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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.

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Drittes Buch. Fünftes Capitel.
thien mit so großer Stärke auftraten, nichts zu erreichen
seyn werde. Er beklagte sich, daß er sich hier nicht mit
voller Freiheit äußern dürfe. 1

Dagegen, da er doch auch eine Anzahl von gleichge-
sinnten Freunden um sich sah, so faßte er die Hofnung,
desto mehr auf einer provinciellen Zusammenkunft, in der
eben diese anwesend wären, auszurichten.

Noch in Nürnberg, wo die Nationalversammlung zu
Speier beschlossen worden, brachte er eine andre in Vor-
schlag, welche derselben schon in der Idee geradezu entge-
gengesetzt war. Er verhehlte die Absicht nicht, der Ge-
fahr zuvorkommen zu wollen, die von einer Versammlung
zu erwarten sey, wo man auf die Volksstimme zu hören
gedenke. 2

Darauf giengen zuerst Erzherzog Ferdinand und ei-
nige Bischöfe, dann auch die Herzoge von Baiern ein.
Ende Juni 1524 fand die Zusammenkunft zu Regensburg
Statt. Die Herzoge, der Erzherzog, der Legat, der Erz-
bischof von Salzburg und außer diesen der Bischof von
Trient, der ohnehin im Gefolge des Erzherzogs war, und
der Administrator von Regensburg waren persönlich zuge-
gen: durch Abgeordnete erschienen die Bischöfe von Bam-
berg Augsburg Speier Strasburg Constanz Basel Frei-
sing Passau und Brixen. Nicht allein Baiern und Östreich,
sondern auch die oberrheinischen Gebiete, ein guter Theil
von Schwaben und Franken waren, wie man sieht, hiebei
betheiligt.


1 Aus einem Schreiben Ferdinands Stuttgard 19 Mai in
Gemeiners Regensburger Chronik IV, VI, p. 514.
2 Aus dem Schreiben des Legaten vom 8ten Mai bei Win-
ter I, 156.

Drittes Buch. Fuͤnftes Capitel.
thien mit ſo großer Stärke auftraten, nichts zu erreichen
ſeyn werde. Er beklagte ſich, daß er ſich hier nicht mit
voller Freiheit äußern dürfe. 1

Dagegen, da er doch auch eine Anzahl von gleichge-
ſinnten Freunden um ſich ſah, ſo faßte er die Hofnung,
deſto mehr auf einer provinciellen Zuſammenkunft, in der
eben dieſe anweſend wären, auszurichten.

Noch in Nürnberg, wo die Nationalverſammlung zu
Speier beſchloſſen worden, brachte er eine andre in Vor-
ſchlag, welche derſelben ſchon in der Idee geradezu entge-
gengeſetzt war. Er verhehlte die Abſicht nicht, der Ge-
fahr zuvorkommen zu wollen, die von einer Verſammlung
zu erwarten ſey, wo man auf die Volksſtimme zu hören
gedenke. 2

Darauf giengen zuerſt Erzherzog Ferdinand und ei-
nige Biſchöfe, dann auch die Herzoge von Baiern ein.
Ende Juni 1524 fand die Zuſammenkunft zu Regensburg
Statt. Die Herzoge, der Erzherzog, der Legat, der Erz-
biſchof von Salzburg und außer dieſen der Biſchof von
Trient, der ohnehin im Gefolge des Erzherzogs war, und
der Adminiſtrator von Regensburg waren perſönlich zuge-
gen: durch Abgeordnete erſchienen die Biſchöfe von Bam-
berg Augsburg Speier Strasburg Conſtanz Baſel Frei-
ſing Paſſau und Brixen. Nicht allein Baiern und Öſtreich,
ſondern auch die oberrheiniſchen Gebiete, ein guter Theil
von Schwaben und Franken waren, wie man ſieht, hiebei
betheiligt.


1 Aus einem Schreiben Ferdinands Stuttgard 19 Mai in
Gemeiners Regensburger Chronik IV, VI, p. 514.
2 Aus dem Schreiben des Legaten vom 8ten Mai bei Win-
ter I, 156.
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[158/0168] Drittes Buch. Fuͤnftes Capitel. thien mit ſo großer Stärke auftraten, nichts zu erreichen ſeyn werde. Er beklagte ſich, daß er ſich hier nicht mit voller Freiheit äußern dürfe. 1 Dagegen, da er doch auch eine Anzahl von gleichge- ſinnten Freunden um ſich ſah, ſo faßte er die Hofnung, deſto mehr auf einer provinciellen Zuſammenkunft, in der eben dieſe anweſend wären, auszurichten. Noch in Nürnberg, wo die Nationalverſammlung zu Speier beſchloſſen worden, brachte er eine andre in Vor- ſchlag, welche derſelben ſchon in der Idee geradezu entge- gengeſetzt war. Er verhehlte die Abſicht nicht, der Ge- fahr zuvorkommen zu wollen, die von einer Verſammlung zu erwarten ſey, wo man auf die Volksſtimme zu hören gedenke. 2 Darauf giengen zuerſt Erzherzog Ferdinand und ei- nige Biſchöfe, dann auch die Herzoge von Baiern ein. Ende Juni 1524 fand die Zuſammenkunft zu Regensburg Statt. Die Herzoge, der Erzherzog, der Legat, der Erz- biſchof von Salzburg und außer dieſen der Biſchof von Trient, der ohnehin im Gefolge des Erzherzogs war, und der Adminiſtrator von Regensburg waren perſönlich zuge- gen: durch Abgeordnete erſchienen die Biſchöfe von Bam- berg Augsburg Speier Strasburg Conſtanz Baſel Frei- ſing Paſſau und Brixen. Nicht allein Baiern und Öſtreich, ſondern auch die oberrheiniſchen Gebiete, ein guter Theil von Schwaben und Franken waren, wie man ſieht, hiebei betheiligt. 1 Aus einem Schreiben Ferdinands Stuttgard 19 Mai in Gemeiners Regensburger Chronik IV, VI, p. 514. 2 Aus dem Schreiben des Legaten vom 8ten Mai bei Win- ter I, 156.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation02_1839/168>, abgerufen am 25.11.2024.