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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.

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18. Cap. Besondere Anmerkung,
Wenn sie nun einige Tage darauf gelegen, und die
Hitze und der Broden vergangen ist, wie oben ein
mehreres erinnert worden, so kan das Beet besäet
und bestellet werden. Hierbey aber ist noch nö-
thig zu erinnern, daß diese Erde noch vor dem Win-
ter zurechte gemacht und unter eine Schoppen oder
an einen solchen Ort gebracht werden muß, alwo
kein Regen und Schnee darauf fallen kan, damit
selbige zu derjenigen Zeit, wenn in denen Gärten
noch vieler Frost vorhanden ist, zu denen Mist-
Beeten kan gebraucht werden. Diese trockene
Erde, wenn sie hernach auf die Beete gebracht
worden, wird durch den aus dem Miste aufstei-
genden Broden und Dunst in weniger Zeit
Feuchtigkeit genung an sich ziehen. Wenn aber
aus dem Garten nasse Erde darauf gebracht wird,
und die aufsteigende Nässe vollends dazu komt, so
wird aus solcher ein volkommener Klos, daß man
das Beet wegen der alzu vielen Nässe nicht be-
stellen kan. Auf einer solchen magern Erde wer-
den die Pflänzlein derb und stämmigt, wachsen
auch mit ihren weissen Wurzeln darinnen feste.
Ohngefehr vierzehn Tage vor der Verpflanzungs-
Zeit, wenn man merket, daß sie nicht fortwachsen
wollen, sondern anfangen zu stocken, so nehme
man alsdenn recht verfaulten, klaren durchgesieb-
ten trockenen Küh-Mist, streue solchen einen Zol
hoch zwischen die Pflanzen, und giesse sie alsdenn
wohl, daß der darauf befindliche Mist sich an und
niedersetzet, so wird das Wachsthum derselben gar
merklich befördert werden. Dieses ist also die Be-

säung

18. Cap. Beſondere Anmerkung,
Wenn ſie nun einige Tage darauf gelegen, und die
Hitze und der Broden vergangen iſt, wie oben ein
mehreres erinnert worden, ſo kan das Beet beſaͤet
und beſtellet werden. Hierbey aber iſt noch noͤ-
thig zu erinnern, daß dieſe Erde noch vor dem Win-
ter zurechte gemacht und unter eine Schoppen oder
an einen ſolchen Ort gebracht werden muß, alwo
kein Regen und Schnee darauf fallen kan, damit
ſelbige zu derjenigen Zeit, wenn in denen Gaͤrten
noch vieler Froſt vorhanden iſt, zu denen Miſt-
Beeten kan gebraucht werden. Dieſe trockene
Erde, wenn ſie hernach auf die Beete gebracht
worden, wird durch den aus dem Miſte aufſtei-
genden Broden und Dunſt in weniger Zeit
Feuchtigkeit genung an ſich ziehen. Wenn aber
aus dem Garten naſſe Erde darauf gebracht wird,
und die aufſteigende Naͤſſe vollends dazu komt, ſo
wird aus ſolcher ein volkommener Klos, daß man
das Beet wegen der alzu vielen Naͤſſe nicht be-
ſtellen kan. Auf einer ſolchen magern Erde wer-
den die Pflaͤnzlein derb und ſtaͤmmigt, wachſen
auch mit ihren weiſſen Wurzeln darinnen feſte.
Ohngefehr vierzehn Tage vor der Verpflanzungs-
Zeit, wenn man merket, daß ſie nicht fortwachſen
wollen, ſondern anfangen zu ſtocken, ſo nehme
man alsdenn recht verfaulten, klaren durchgeſieb-
ten trockenen Kuͤh-Miſt, ſtreue ſolchen einen Zol
hoch zwiſchen die Pflanzen, und gieſſe ſie alsdenn
wohl, daß der darauf befindliche Miſt ſich an und
niederſetzet, ſo wird das Wachsthum derſelben gar
merklich befoͤrdert werden. Dieſes iſt alſo die Be-

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[152/0173] 18. Cap. Beſondere Anmerkung, Wenn ſie nun einige Tage darauf gelegen, und die Hitze und der Broden vergangen iſt, wie oben ein mehreres erinnert worden, ſo kan das Beet beſaͤet und beſtellet werden. Hierbey aber iſt noch noͤ- thig zu erinnern, daß dieſe Erde noch vor dem Win- ter zurechte gemacht und unter eine Schoppen oder an einen ſolchen Ort gebracht werden muß, alwo kein Regen und Schnee darauf fallen kan, damit ſelbige zu derjenigen Zeit, wenn in denen Gaͤrten noch vieler Froſt vorhanden iſt, zu denen Miſt- Beeten kan gebraucht werden. Dieſe trockene Erde, wenn ſie hernach auf die Beete gebracht worden, wird durch den aus dem Miſte aufſtei- genden Broden und Dunſt in weniger Zeit Feuchtigkeit genung an ſich ziehen. Wenn aber aus dem Garten naſſe Erde darauf gebracht wird, und die aufſteigende Naͤſſe vollends dazu komt, ſo wird aus ſolcher ein volkommener Klos, daß man das Beet wegen der alzu vielen Naͤſſe nicht be- ſtellen kan. Auf einer ſolchen magern Erde wer- den die Pflaͤnzlein derb und ſtaͤmmigt, wachſen auch mit ihren weiſſen Wurzeln darinnen feſte. Ohngefehr vierzehn Tage vor der Verpflanzungs- Zeit, wenn man merket, daß ſie nicht fortwachſen wollen, ſondern anfangen zu ſtocken, ſo nehme man alsdenn recht verfaulten, klaren durchgeſieb- ten trockenen Kuͤh-Miſt, ſtreue ſolchen einen Zol hoch zwiſchen die Pflanzen, und gieſſe ſie alsdenn wohl, daß der darauf befindliche Miſt ſich an und niederſetzet, ſo wird das Wachsthum derſelben gar merklich befoͤrdert werden. Dieſes iſt alſo die Be- ſaͤung

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/173>, abgerufen am 21.11.2024.