noch drey andere<lb/> gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen,<lb/> indem nicht die Helfte davon aufgegangen iſt.<lb/> Jch habe einſt geleſen: Beſenflachs, <hi rendition="#aq">Beluedere,</hi><lb/> ſey ein giftiges Kraut, davor man ſich in acht zu<lb/> nehmen habe. Wenns bekant, ſo bitte ſolches<lb/> ohnſchwer zu melden. Mit aller Hochachtung<lb/> verharre</p><lb/> <closer> <salute xml:id="s09" prev="#s10"> <cb/> <hi rendition="#et">Ew.--</hi> </salute><lb/> <dateline>C. den 16. Dec. 1749.</dateline><lb/> <cb/> <signed xml:id="s10" prev="#s09"> <hi rendition="#et">ergebenſter Diener<lb/> K.</hi> </signed> </closer> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Dritte Antwort.</hi> </head><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Mein Herr!</hi> </salute><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>a nunmehro das Gluͤck zum drittenmal gehabt,<lb/> von Jhnen als einem mir ganz unbekanten Ge-<lb/> lehrten eine angenehme Zuſchrift zu uͤberkommen;<lb/> ſo iſt mir unter allen mit am angenehmſten ge-<lb/> weſen, von einem ſo weit entfernten Orte dieſe<lb/> Ehre zu genieſſen, und anbey Dero hochgeſchaͤz-<lb/> ten Freundſchaft verſichert zu werden. Ew.--<lb/> bin davor von Herzen verbunden und bitte zu<lb/> glauben, daß Dero Hochgeneigtes Wohlwollen,<lb/> welches Dieſelben auf eine beſondere Art in De-<lb/> ro ſehr werthem Schreiben gegen mich auszudruͤ-<lb/> cken beliebet, mich beſonders afficiret, abſonder-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">D 5</fw><fw type="catch" place="bottom">lich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0078]
von Ausartung derer Samen.
Vor die Einlage bitte mir guten Samen ge-
horſamſt aus. Vermelde aber anbey, wie der
weiſſe Cappus vorm Jahre nicht der beſte gewe-
ſen, weilen ſo wenig ich, als noch drey andere
gute Freunde viele Pflanzen davon bekommen,
indem nicht die Helfte davon aufgegangen iſt.
Jch habe einſt geleſen: Beſenflachs, Beluedere,
ſey ein giftiges Kraut, davor man ſich in acht zu
nehmen habe. Wenns bekant, ſo bitte ſolches
ohnſchwer zu melden. Mit aller Hochachtung
verharre
Ew.--
C. den 16. Dec. 1749.
ergebenſter Diener
K.
IV.
Dritte Antwort.
Mein Herr!
Da nunmehro das Gluͤck zum drittenmal gehabt,
von Jhnen als einem mir ganz unbekanten Ge-
lehrten eine angenehme Zuſchrift zu uͤberkommen;
ſo iſt mir unter allen mit am angenehmſten ge-
weſen, von einem ſo weit entfernten Orte dieſe
Ehre zu genieſſen, und anbey Dero hochgeſchaͤz-
ten Freundſchaft verſichert zu werden. Ew.--
bin davor von Herzen verbunden und bitte zu
glauben, daß Dero Hochgeneigtes Wohlwollen,
welches Dieſelben auf eine beſondere Art in De-
ro ſehr werthem Schreiben gegen mich auszudruͤ-
cken beliebet, mich beſonders afficiret, abſonder-
lich
D 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/78 |
Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/78>, abgerufen am 03.03.2025. |