Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Relatione di Roma 1656. Capital der Verkauf gegen geringe und bald zu tilgende Zinsen ein-tragen, welchen Vortheil die Secularisation so bedeutender Güter dem Flor des Landes bringen könne. Auch ihre Betrachtungen sind bei einer Unternehmung, die damals so neu war, und später so all- gemein wurde, der wörtlichen Bemerkung werth. In realta fatti anche congrui assegnamenti a' frati esclusi Nach den venezianischen Angelegenheiten, die hier einmal wie- Die Unternehmungen Carls X. Gustav machten den größten Ein- Noch viel empfindlicher aber fiel es dem römischen Hofe, daß Wären diese Unruhen nicht, so würde der Papst sein ganzes Die Gesandten sahen die prächtigen Anstalten, welche man zum "Ecco in compendio cio che ci e parso di poter riferire", Relatione di Roma 1656. Capital der Verkauf gegen geringe und bald zu tilgende Zinſen ein-tragen, welchen Vortheil die Seculariſation ſo bedeutender Guͤter dem Flor des Landes bringen koͤnne. Auch ihre Betrachtungen ſind bei einer Unternehmung, die damals ſo neu war, und ſpaͤter ſo all- gemein wurde, der woͤrtlichen Bemerkung werth. In realtà fatti anche congrui assegnamenti a’ frati esclusi Nach den venezianiſchen Angelegenheiten, die hier einmal wie- Die Unternehmungen Carls X. Guſtav machten den groͤßten Ein- Noch viel empfindlicher aber fiel es dem roͤmiſchen Hofe, daß Waͤren dieſe Unruhen nicht, ſo wuͤrde der Papſt ſein ganzes Die Geſandten ſahen die praͤchtigen Anſtalten, welche man zum „Ecco in compendio ciò che ci è parso di poter riferire“, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0471" n="459"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Relatione di Roma</hi></hi> 1656.</fw><lb/> Capital der Verkauf gegen geringe und bald zu tilgende Zinſen ein-<lb/> tragen, welchen Vortheil die Seculariſation ſo bedeutender Guͤter<lb/> dem Flor des Landes bringen koͤnne. 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Der Uebertritt der<lb/> Koͤnigin von Schweden mache hiezu alle Hoffnung rege.</p><lb/> <p>Die Geſandten ſahen die praͤchtigen Anſtalten, welche man zum<lb/> Empfang dieſer Koͤnigin traf. Mit dem herumſchweifenden Leben<lb/> das ſie fuͤhrte (<hi rendition="#aq">fuori forse della convenienza dell’ età e dello<lb/> stato virginale,</hi> druͤcken ſie ſich ſehr beſcheiden aus), koͤnnen ſie ſich<lb/> nicht verſtehn, doch laſſen ſie der Kraft und Kuͤhnheit ihres Entſchluſ-<lb/> ſes alle Gerechtigkeit widerfahren.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Ecco in compendio ciò che ci è parso di poter riferire“,</hi><lb/> ſagt Peſaro an dieſer Stelle.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [459/0471]
Relatione di Roma 1656.
Capital der Verkauf gegen geringe und bald zu tilgende Zinſen ein-
tragen, welchen Vortheil die Seculariſation ſo bedeutender Guͤter
dem Flor des Landes bringen koͤnne. Auch ihre Betrachtungen ſind
bei einer Unternehmung, die damals ſo neu war, und ſpaͤter ſo all-
gemein wurde, der woͤrtlichen Bemerkung werth.
In realtà fatti anche congrui assegnamenti a’ frati esclusi
per il loro vivere, che non ascenderanno mai fra l’una e l’altra
religione 10 m. ducati all’ anno, se de’ loro beni ascendenti
alla summa di 26 m. ducati se ne ritrarranno 600 mila nella ven-
dita, come verisilmente si può credere, non sentirà il publico
maggiore interesse di due per cento vitalitii e qualche cosa meno:
et ogni altro motivo altre volte portato in dissuasione di nego-
tio simile va per bene, supposti gli alimenti che annualmente
si presteranno a superstiti: e così smembrandosi dall’ ordine
ecclesiastico questa grossa somma di portione di fondi collocati
ne’ migliori siti di questo dominio, vengono li laici a rimettere
in possesso, senza far torto alla pietà di quelle anime grandi
che hebbero cuore di spropriare le descendenze loro di così opu-
lenti patrimonii, per fondare e stabilire in questo stato la reli-
gione; che se hora veder potessero quanto ella sia ben radicata,
altra interpretatione non darebbono a’ loro sentimenti se non
che se gli fu grato di esser fondatori di tanti monasteri per ri-
covero di persone sacre, niente meno goderebbono che l’istesse
ricchezze, giache sovrabondano, si convertissero in propulsare
l’impietà minacciante la distruttione di quella pietà che con le
proprie sostanze cercarono di promovere.
Nach den venezianiſchen Angelegenheiten, die hier einmal wie-
der hoͤhere Geſichtspunkte darbieten, treten dann auch die allgemein
europaͤiſchen hervor.
Die Unternehmungen Carls X. Guſtav machten den groͤßten Ein-
druck in Rom, und man brachte Geld zuſammen um Koͤnig Caſi-
mir zu unterſtuͤtzen.
Noch viel empfindlicher aber fiel es dem roͤmiſchen Hofe, daß
die Franzoſen ſich nicht allein abgeneigt zeigten einen Frieden mit
Spanien einzugehn, ſondern daß ſich Mazarin ſogar mit England
verbuͤndete — ein Cardinal mit Proteſtanten, das allerchriſtlichſte Koͤ-
nigreich mit einem Uſurpator, der den legitimen Fuͤrſten verjagt
hatte, — und daß er dieß ohne alle Noth that, ohne durch irgend
eine große Gefahr dazu veranlaßt zu ſeyn.
Waͤren dieſe Unruhen nicht, ſo wuͤrde der Papſt ſein ganzes
Beſtreben darauf richten Deutſchland wieder katholiſch zu machen,
wo ſeine Perſoͤnlichkeit in ſo gutem Rufe ſtehe. Der Uebertritt der
Koͤnigin von Schweden mache hiezu alle Hoffnung rege.
Die Geſandten ſahen die praͤchtigen Anſtalten, welche man zum
Empfang dieſer Koͤnigin traf. Mit dem herumſchweifenden Leben
das ſie fuͤhrte (fuori forse della convenienza dell’ età e dello
stato virginale, druͤcken ſie ſich ſehr beſcheiden aus), koͤnnen ſie ſich
nicht verſtehn, doch laſſen ſie der Kraft und Kuͤhnheit ihres Entſchluſ-
ſes alle Gerechtigkeit widerfahren.
„Ecco in compendio ciò che ci è parso di poter riferire“,
ſagt Peſaro an dieſer Stelle.
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