Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.14. Cap. Wie viel man in meinem Garten gehabt, an welcher ich den 30.Junii, als ich eben dieses geschrieben, etliche 40 Köpfe gezehlet. Allein da eine solche Staude denen Winden gar zu sehr unterworfen ist, und folglich wegen der langen Stängel, wie auch wegen der Vielheit und Schwere derer Köpfe gar leicht, besonders im freyen Felde umgerissen wer- den kan, welches wir an denen ordinären Stauden auf unsern Aeckern vielfältig sehen, so halte ich vielmehr davor, daß es rathsamer sey, wenn man bey dem angegebenen Maasse bleibet, daß die Stauden einen Schuh weit von einander gebracht werden. Denn wenn ich die Rechnung mache, so komt durch die Vielheit derer Stauden dasjenige bey, was ihnen an der Grösse mangelt. Der Profit ist also nach meinem Angeben gleich groß und desto gewisser zu erhalten, indem man bey de- nen kleinen Stauden wegen Umschmeissung von denen Winden nicht so in Gefahr stehet. Jn Erwegung dessen, was ich anjetzo nur zur Doch muß ich hier erinnern, daß man bey Früchte,
14. Cap. Wie viel man in meinem Garten gehabt, an welcher ich den 30.Junii, als ich eben dieſes geſchrieben, etliche 40 Koͤpfe gezehlet. Allein da eine ſolche Staude denen Winden gar zu ſehr unterworfen iſt, und folglich wegen der langen Staͤngel, wie auch wegen der Vielheit und Schwere derer Koͤpfe gar leicht, beſonders im freyen Felde umgeriſſen wer- den kan, welches wir an denen ordinaͤren Stauden auf unſern Aeckern vielfaͤltig ſehen, ſo halte ich vielmehr davor, daß es rathſamer ſey, wenn man bey dem angegebenen Maaſſe bleibet, daß die Stauden einen Schuh weit von einander gebracht werden. Denn wenn ich die Rechnung mache, ſo komt durch die Vielheit derer Stauden dasjenige bey, was ihnen an der Groͤſſe mangelt. Der Profit iſt alſo nach meinem Angeben gleich groß und deſto gewiſſer zu erhalten, indem man bey de- nen kleinen Stauden wegen Umſchmeiſſung von denen Winden nicht ſo in Gefahr ſtehet. Jn Erwegung deſſen, was ich anjetzo nur zur Doch muß ich hier erinnern, daß man bey Fruͤchte,
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14. Cap. Wie viel man
in meinem Garten gehabt, an welcher ich den 30.
Junii, als ich eben dieſes geſchrieben, etliche 40
Koͤpfe gezehlet. Allein da eine ſolche Staude
denen Winden gar zu ſehr unterworfen iſt, und
folglich wegen der langen Staͤngel, wie auch
wegen der Vielheit und Schwere derer Koͤpfe gar
leicht, beſonders im freyen Felde umgeriſſen wer-
den kan, welches wir an denen ordinaͤren Stauden
auf unſern Aeckern vielfaͤltig ſehen, ſo halte ich
vielmehr davor, daß es rathſamer ſey, wenn man
bey dem angegebenen Maaſſe bleibet, daß die
Stauden einen Schuh weit von einander gebracht
werden. Denn wenn ich die Rechnung mache, ſo
komt durch die Vielheit derer Stauden dasjenige
bey, was ihnen an der Groͤſſe mangelt. Der
Profit iſt alſo nach meinem Angeben gleich groß
und deſto gewiſſer zu erhalten, indem man bey de-
nen kleinen Stauden wegen Umſchmeiſſung von
denen Winden nicht ſo in Gefahr ſtehet.
Jn Erwegung deſſen, was ich anjetzo nur zur
Erlaͤuterung von denen Mohnen angefuͤhrt, wird
mir ein jeder Ackerbau-Verſtaͤndiger beypflichten,
daß alle Samen, ſie moͤgen Namen haben, wie ſie
wollen, nicht zu dicke auf die Aecker duͤrfen gebracht
werden, denn es wil ein jedes Gewaͤchſe ſeinen er-
forderlichen Raum und Nahrung zum Wachs-
thum haben.
Doch muß ich hier erinnern, daß man bey
Leſung dieſer Blaͤtter nicht etwan auf das andere
Extremum fallen und die Samen alzu duͤnne und
ſparſam beſtellen duͤrfte. Denn wer die Korn-
Fruͤchte,
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