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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840.

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Fünftes Buch. Viertes Capitel.

Und noch einen andern Grund der Zufriedenheit hatte
der Papst. In den Verhandlungen wie in dem Tractat
erschien der König so gut wie der Kaiser als ein Gegner der
religiösen Neuerungen. In seiner Vollmacht führt Franz I
unter den Gründen seiner Friedensliebe an, daß er die Ketze-
reien unterdrücken wolle, die in der Christenheit aufkom-
men, damit die Kirche verehrt werde, wie es sich zum
Heile der Seelen gebühre. 1 In dem 43sten Artikel des
Friedens heißt es, daß Kaiser und König entschlossen seyen,
den heiligen Stuhl in seinem Ansehn und seiner Würde zu
erhalten, wie es ihrem kaiserlichen und königlichen Stande
zukomme. Unter den bestätigten Artikeln des Madrider Ver-
trags war auch der, in welchem der König dem Kaiser
seine Hülfe wider die Ketzer nicht minder, als gegen die
Türken zusagte.

So glücklich entging der Papst bei seiner Pacification
mit dem Kaiser der Gefahr, welche ihm gedroht hatte,
mit Frankreich brechen zu müssen. Der Kaiser legte Bei-
den die nemliche Nothwendigkeit auf, unter deren Einfluß
sie sich dann wieder begegneten.




etre plus content, qu'il est de ce, qu'il entend qu'on a eu me-
moire de luy et semble qu'il ayt quelque advis que aucuns des
confederes soient aucunement
(einigermaaßen) demeures en der-
riere; que luy confirme la satisfaction en quoi il est autant ou
plus que nulle autre chose et fait bien compte, s'ils vouloient
aller le chemin qui sera requis, que delivres et retournes en
France Messrs que a tout se aura bon remede.
1 Pour extirper les heresies qui pullulent en la Chrestiente
et que l'eglise soit reveree et honoree ainsi qu'il appertient pour
le salut de nos ames. DuM. II, IV, p.
16.
Fuͤnftes Buch. Viertes Capitel.

Und noch einen andern Grund der Zufriedenheit hatte
der Papſt. In den Verhandlungen wie in dem Tractat
erſchien der König ſo gut wie der Kaiſer als ein Gegner der
religiöſen Neuerungen. In ſeiner Vollmacht führt Franz I
unter den Gründen ſeiner Friedensliebe an, daß er die Ketze-
reien unterdrücken wolle, die in der Chriſtenheit aufkom-
men, damit die Kirche verehrt werde, wie es ſich zum
Heile der Seelen gebühre. 1 In dem 43ſten Artikel des
Friedens heißt es, daß Kaiſer und König entſchloſſen ſeyen,
den heiligen Stuhl in ſeinem Anſehn und ſeiner Würde zu
erhalten, wie es ihrem kaiſerlichen und königlichen Stande
zukomme. Unter den beſtätigten Artikeln des Madrider Ver-
trags war auch der, in welchem der König dem Kaiſer
ſeine Hülfe wider die Ketzer nicht minder, als gegen die
Türken zuſagte.

So glücklich entging der Papſt bei ſeiner Pacification
mit dem Kaiſer der Gefahr, welche ihm gedroht hatte,
mit Frankreich brechen zu müſſen. Der Kaiſer legte Bei-
den die nemliche Nothwendigkeit auf, unter deren Einfluß
ſie ſich dann wieder begegneten.




etre plus content, qu’il est de ce, qu’il entend qu’on a eu me-
moire de luy et semble qu’il ayt quelque advis que aucuns des
confederes soient aucunement
(einigermaaßen) demeurés en der-
riere; que luy confirme la satisfaction en quoi il est autant ou
plus que nulle autre chose et fait bien compte, s’ils vouloient
aller le chemin qui sera requis, que delivrés et retournés en
France Messrs que à tout se aura bon remède.
1 Pour extirper les heresies qui pullulent en la Chrestienté
et que l’eglise soit reverée et honorée ainsi qu’il appertient pour
le salut de nos ames. DuM. II, IV, p.
16.
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[130/0146] Fuͤnftes Buch. Viertes Capitel. Und noch einen andern Grund der Zufriedenheit hatte der Papſt. In den Verhandlungen wie in dem Tractat erſchien der König ſo gut wie der Kaiſer als ein Gegner der religiöſen Neuerungen. In ſeiner Vollmacht führt Franz I unter den Gründen ſeiner Friedensliebe an, daß er die Ketze- reien unterdrücken wolle, die in der Chriſtenheit aufkom- men, damit die Kirche verehrt werde, wie es ſich zum Heile der Seelen gebühre. 1 In dem 43ſten Artikel des Friedens heißt es, daß Kaiſer und König entſchloſſen ſeyen, den heiligen Stuhl in ſeinem Anſehn und ſeiner Würde zu erhalten, wie es ihrem kaiſerlichen und königlichen Stande zukomme. Unter den beſtätigten Artikeln des Madrider Ver- trags war auch der, in welchem der König dem Kaiſer ſeine Hülfe wider die Ketzer nicht minder, als gegen die Türken zuſagte. So glücklich entging der Papſt bei ſeiner Pacification mit dem Kaiſer der Gefahr, welche ihm gedroht hatte, mit Frankreich brechen zu müſſen. Der Kaiſer legte Bei- den die nemliche Nothwendigkeit auf, unter deren Einfluß ſie ſich dann wieder begegneten. 3 1 Pour extirper les heresies qui pullulent en la Chrestienté et que l’eglise soit reverée et honorée ainsi qu’il appertient pour le salut de nos ames. DuM. II, IV, p. 16. 3 etre plus content, qu’il est de ce, qu’il entend qu’on a eu me- moire de luy et semble qu’il ayt quelque advis que aucuns des confederes soient aucunement (einigermaaßen) demeurés en der- riere; que luy confirme la satisfaction en quoi il est autant ou plus que nulle autre chose et fait bien compte, s’ils vouloient aller le chemin qui sera requis, que delivrés et retournés en France Messrs que à tout se aura bon remède.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation03_1840/146>, abgerufen am 22.11.2024.