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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840.

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Siege Christians III.
Rantzau siegte, wie Landgraf Philipp bei Laufen, wie die
Fürsten im Bauernkrieg, durch die Ueberlegenheit der Reite-
rei und des Geschützes. Er hatte den Vortheil, daß der
Feind ihn nicht erwartete, sondern selbst einen Anlauf machte
und dabei in Unordnung gerieth. Die besten Leute des
städtischen Heeres fielen; es erlitt eine vollständige Nie-
derlage. 1

In denselben Tagen waren auch die Flotten bei Born-
holm zusammengetroffen. Die königliche bestand zugleich
aus schwedischen und preußischen, die lübeckische zugleich
aus rostockischen und stralsundischen Schiffen. Die Frage
war, ob die Fürsten oder die Städte fortan das Meer be-
herrschen sollten. Die Schlacht hatte schon begonnen, als
ein Sturm sie auseinander trieb. Offenbar war darauf
die Flotte der Fürsten im Uebergewicht. Der dänische Ad-
miral Skram, der sie commandirte, nahm allenthalben an
den Küsten die lübeckischen Fahrzeuge weg.

Hierdurch bekam nun Christian III zu Land und zur
See das Uebergewicht. Fünen hatte sich ihm sofort un-
terwerfen müssen; er empfing die Huldigung zu Odensee.
Mit Hülfe der Flotte, die gerade in diesem Augenblick an-
langte, ging er dann nach Seeland über; der Adel nahm
ihn mit Freuden auf. Die Schoninger huldigten ihm,
so wie er erschien. Schon war auch Warburg wieder
genommen und zu einem Pfand des Bundes zwischen Dä-
nemark und Schweden gemacht worden. Im Anfang des
August 1535 war die städtische Eroberung wieder auf Mal-
möe und Kopenhagen beschränkt.


1 Cragius Historia Friderici III, p. 95.
Ranke d. Gesch. III. 38

Siege Chriſtians III.
Rantzau ſiegte, wie Landgraf Philipp bei Laufen, wie die
Fürſten im Bauernkrieg, durch die Ueberlegenheit der Reite-
rei und des Geſchützes. Er hatte den Vortheil, daß der
Feind ihn nicht erwartete, ſondern ſelbſt einen Anlauf machte
und dabei in Unordnung gerieth. Die beſten Leute des
ſtädtiſchen Heeres fielen; es erlitt eine vollſtändige Nie-
derlage. 1

In denſelben Tagen waren auch die Flotten bei Born-
holm zuſammengetroffen. Die königliche beſtand zugleich
aus ſchwediſchen und preußiſchen, die lübeckiſche zugleich
aus roſtockiſchen und ſtralſundiſchen Schiffen. Die Frage
war, ob die Fürſten oder die Städte fortan das Meer be-
herrſchen ſollten. Die Schlacht hatte ſchon begonnen, als
ein Sturm ſie auseinander trieb. Offenbar war darauf
die Flotte der Fürſten im Uebergewicht. Der däniſche Ad-
miral Skram, der ſie commandirte, nahm allenthalben an
den Küſten die lübeckiſchen Fahrzeuge weg.

Hierdurch bekam nun Chriſtian III zu Land und zur
See das Uebergewicht. Fünen hatte ſich ihm ſofort un-
terwerfen müſſen; er empfing die Huldigung zu Odenſee.
Mit Hülfe der Flotte, die gerade in dieſem Augenblick an-
langte, ging er dann nach Seeland über; der Adel nahm
ihn mit Freuden auf. Die Schoninger huldigten ihm,
ſo wie er erſchien. Schon war auch Warburg wieder
genommen und zu einem Pfand des Bundes zwiſchen Dä-
nemark und Schweden gemacht worden. Im Anfang des
Auguſt 1535 war die ſtädtiſche Eroberung wieder auf Mal-
möe und Kopenhagen beſchränkt.


1 Cragius Historia Friderici III, p. 95.
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[593/0609] Siege Chriſtians III. Rantzau ſiegte, wie Landgraf Philipp bei Laufen, wie die Fürſten im Bauernkrieg, durch die Ueberlegenheit der Reite- rei und des Geſchützes. Er hatte den Vortheil, daß der Feind ihn nicht erwartete, ſondern ſelbſt einen Anlauf machte und dabei in Unordnung gerieth. Die beſten Leute des ſtädtiſchen Heeres fielen; es erlitt eine vollſtändige Nie- derlage. 1 In denſelben Tagen waren auch die Flotten bei Born- holm zuſammengetroffen. Die königliche beſtand zugleich aus ſchwediſchen und preußiſchen, die lübeckiſche zugleich aus roſtockiſchen und ſtralſundiſchen Schiffen. Die Frage war, ob die Fürſten oder die Städte fortan das Meer be- herrſchen ſollten. Die Schlacht hatte ſchon begonnen, als ein Sturm ſie auseinander trieb. Offenbar war darauf die Flotte der Fürſten im Uebergewicht. Der däniſche Ad- miral Skram, der ſie commandirte, nahm allenthalben an den Küſten die lübeckiſchen Fahrzeuge weg. Hierdurch bekam nun Chriſtian III zu Land und zur See das Uebergewicht. Fünen hatte ſich ihm ſofort un- terwerfen müſſen; er empfing die Huldigung zu Odenſee. Mit Hülfe der Flotte, die gerade in dieſem Augenblick an- langte, ging er dann nach Seeland über; der Adel nahm ihn mit Freuden auf. Die Schoninger huldigten ihm, ſo wie er erſchien. Schon war auch Warburg wieder genommen und zu einem Pfand des Bundes zwiſchen Dä- nemark und Schweden gemacht worden. Im Anfang des Auguſt 1535 war die ſtädtiſche Eroberung wieder auf Mal- möe und Kopenhagen beſchränkt. 1 Cragius Historia Friderici III, p. 95. Ranke d. Geſch. III. 38

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation03_1840/609>, abgerufen am 24.11.2024.