Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Pesaro Contarini Valiero Sagredo Magliabechiana zu Florenz finden sich zwei Exemplare, die aber nichtdurchaus mit einander übereinstimmen. Ich habe mich an das ge- mäßigtere gehalten. Glücklicher Weise war es nicht nothwendig, aus dieser Relation 129. Relatione dell' ambasceria estraordinaria fatta in Roma alla Sta di N. Sre Alessandro VII dagli Eccmi SSri Pesaro, Conta- rini, Valiero e Sagredo per rendere a nome della Serma Republica di Venetia la solita obedienza al sommo pon- tefice l'anno 1656. Derselbe Pesaro, in dessen Gesandtschaft die Entzweiung Ur- Schon über die Regierung Innocenz X. drückt er sich zwar miß- Wie gesagt, so wenig das nun lautet wie ein Lobspruch, so ist Aber der vornehmste Gegenstand des Berichtes ist nun der neue Pesaro findet, wie ja auch die übrige Welt davon überzeugt war, Er schildert sein Emporkommen, im Allgemeinen den Charakter Pesaro Contarini Valiero Sagredo Magliabechiana zu Florenz finden ſich zwei Exemplare, die aber nichtdurchaus mit einander uͤbereinſtimmen. Ich habe mich an das ge- maͤßigtere gehalten. Gluͤcklicher Weiſe war es nicht nothwendig, aus dieſer Relation 129. Relatione dell’ ambasceria estraordinaria fatta in Roma alla Stà di N. Sre Alessandro VII dagli Eccmi SSri Pesaro, Conta- rini, Valiero e Sagredo per rendere a nome della Serma Republica di Venetia la solita obedienza al sommo pon- tefice l’anno 1656. Derſelbe Peſaro, in deſſen Geſandtſchaft die Entzweiung Ur- Schon uͤber die Regierung Innocenz X. druͤckt er ſich zwar miß- Wie geſagt, ſo wenig das nun lautet wie ein Lobſpruch, ſo iſt Aber der vornehmſte Gegenſtand des Berichtes iſt nun der neue Peſaro findet, wie ja auch die uͤbrige Welt davon uͤberzeugt war, Er ſchildert ſein Emporkommen, im Allgemeinen den Charakter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0468" n="456"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pesaro Contarini Valiero Sagredo</hi></hi></fw><lb/> Magliabechiana zu Florenz finden ſich zwei Exemplare, die aber nicht<lb/> durchaus mit einander uͤbereinſtimmen. Ich habe mich an das ge-<lb/> maͤßigtere gehalten.</p><lb/> <p>Gluͤcklicher Weiſe war es nicht nothwendig, aus dieſer Relation<lb/> zu ſchoͤpfen, da jenes Diarium und die Nachrichten Pallavicinis in<lb/> dem Leben Alexanders <hi rendition="#aq">VII.</hi> eine bei weitem beſſere Auskunft dar-<lb/> boten.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>129.<lb/><hi rendition="#aq">Relatione dell’ ambasceria estraordinaria fatta in Roma alla S<hi rendition="#sup">tà</hi> di<lb/> N. S<hi rendition="#sup">re</hi> Alessandro VII dagli Ecc<hi rendition="#sup">mi</hi> SS<hi rendition="#sup">ri</hi> Pesaro, Conta-<lb/> rini, Valiero e Sagredo per rendere a nome della Ser<hi rendition="#sup">ma</hi><lb/> Republica di Venetia la solita obedienza al sommo pon-<lb/> tefice l’anno</hi> 1656.</head><lb/> <p>Derſelbe Peſaro, in deſſen Geſandtſchaft die Entzweiung Ur-<lb/> bans <hi rendition="#aq">VIII</hi> mit der Republik faͤllt, der ſeitdem immer eher fuͤr einen<lb/> Gegner der Geiſtlichkeit gegolten hatte, war an die Spitze der be-<lb/> gluͤckwuͤnſchenden Geſandten geſtellt, und jetzt von den Uebrigen mit<lb/> der Abfaſſung der Relation beauftragt worden. Sey es nun, daß<lb/> ſeine Geſinnung, wie er ſagt, von Anfang ſehr gemaͤßigt geweſen<lb/> war, oder daß die Reihe von Jahren, die ſeitdem verfloſſen, eine<lb/> Veraͤnderung in ihm hervorgebracht hatte: ſeine Relation iſt ſehr<lb/> verſtaͤndig, wohlmeinend und belehrend.</p><lb/> <p>Schon uͤber die Regierung Innocenz <hi rendition="#aq">X.</hi> druͤckt er ſich zwar miß-<lb/> billigend, aber nicht ſo vollkommen wegwerfend aus wie Andere.<lb/><hi rendition="#aq">„Oltre la cupidità insatiabile ch’è regnata in quella casa, vi si<lb/> è aggionto che essendo mancato di ministri valevoli al sosten-<lb/> tamento di così gran principato, non havendo luogo nell’ animo<lb/> suspicace di quel pontefice la fede di chi si sia, ogni cosa per<lb/> lo più si regolava secondo gli appetiti immoderati di una donna,<lb/> che ha aperto largo campo alle penne satiriche di fare compa-<lb/> rire i disordini di quel governo maggiori ancora di quel che in<lb/> fatti si fossero.“</hi></p><lb/> <p>Wie geſagt, ſo wenig das nun lautet wie ein Lobſpruch, ſo iſt<lb/> es doch mit den heftigen Exclamationen Anderer verglichen ein ſehr<lb/> mildes Urtheil.</p><lb/> <p>Aber der vornehmſte Gegenſtand des Berichtes iſt nun der neue<lb/> Papſt Alexander <hi rendition="#aq">VII.</hi></p><lb/> <p>Peſaro findet, wie ja auch die uͤbrige Welt davon uͤberzeugt war,<lb/> daß die Meinung von den Tugenden Fabio Chigis, der Ruf ſeiner<lb/> Nuntiatur ihn befoͤrdert habe, — obgleich die Medici im Grunde<lb/> die Erhebung eines ihrer Unterthanen ungern ſahen. <hi rendition="#aq">„Più santa<lb/> elettione non si poteva aspettare da un senato di soggetti che<lb/> per quanto havessero distratta la volontà da mondani interessi,<lb/> non potevano di meno di non lasciarsi in fine guidare da quel<lb/> spirito santo che essi presumono assistere ad un’ attione di tanta<lb/> rilevanza.“</hi></p><lb/> <p>Er ſchildert ſein Emporkommen, im Allgemeinen den Charakter<lb/> ſeiner erſten Handlungen: „von den oͤconomiſchen Dingen zeige er<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [456/0468]
Pesaro Contarini Valiero Sagredo
Magliabechiana zu Florenz finden ſich zwei Exemplare, die aber nicht
durchaus mit einander uͤbereinſtimmen. Ich habe mich an das ge-
maͤßigtere gehalten.
Gluͤcklicher Weiſe war es nicht nothwendig, aus dieſer Relation
zu ſchoͤpfen, da jenes Diarium und die Nachrichten Pallavicinis in
dem Leben Alexanders VII. eine bei weitem beſſere Auskunft dar-
boten.
129.
Relatione dell’ ambasceria estraordinaria fatta in Roma alla Stà di
N. Sre Alessandro VII dagli Eccmi SSri Pesaro, Conta-
rini, Valiero e Sagredo per rendere a nome della Serma
Republica di Venetia la solita obedienza al sommo pon-
tefice l’anno 1656.
Derſelbe Peſaro, in deſſen Geſandtſchaft die Entzweiung Ur-
bans VIII mit der Republik faͤllt, der ſeitdem immer eher fuͤr einen
Gegner der Geiſtlichkeit gegolten hatte, war an die Spitze der be-
gluͤckwuͤnſchenden Geſandten geſtellt, und jetzt von den Uebrigen mit
der Abfaſſung der Relation beauftragt worden. Sey es nun, daß
ſeine Geſinnung, wie er ſagt, von Anfang ſehr gemaͤßigt geweſen
war, oder daß die Reihe von Jahren, die ſeitdem verfloſſen, eine
Veraͤnderung in ihm hervorgebracht hatte: ſeine Relation iſt ſehr
verſtaͤndig, wohlmeinend und belehrend.
Schon uͤber die Regierung Innocenz X. druͤckt er ſich zwar miß-
billigend, aber nicht ſo vollkommen wegwerfend aus wie Andere.
„Oltre la cupidità insatiabile ch’è regnata in quella casa, vi si
è aggionto che essendo mancato di ministri valevoli al sosten-
tamento di così gran principato, non havendo luogo nell’ animo
suspicace di quel pontefice la fede di chi si sia, ogni cosa per
lo più si regolava secondo gli appetiti immoderati di una donna,
che ha aperto largo campo alle penne satiriche di fare compa-
rire i disordini di quel governo maggiori ancora di quel che in
fatti si fossero.“
Wie geſagt, ſo wenig das nun lautet wie ein Lobſpruch, ſo iſt
es doch mit den heftigen Exclamationen Anderer verglichen ein ſehr
mildes Urtheil.
Aber der vornehmſte Gegenſtand des Berichtes iſt nun der neue
Papſt Alexander VII.
Peſaro findet, wie ja auch die uͤbrige Welt davon uͤberzeugt war,
daß die Meinung von den Tugenden Fabio Chigis, der Ruf ſeiner
Nuntiatur ihn befoͤrdert habe, — obgleich die Medici im Grunde
die Erhebung eines ihrer Unterthanen ungern ſahen. „Più santa
elettione non si poteva aspettare da un senato di soggetti che
per quanto havessero distratta la volontà da mondani interessi,
non potevano di meno di non lasciarsi in fine guidare da quel
spirito santo che essi presumono assistere ad un’ attione di tanta
rilevanza.“
Er ſchildert ſein Emporkommen, im Allgemeinen den Charakter
ſeiner erſten Handlungen: „von den oͤconomiſchen Dingen zeige er
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |