Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.Zweites Capitel. Weltliche und geistliche Tendenzen des Reichs- regimentes 1521 -- 1523. Es ist ein großartiges Zusammentreffen, daß eben in 1 Hans v. Planitz an Friedrich v. Sachsen 18 Octob. 1521,
nach den Mittheilungen von Adam v. Beichlingen. Die Correspon- denz von Planitz in zwei Bänden und einem kleinern Hefte des Wei- Zweites Capitel. Weltliche und geiſtliche Tendenzen des Reichs- regimentes 1521 — 1523. Es iſt ein großartiges Zuſammentreffen, daß eben in 1 Hans v. Planitz an Friedrich v. Sachſen 18 Octob. 1521,
nach den Mittheilungen von Adam v. Beichlingen. Die Correſpon- denz von Planitz in zwei Baͤnden und einem kleinern Hefte des Wei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0047" n="[37]"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zweites Capitel</hi>.<lb/> Weltliche und geiſtliche Tendenzen des Reichs-<lb/> regimentes 1521 — 1523.</head><lb/> <p>Es iſt ein großartiges Zuſammentreffen, daß eben in<lb/> dem Momente, wo ſich dieſe gewaltigſte nationale Re-<lb/> gung erhob, jene ſtändiſche Regierungsform, die das Ziel<lb/> ſo anhaltender und mannichfaltiger Beſtrebungen gewe-<lb/> ſen, wirklich ins Leben trat. Der mächtige Kaiſer hatte<lb/> ſie als Bedingung ſeiner Wahl bewilligen müſſen; in<lb/> Worms hatte man ſich über die Einrichtung verſtändigt;<lb/> in dem Herbſt 1521 ſchritt man zur Ausführung. Die<lb/> Churfürſten und die Kreiſe wählten ihre Abgeordneten, und<lb/> wir finden wohl wie dieſelben der beſondern Vaſallenpflich-<lb/> ten entlaſſen und nur auf das Beſte des Reiches zu den-<lb/> ken angewieſen werden. Die alten Acten des Kammerge-<lb/> richts, viele Centner ſchwer, bei vierthalbtauſend ältere noch<lb/> nicht ausgemachte Proceſſe und eine große Anzahl neuer<lb/> Klagen, auf die noch keine Ladung erkannt war, wurden<lb/> nach Nürnberg geſchafft. <note xml:id="seg2pn_4_1" next="#seg2pn_4_2" place="foot" n="1">Hans v. Planitz an Friedrich v. Sachſen 18 Octob. 1521,<lb/> nach den Mittheilungen von Adam v. Beichlingen. Die Correſpon-<lb/> denz von Planitz in zwei Baͤnden und einem kleinern Hefte des Wei-</note> Nach und nach langten die Ab-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[37]/0047]
Zweites Capitel.
Weltliche und geiſtliche Tendenzen des Reichs-
regimentes 1521 — 1523.
Es iſt ein großartiges Zuſammentreffen, daß eben in
dem Momente, wo ſich dieſe gewaltigſte nationale Re-
gung erhob, jene ſtändiſche Regierungsform, die das Ziel
ſo anhaltender und mannichfaltiger Beſtrebungen gewe-
ſen, wirklich ins Leben trat. Der mächtige Kaiſer hatte
ſie als Bedingung ſeiner Wahl bewilligen müſſen; in
Worms hatte man ſich über die Einrichtung verſtändigt;
in dem Herbſt 1521 ſchritt man zur Ausführung. Die
Churfürſten und die Kreiſe wählten ihre Abgeordneten, und
wir finden wohl wie dieſelben der beſondern Vaſallenpflich-
ten entlaſſen und nur auf das Beſte des Reiches zu den-
ken angewieſen werden. Die alten Acten des Kammerge-
richts, viele Centner ſchwer, bei vierthalbtauſend ältere noch
nicht ausgemachte Proceſſe und eine große Anzahl neuer
Klagen, auf die noch keine Ladung erkannt war, wurden
nach Nürnberg geſchafft. 1 Nach und nach langten die Ab-
1 Hans v. Planitz an Friedrich v. Sachſen 18 Octob. 1521,
nach den Mittheilungen von Adam v. Beichlingen. Die Correſpon-
denz von Planitz in zwei Baͤnden und einem kleinern Hefte des Wei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |