Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843.Erste Entwürfe. Übrigen bekenne. Wenn dieß geschehen ist, so hofft er alleweltliche Fürsten dieser östlichen und nördlichen Länder, den Herzog von Preußen, die Herzoge von Mecklenburg, Lüne- burg, Pommern, Holstein, in den von ihm mit Moritz ver- abredeten Bund zu ziehen. Die erste Absicht hiebei war durchaus defensiver Natur. In der Obligation welche Moritz dem Markgrafen 1 Handlung zu Dresden bei Langenn II, 331 ist eine von den hessischen Abgeordneten, ohne Zweifel Simon Bing und Wilhelm von Schachten, aufgesetztes Protocoll über ein Gespräch mit Chrufürst Moritz über seine Verhandlung mit Markgraf Hans. Die Obliga- tion vom 20 Febr. ist das officielle Resultat dieser Verhandlungen: "Herzog Moritz", heißt es darin, "will die Religion laut der augs- burgischen Confession bekennen," was also noch immer zweifelhaft war; "will zu erhaltung der Religion und freiheit der Deutschen ein Defensiffbündnuß machen." 14*
Erſte Entwuͤrfe. Übrigen bekenne. Wenn dieß geſchehen iſt, ſo hofft er alleweltliche Fürſten dieſer öſtlichen und nördlichen Länder, den Herzog von Preußen, die Herzoge von Mecklenburg, Lüne- burg, Pommern, Holſtein, in den von ihm mit Moritz ver- abredeten Bund zu ziehen. Die erſte Abſicht hiebei war durchaus defenſiver Natur. In der Obligation welche Moritz dem Markgrafen 1 Handlung zu Dresden bei Langenn II, 331 iſt eine von den heſſiſchen Abgeordneten, ohne Zweifel Simon Bing und Wilhelm von Schachten, aufgeſetztes Protocoll uͤber ein Geſpraͤch mit Chrufuͤrſt Moritz uͤber ſeine Verhandlung mit Markgraf Hans. Die Obliga- tion vom 20 Febr. iſt das officielle Reſultat dieſer Verhandlungen: „Herzog Moritz“, heißt es darin, „will die Religion laut der augs- burgiſchen Confeſſion bekennen,“ was alſo noch immer zweifelhaft war; „will zu erhaltung der Religion und freiheit der Deutſchen ein Defenſiffbuͤndnuß machen.“ 14*
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Erſte Entwuͤrfe.
Übrigen bekenne. Wenn dieß geſchehen iſt, ſo hofft er alle
weltliche Fürſten dieſer öſtlichen und nördlichen Länder, den
Herzog von Preußen, die Herzoge von Mecklenburg, Lüne-
burg, Pommern, Holſtein, in den von ihm mit Moritz ver-
abredeten Bund zu ziehen.
Die erſte Abſicht hiebei war durchaus defenſiver Natur.
In der Obligation welche Moritz dem Markgrafen
Hans ausſtellte, verſprach er mit ausdrücklichen Worten, ein
Defenſivbündniß einzugehn, zur Erhaltung der Religion und
Freiheit der Deutſchen, Gut und Blut dabei aufzuſetzen; ſeine
Bedingung war allein, daß ihm Markgraf Hans von ſei-
nen Freunden die Verſicherung einer beſtimmten Hülfleiſtung
bringe, für den Fall daß er angegriffen werde. 1 Man hatte den
Gedanken, ein Heer von 20000 M. z. F. und 7000 z. Pf. auf-
zubringen und mehrere Jahre, oder doch auf Jahr und Tag,
auf den Beinen zu erhalten. Ein erſter, wiewohl noch ſehr
unentwickelter Gedanke von der Aufſtellung eines ſtehenden
Heeres zum Schutze der Religion. Es ſcheint als ſey die
Abſicht geweſen, dem Kaiſer Bedingungen zur Sicherung vor
allem der Religion vorzulegen und dieſen mit Aufſtellung ei-
ner ſo ſtattlichen Mannſchaft Nachdruck zu geben. Man
war jedoch hierüber noch nicht zu beſtimmten Entwürfen ge-
1 Handlung zu Dresden bei Langenn II, 331 iſt eine von den
heſſiſchen Abgeordneten, ohne Zweifel Simon Bing und Wilhelm von
Schachten, aufgeſetztes Protocoll uͤber ein Geſpraͤch mit Chrufuͤrſt
Moritz uͤber ſeine Verhandlung mit Markgraf Hans. Die Obliga-
tion vom 20 Febr. iſt das officielle Reſultat dieſer Verhandlungen:
„Herzog Moritz“, heißt es darin, „will die Religion laut der augs-
burgiſchen Confeſſion bekennen,“ was alſo noch immer zweifelhaft
war; „will zu erhaltung der Religion und freiheit der Deutſchen ein
Defenſiffbuͤndnuß machen.“
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