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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

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des Samen-Cabinets.
gereuen, diese meine Gedanken und Erfindung
gelesen zu haben. Jch glaube auch nicht, daß
Jemand meine Arbeit für etwas unnöthiges oder
überflüßiges ansehen werde, indem nicht ein jeder
Gelegenheit hat solche Dinge ausfindig zu ma-
chen, welche zur Beförderung der Natur-Wissen-
schaft gereichen können. Jch habe auch verschiede-
ne Autores durchgesucht und durchblättert, welche
von Naturalien-Kunst- oder Raritäten-Kammern
geschrieben: doch habe ich nicht finden können,
daß Jemand auf eine solche Art dieser Samlung
gekommen wäre. vid. plura 217.



Das dritte Capitel.
Von der Conservatation derer
Samen.

Gleichwie alle Dinge denen Motten und Wür-
mern unterworfen sind; so sind auch die
Samen hiervon nicht ausgeschlossen, absonderlich
wenn sie vom Staube und andern Unreinigkei-
ten nicht ausgeschwungen und rein gemacht wor-
den. Dahero muß man überhaupt bey dem
Gesämig zuerst darauf bedacht seyn, daß es von
allem Unrath vorher wohl gesaubert, und als-
denn an einen solchen Ort geschaffet werde, wo es
einer frischen und temperirten Luft geniessen kan.

Der

des Samen-Cabinets.
gereuen, dieſe meine Gedanken und Erfindung
geleſen zu haben. Jch glaube auch nicht, daß
Jemand meine Arbeit fuͤr etwas unnoͤthiges oder
uͤberfluͤßiges anſehen werde, indem nicht ein jeder
Gelegenheit hat ſolche Dinge ausfindig zu ma-
chen, welche zur Befoͤrderung der Natur-Wiſſen-
ſchaft gereichen koͤnnen. Jch habe auch verſchiede-
ne Autores durchgeſucht und durchblaͤttert, welche
von Naturalien-Kunſt- oder Raritaͤten-Kammern
geſchrieben: doch habe ich nicht finden koͤnnen,
daß Jemand auf eine ſolche Art dieſer Samlung
gekommen waͤre. vid. plura 217.



Das dritte Capitel.
Von der Conſervatation derer
Samen.

Gleichwie alle Dinge denen Motten und Wuͤr-
mern unterworfen ſind; ſo ſind auch die
Samen hiervon nicht ausgeſchloſſen, abſonderlich
wenn ſie vom Staube und andern Unreinigkei-
ten nicht ausgeſchwungen und rein gemacht wor-
den. Dahero muß man uͤberhaupt bey dem
Geſaͤmig zuerſt darauf bedacht ſeyn, daß es von
allem Unrath vorher wohl geſaubert, und als-
denn an einen ſolchen Ort geſchaffet werde, wo es
einer friſchen und temperirten Luft genieſſen kan.

Der
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[15/0036] des Samen-Cabinets. gereuen, dieſe meine Gedanken und Erfindung geleſen zu haben. Jch glaube auch nicht, daß Jemand meine Arbeit fuͤr etwas unnoͤthiges oder uͤberfluͤßiges anſehen werde, indem nicht ein jeder Gelegenheit hat ſolche Dinge ausfindig zu ma- chen, welche zur Befoͤrderung der Natur-Wiſſen- ſchaft gereichen koͤnnen. Jch habe auch verſchiede- ne Autores durchgeſucht und durchblaͤttert, welche von Naturalien-Kunſt- oder Raritaͤten-Kammern geſchrieben: doch habe ich nicht finden koͤnnen, daß Jemand auf eine ſolche Art dieſer Samlung gekommen waͤre. vid. plura 217. Das dritte Capitel. Von der Conſervatation derer Samen. Gleichwie alle Dinge denen Motten und Wuͤr- mern unterworfen ſind; ſo ſind auch die Samen hiervon nicht ausgeſchloſſen, abſonderlich wenn ſie vom Staube und andern Unreinigkei- ten nicht ausgeſchwungen und rein gemacht wor- den. Dahero muß man uͤberhaupt bey dem Geſaͤmig zuerſt darauf bedacht ſeyn, daß es von allem Unrath vorher wohl geſaubert, und als- denn an einen ſolchen Ort geſchaffet werde, wo es einer friſchen und temperirten Luft genieſſen kan. Der

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/36>, abgerufen am 27.11.2024.