Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
von Ausartung derer Samen.
[Spaltenumbruch] Jch verharre mit aller Sincerite
Ew.--
E. den 10. April 1749.
[Spaltenumbruch] ergebenster
C. R.
V.
Dritte Zuschrift.
Mein Herr!

Ew.-- bin annoch den verbundesten Dank schul-
dig, für die aus langer Erfahrung bemerkten, und
mir hochgeneigt communicirten Obseruationes
wegen der Sämereyen, wie dieselbe denen zufolge
samt und sonders wohl gerathen, wenn die rechte
Zeit und eine temperirte Witterung beobachtet
worden, ohne daß dabey auf die Himmels-Zei-
chen, Aspecten und Mond-Wechsel gesehen wor-
den. Jch danke demnach gehorsamst, daß Die-
selben sich die Mühe nehmen wollen, auf meine
gethane Einwürfe mir volkommene Satisfaction
zu geben, und durch gründliche Rationes diesel-
ben zu heben, wogegen ich, bey verbantem Aber-
glauben und praeconceptis Opinionibus nichts
einwenden kan, sondern assentire Dero Meinun-
gen volkommen. Daß aber die Samen-Körner
nicht allemal Schuld daran seyn, daß die daraus
erwachsene Pflanzen nicht auf gleiche Weise ge-
rathen, lehret mich die Erfahrung. Jch habe
observiret, daß, wenn ich aus einem Beutel
heute und morgen einerley guten Samen,
auf Länder von einerley Güte gesäet habe,

daß
D 4
von Ausartung derer Samen.
[Spaltenumbruch] Jch verharre mit aller Sincerité
Ew.--
E. den 10. April 1749.
[Spaltenumbruch] ergebenſter
C. R.
V.
Dritte Zuſchrift.
Mein Herr!

Ew.-- bin annoch den verbundeſten Dank ſchul-
dig, fuͤr die aus langer Erfahrung bemerkten, und
mir hochgeneigt communicirten Obſeruationes
wegen der Saͤmereyen, wie dieſelbe denen zufolge
ſamt und ſonders wohl gerathen, wenn die rechte
Zeit und eine temperirte Witterung beobachtet
worden, ohne daß dabey auf die Himmels-Zei-
chen, Aſpecten und Mond-Wechſel geſehen wor-
den. Jch danke demnach gehorſamſt, daß Die-
ſelben ſich die Muͤhe nehmen wollen, auf meine
gethane Einwuͤrfe mir volkommene Satisfaction
zu geben, und durch gruͤndliche Rationes dieſel-
ben zu heben, wogegen ich, bey verbantem Aber-
glauben und præconceptis Opinionibus nichts
einwenden kan, ſondern aſſentire Dero Meinun-
gen volkommen. Daß aber die Samen-Koͤrner
nicht allemal Schuld daran ſeyn, daß die daraus
erwachſene Pflanzen nicht auf gleiche Weiſe ge-
rathen, lehret mich die Erfahrung. Jch habe
obſerviret, daß, wenn ich aus einem Beutel
heute und morgen einerley guten Samen,
auf Laͤnder von einerley Guͤte geſaͤet habe,

daß
D 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb n="55" facs="#f0076"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">von Ausartung derer Samen.</hi> </fw><lb/>
          <closer>
            <salute xml:id="s07" next="#s08">
              <cb/> <hi rendition="#et">Jch verharre mit aller <hi rendition="#aq">Sincerité</hi><lb/>
Ew.--</hi> </salute><lb/>
            <dateline>E. den 10. April 1749.</dateline><lb/>
            <cb/>
            <signed xml:id="s08" prev="#s07"> <hi rendition="#et">ergeben&#x017F;ter<lb/>
C. R.</hi> </signed>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Dritte Zu&#x017F;chrift.</hi> </head><lb/>
          <salute> <hi rendition="#et">Mein Herr!</hi> </salute><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>w.-- bin annoch den verbunde&#x017F;ten Dank &#x017F;chul-<lb/>
dig, fu&#x0364;r die aus langer Erfahrung bemerkten, und<lb/>
mir hochgeneigt communicirten <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;eruationes</hi><lb/>
wegen der Sa&#x0364;mereyen, wie die&#x017F;elbe denen zufolge<lb/>
&#x017F;amt und &#x017F;onders wohl gerathen, wenn die rechte<lb/>
Zeit und eine temperirte Witterung beobachtet<lb/>
worden, ohne daß dabey auf die Himmels-Zei-<lb/>
chen, A&#x017F;pecten und Mond-Wech&#x017F;el ge&#x017F;ehen wor-<lb/>
den. Jch danke demnach gehor&#x017F;am&#x017F;t, daß Die-<lb/>
&#x017F;elben &#x017F;ich die Mu&#x0364;he nehmen wollen, auf meine<lb/>
gethane Einwu&#x0364;rfe mir volkommene Satisfaction<lb/>
zu geben, und durch gru&#x0364;ndliche <hi rendition="#aq">Rationes</hi> die&#x017F;el-<lb/>
ben zu heben, wogegen ich, bey verbantem Aber-<lb/>
glauben und <hi rendition="#aq">præconceptis Opinionibus</hi> nichts<lb/>
einwenden kan, &#x017F;ondern a&#x017F;&#x017F;entire Dero Meinun-<lb/>
gen volkommen. Daß aber die Samen-Ko&#x0364;rner<lb/>
nicht allemal Schuld daran &#x017F;eyn, daß die daraus<lb/>
erwach&#x017F;ene Pflanzen nicht auf gleiche Wei&#x017F;e ge-<lb/>
rathen, lehret mich die Erfahrung. Jch habe<lb/>
ob&#x017F;erviret, daß, wenn ich aus einem Beutel<lb/>
heute und morgen einerley guten Samen,<lb/>
auf La&#x0364;nder von einerley Gu&#x0364;te ge&#x017F;a&#x0364;et habe,<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D 4</fw><fw type="catch" place="bottom">daß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0076] von Ausartung derer Samen. Jch verharre mit aller Sincerité Ew.-- E. den 10. April 1749. ergebenſter C. R. V. Dritte Zuſchrift. Mein Herr! Ew.-- bin annoch den verbundeſten Dank ſchul- dig, fuͤr die aus langer Erfahrung bemerkten, und mir hochgeneigt communicirten Obſeruationes wegen der Saͤmereyen, wie dieſelbe denen zufolge ſamt und ſonders wohl gerathen, wenn die rechte Zeit und eine temperirte Witterung beobachtet worden, ohne daß dabey auf die Himmels-Zei- chen, Aſpecten und Mond-Wechſel geſehen wor- den. Jch danke demnach gehorſamſt, daß Die- ſelben ſich die Muͤhe nehmen wollen, auf meine gethane Einwuͤrfe mir volkommene Satisfaction zu geben, und durch gruͤndliche Rationes dieſel- ben zu heben, wogegen ich, bey verbantem Aber- glauben und præconceptis Opinionibus nichts einwenden kan, ſondern aſſentire Dero Meinun- gen volkommen. Daß aber die Samen-Koͤrner nicht allemal Schuld daran ſeyn, daß die daraus erwachſene Pflanzen nicht auf gleiche Weiſe ge- rathen, lehret mich die Erfahrung. Jch habe obſerviret, daß, wenn ich aus einem Beutel heute und morgen einerley guten Samen, auf Laͤnder von einerley Guͤte geſaͤet habe, daß D 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/76
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/76>, abgerufen am 03.03.2025.