nachtheilig zu werden drohten, da eine neue Supplication, in der sie ihre alten und neuen Beschwerden zusammen- faßten, so vergeblich war wie die frühern, so beschlossen sie, sich aus allen ihren Kräften zur Wehre zu setzen.
Sie weigerten sich standhaft, in die Beschlüsse des Reichstags zu willigen: eine Anleihe die man ihnen an- muthete, und die von dem Ertrage der Auflage zum Tür- kenzug wieder erstattet werden sollte, lehnten sie hartnäckig ab. Hierauf ließen ihnen auch die Fürsten ihren Unwillen fühlen. "Die Reichsstädte," schreibt der Frankfurter Ge- sandte, 1 "scheiden in großen Ungnaden ab: die Zeit wird lehren was daraus entsteht: meine Heimfahrt wird mir schwer."
Da war es nun ein Glück für die Städte, daß die Beschlüsse der Stände nicht sogleich Gesetzeskraft erlangten, daß sie erst nach Spanien geschickt und dem Kaiser zur Bestätigung vorgelegt werden mußten. Eine andre Hülfe gab es nicht für sie. Im März 1523 kamen die Städte in Speier zusammen, und beschlossen, wie ihrer übrigen Beschwerden so besonders des Zolles wegen, eine eigene Gesandtschaft an den Kaiser nach Spanien zu senden.
Glücklicherweise haben wir einen Bericht über diese Gesandtschaft übrig, dem wir wohl einen Augenblick folgen dürfen, da er uns an einem Beispiel vergegenwärtigt wie die deutschen Angelegenheiten am kaiserlichen Hofe in Spa- nien getrieben wurden.
Die Reise war doch sehr beschwerlich und langsam.
1 Holzhausen 25, 26, 29 Januar 1523: Bd 37 der Frankf, AA., hier meine Hauptquelle.
Die Staͤdte und der kaiſerliche Hof.
nachtheilig zu werden drohten, da eine neue Supplication, in der ſie ihre alten und neuen Beſchwerden zuſammen- faßten, ſo vergeblich war wie die frühern, ſo beſchloſſen ſie, ſich aus allen ihren Kräften zur Wehre zu ſetzen.
Sie weigerten ſich ſtandhaft, in die Beſchlüſſe des Reichstags zu willigen: eine Anleihe die man ihnen an- muthete, und die von dem Ertrage der Auflage zum Tür- kenzug wieder erſtattet werden ſollte, lehnten ſie hartnäckig ab. Hierauf ließen ihnen auch die Fürſten ihren Unwillen fühlen. „Die Reichsſtädte,“ ſchreibt der Frankfurter Ge- ſandte, 1 „ſcheiden in großen Ungnaden ab: die Zeit wird lehren was daraus entſteht: meine Heimfahrt wird mir ſchwer.“
Da war es nun ein Glück für die Städte, daß die Beſchlüſſe der Stände nicht ſogleich Geſetzeskraft erlangten, daß ſie erſt nach Spanien geſchickt und dem Kaiſer zur Beſtätigung vorgelegt werden mußten. Eine andre Hülfe gab es nicht für ſie. Im März 1523 kamen die Städte in Speier zuſammen, und beſchloſſen, wie ihrer übrigen Beſchwerden ſo beſonders des Zolles wegen, eine eigene Geſandtſchaft an den Kaiſer nach Spanien zu ſenden.
Glücklicherweiſe haben wir einen Bericht über dieſe Geſandtſchaft übrig, dem wir wohl einen Augenblick folgen dürfen, da er uns an einem Beiſpiel vergegenwärtigt wie die deutſchen Angelegenheiten am kaiſerlichen Hofe in Spa- nien getrieben wurden.
Die Reiſe war doch ſehr beſchwerlich und langſam.
1 Holzhauſen 25, 26, 29 Januar 1523: Bd 37 der Frankf, AA., hier meine Hauptquelle.
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Die Staͤdte und der kaiſerliche Hof.
nachtheilig zu werden drohten, da eine neue Supplication,
in der ſie ihre alten und neuen Beſchwerden zuſammen-
faßten, ſo vergeblich war wie die frühern, ſo beſchloſſen ſie,
ſich aus allen ihren Kräften zur Wehre zu ſetzen.
Sie weigerten ſich ſtandhaft, in die Beſchlüſſe des
Reichstags zu willigen: eine Anleihe die man ihnen an-
muthete, und die von dem Ertrage der Auflage zum Tür-
kenzug wieder erſtattet werden ſollte, lehnten ſie hartnäckig
ab. Hierauf ließen ihnen auch die Fürſten ihren Unwillen
fühlen. „Die Reichsſtädte,“ ſchreibt der Frankfurter Ge-
ſandte, 1 „ſcheiden in großen Ungnaden ab: die Zeit wird
lehren was daraus entſteht: meine Heimfahrt wird mir
ſchwer.“
Da war es nun ein Glück für die Städte, daß die
Beſchlüſſe der Stände nicht ſogleich Geſetzeskraft erlangten,
daß ſie erſt nach Spanien geſchickt und dem Kaiſer zur
Beſtätigung vorgelegt werden mußten. Eine andre Hülfe
gab es nicht für ſie. Im März 1523 kamen die Städte
in Speier zuſammen, und beſchloſſen, wie ihrer übrigen
Beſchwerden ſo beſonders des Zolles wegen, eine eigene
Geſandtſchaft an den Kaiſer nach Spanien zu ſenden.
Glücklicherweiſe haben wir einen Bericht über dieſe
Geſandtſchaft übrig, dem wir wohl einen Augenblick folgen
dürfen, da er uns an einem Beiſpiel vergegenwärtigt wie
die deutſchen Angelegenheiten am kaiſerlichen Hofe in Spa-
nien getrieben wurden.
Die Reiſe war doch ſehr beſchwerlich und langſam.
1 Holzhauſen 25, 26, 29 Januar 1523: Bd 37 der Frankf,
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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation02_1839/137>, abgerufen am 27.11.2024.
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