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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

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4. Cap. Wie man
Sache in der Mitte, und man bindet dasselbe
mit einem Zwirn-Faden, jedoch nicht feste zu-
sammen, damit der Same zum käumen und auf-
zuquellen so viel Raum als nöthig, in dem ge-
dachten Läplein behalte. Hierauf nimt man die-
ses Beutelchen, weichet es 24 Stunden in Was-
ser ein, und wenn diese Zeit vorbey, so leget man
solches in die Erde, jedoch also, daß oben über der
Erden etwas weniges von dem Läplein noch zu se-
hen ist, damit man es desto füglicher, wenn man
gedenket, daß der Same gekäumet ist, heraus
ziehen kan. Neben dieses in der Erde eingelegte
oder eingescharrete Beutlein, stecket man ein klei-
nes Stöcklein, worein der aufgeschriebene Name
in einen darein gemachten kleinen Spalt gethan
wird, damit, wenn mehrere Samen auf ein-
mal probiret werden, solche desto füglicher von
einander können unterschieden werden, indem be-
sonders die runden Samen im Aufquellen einan-
der ganz gleich sehen. Und so dieses alles gesche-
hen, begiesset man den Scherben, damit die Erde
sich an das Beutelchen ansetzet, alsdenn stellet
man den Scherben an obbesagten temperirten
Ort, und wenn dieser 3 bis 4 Tage gestanden, so
ziehet man das Läplein aus der Erde heraus. Als-
denn wird man finden, wenn anders der Same
noch gut ist, daß er zum Theil durch das Läplein
hindurch gewachsen ist. Wenn dieses von einan-
der gelegt wird, so können alle Körnlein darin-
nen gezehlet werden. Man wird hierbey alsobald
wahrnehmen, ob der dritte oder vierte Theil alter

ver-

4. Cap. Wie man
Sache in der Mitte, und man bindet daſſelbe
mit einem Zwirn-Faden, jedoch nicht feſte zu-
ſammen, damit der Same zum kaͤumen und auf-
zuquellen ſo viel Raum als noͤthig, in dem ge-
dachten Laͤplein behalte. Hierauf nimt man die-
ſes Beutelchen, weichet es 24 Stunden in Waſ-
ſer ein, und wenn dieſe Zeit vorbey, ſo leget man
ſolches in die Erde, jedoch alſo, daß oben uͤber der
Erden etwas weniges von dem Laͤplein noch zu ſe-
hen iſt, damit man es deſto fuͤglicher, wenn man
gedenket, daß der Same gekaͤumet iſt, heraus
ziehen kan. Neben dieſes in der Erde eingelegte
oder eingeſcharrete Beutlein, ſtecket man ein klei-
nes Stoͤcklein, worein der aufgeſchriebene Name
in einen darein gemachten kleinen Spalt gethan
wird, damit, wenn mehrere Samen auf ein-
mal probiret werden, ſolche deſto fuͤglicher von
einander koͤnnen unterſchieden werden, indem be-
ſonders die runden Samen im Aufquellen einan-
der ganz gleich ſehen. Und ſo dieſes alles geſche-
hen, begieſſet man den Scherben, damit die Erde
ſich an das Beutelchen anſetzet, alsdenn ſtellet
man den Scherben an obbeſagten temperirten
Ort, und wenn dieſer 3 bis 4 Tage geſtanden, ſo
ziehet man das Laͤplein aus der Erde heraus. Als-
denn wird man finden, wenn anders der Same
noch gut iſt, daß er zum Theil durch das Laͤplein
hindurch gewachſen iſt. Wenn dieſes von einan-
der gelegt wird, ſo koͤnnen alle Koͤrnlein darin-
nen gezehlet werden. Man wird hierbey alſobald
wahrnehmen, ob der dritte oder vierte Theil alter

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[20/0041] 4. Cap. Wie man Sache in der Mitte, und man bindet daſſelbe mit einem Zwirn-Faden, jedoch nicht feſte zu- ſammen, damit der Same zum kaͤumen und auf- zuquellen ſo viel Raum als noͤthig, in dem ge- dachten Laͤplein behalte. Hierauf nimt man die- ſes Beutelchen, weichet es 24 Stunden in Waſ- ſer ein, und wenn dieſe Zeit vorbey, ſo leget man ſolches in die Erde, jedoch alſo, daß oben uͤber der Erden etwas weniges von dem Laͤplein noch zu ſe- hen iſt, damit man es deſto fuͤglicher, wenn man gedenket, daß der Same gekaͤumet iſt, heraus ziehen kan. Neben dieſes in der Erde eingelegte oder eingeſcharrete Beutlein, ſtecket man ein klei- nes Stoͤcklein, worein der aufgeſchriebene Name in einen darein gemachten kleinen Spalt gethan wird, damit, wenn mehrere Samen auf ein- mal probiret werden, ſolche deſto fuͤglicher von einander koͤnnen unterſchieden werden, indem be- ſonders die runden Samen im Aufquellen einan- der ganz gleich ſehen. Und ſo dieſes alles geſche- hen, begieſſet man den Scherben, damit die Erde ſich an das Beutelchen anſetzet, alsdenn ſtellet man den Scherben an obbeſagten temperirten Ort, und wenn dieſer 3 bis 4 Tage geſtanden, ſo ziehet man das Laͤplein aus der Erde heraus. Als- denn wird man finden, wenn anders der Same noch gut iſt, daß er zum Theil durch das Laͤplein hindurch gewachſen iſt. Wenn dieſes von einan- der gelegt wird, ſo koͤnnen alle Koͤrnlein darin- nen gezehlet werden. Man wird hierbey alſobald wahrnehmen, ob der dritte oder vierte Theil alter ver-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/41>, abgerufen am 21.11.2024.