Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Vita Sixti V ipsius manu emendata. ingeniis materiam praebiturus egregie de se condendi voluminavidetur. Bei dem nun, was wir vor Augen haben, ist die wichtigste Frage Auch Tempesti, der die Abschrift der Bibliothek Altieri nicht Wir haben auch noch ein positives Zeugniß für die Authentie Jene zweite Lebensbeschreibung sagt ferner: In illis commen- Hiedurch bekommt nun unser Werkchen eine große Authentie; 51. Sixtus V Pontifex Maximus. Bibl. Altieri. 80 Blätter. Eben die Schrift durch welche wir die Authentie der vorigen zu Der Autor schrieb nach dem Tode des Sixtus. Schon er be- Vita Sixti V ipsius manu emendata. ingeniis materiam praebiturus egregie de se condendi voluminavidetur. Bei dem nun, was wir vor Augen haben, iſt die wichtigſte Frage Auch Tempeſti, der die Abſchrift der Bibliothek Altieri nicht Wir haben auch noch ein poſitives Zeugniß fuͤr die Authentie Jene zweite Lebensbeſchreibung ſagt ferner: In illis commen- Hiedurch bekommt nun unſer Werkchen eine große Authentie; 51. Sixtus V Pontifex Maximus. Bibl. Altieri. 80 Blaͤtter. Eben die Schrift durch welche wir die Authentie der vorigen zu Der Autor ſchrieb nach dem Tode des Sixtus. Schon er be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p> <pb facs="#f0340" n="328"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Vita Sixti V ipsius manu emendata.</hi> </hi> </fw><lb/> <hi rendition="#aq">ingeniis materiam praebiturus egregie de se condendi volumina<lb/> videtur.</hi> </p><lb/> <p>Bei dem nun, was wir vor Augen haben, iſt die wichtigſte Frage<lb/> ob es wirklich von jenem Papſt revidirt worden.</p><lb/> <p>Auch Tempeſti, der die Abſchrift der Bibliothek Altieri nicht<lb/> kannte, beſaß ein Werkchen das man ihm als von Graziani verfaßt,<lb/> von Papſt Sixtus revidirt empfohlen hatte. Er macht einige Ein-<lb/> wendungen dagegen, und mag in denſelben Recht haben. Es iſt aber<lb/> mit dem unſern nicht identiſch. Tempeſti macht unter andern darauf<lb/> aufmerkſam <hi rendition="#aq">(p. XXX.)</hi>, daß Graziani den Papſt gleich ſeine erſte<lb/> Proceſſion von S. Apoſtoli anfangen laſſe, da ſie doch von Araceli<lb/> ausgegangen. Ein Fehler der freilich wohl eher einem Manne ent-<lb/> gehn konnte der Papſt geworden und die Geſchaͤfte der Welt trieb,<lb/> als dem Padre Maeſtro Tempeſti. Aber in unſerer Vita findet er<lb/> ſich nicht. Ganz richtig heißt es in derſelben: <hi rendition="#aq">Verum ut acceptum<lb/> divinitus honorem ab ipso deo exordiretur, ante omnia suppli-<lb/> cationes decrevit, quas ipse cum patribus et frequente populo<lb/> pedibus eximia cum religione obivit a templo Franciscanorum<lb/> ad S. Mariam Majorem.</hi></p><lb/> <p>Wir haben auch noch ein poſitives Zeugniß fuͤr die Authentie<lb/> unſers Werkchens. Eine andere Lebensbeſchreibung — die naͤchſte de-<lb/> ren wir gedenken — erzaͤhlt, Sixtus habe zu gewiſſen Commenta-<lb/> rien an dem Rande bemerkt: <hi rendition="#aq">„sororem alteram tenera aetate de-<lb/> cessisse.“</hi> Wir finden daß eben dieß in unſerer Schrift geſchehen<lb/> iſt. Der erſte Verfaſſer hatte geſchrieben: <hi rendition="#aq">Quarum altera nupsit,<lb/> ex cujus filia Silvestrii profluxisse dicuntur quos adnumerat suis<lb/> pontifex“ etc.</hi> Sixtus ſtrich dieß und einiges andere aus, und ſchrieb<lb/> hinzu: <hi rendition="#aq">„Quarum altera aetate adhuc tenera decessit.“</hi></p><lb/> <p>Jene zweite Lebensbeſchreibung ſagt ferner: <hi rendition="#aq">In illis commen-<lb/> tariis ab ipso Sixto, qui ea recognovit, adscriptum reperi, Sixti<lb/> matrem Marianam non quidem ante conceptum sed paulo ante<lb/> editum filium de futura ejus magnitudine divinitus fuisse moni-<lb/> tam.</hi> Auch dieß finden wir in unſerer Schrift. Der Autor hatte<lb/> geſagt, Peretto habe im Traum die Vorherſagung empfangen: <hi rendition="#aq">„na-<lb/> sciturum sibi filium qui aliquando ad summas esset dignitates per-<lb/> venturus.“</hi> Vater iſt weggeſtrichen, und geſetzt: <hi rendition="#aq">„Ejus uxor par-<lb/> tui vicina.“</hi></p><lb/> <p>Hiedurch bekommt nun unſer Werkchen eine große Authentie;<lb/> es ſchließt ſich unmittelbar an jenes Autographum des Papſtes an.<lb/> Es verdiente wohl einen beſondern Abdruck.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>51.<lb/><hi rendition="#aq">Sixtus V Pontifex Maximus. Bibl. Altieri.</hi> 80 Blaͤtter.</head><lb/> <p>Eben die Schrift durch welche wir die Authentie der vorigen zu<lb/> beweiſen vermochten. Ich finde nicht, daß ſie Tempeſti oder ein An-<lb/> derer gekannt habe.</p><lb/> <p>Der Autor ſchrieb nach dem Tode des Sixtus. Schon er be-<lb/> klagt, daß das Gedaͤchtniß deſſelben durch viele Erdichtungen verun-<lb/> ſtaltet werde. <hi rendition="#aq">Sixtus V,</hi> hebt er an, <hi rendition="#aq">memoriae quibusdam gratae,</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [328/0340]
Vita Sixti V ipsius manu emendata.
ingeniis materiam praebiturus egregie de se condendi volumina
videtur.
Bei dem nun, was wir vor Augen haben, iſt die wichtigſte Frage
ob es wirklich von jenem Papſt revidirt worden.
Auch Tempeſti, der die Abſchrift der Bibliothek Altieri nicht
kannte, beſaß ein Werkchen das man ihm als von Graziani verfaßt,
von Papſt Sixtus revidirt empfohlen hatte. Er macht einige Ein-
wendungen dagegen, und mag in denſelben Recht haben. Es iſt aber
mit dem unſern nicht identiſch. Tempeſti macht unter andern darauf
aufmerkſam (p. XXX.), daß Graziani den Papſt gleich ſeine erſte
Proceſſion von S. Apoſtoli anfangen laſſe, da ſie doch von Araceli
ausgegangen. Ein Fehler der freilich wohl eher einem Manne ent-
gehn konnte der Papſt geworden und die Geſchaͤfte der Welt trieb,
als dem Padre Maeſtro Tempeſti. Aber in unſerer Vita findet er
ſich nicht. Ganz richtig heißt es in derſelben: Verum ut acceptum
divinitus honorem ab ipso deo exordiretur, ante omnia suppli-
cationes decrevit, quas ipse cum patribus et frequente populo
pedibus eximia cum religione obivit a templo Franciscanorum
ad S. Mariam Majorem.
Wir haben auch noch ein poſitives Zeugniß fuͤr die Authentie
unſers Werkchens. Eine andere Lebensbeſchreibung — die naͤchſte de-
ren wir gedenken — erzaͤhlt, Sixtus habe zu gewiſſen Commenta-
rien an dem Rande bemerkt: „sororem alteram tenera aetate de-
cessisse.“ Wir finden daß eben dieß in unſerer Schrift geſchehen
iſt. Der erſte Verfaſſer hatte geſchrieben: Quarum altera nupsit,
ex cujus filia Silvestrii profluxisse dicuntur quos adnumerat suis
pontifex“ etc. Sixtus ſtrich dieß und einiges andere aus, und ſchrieb
hinzu: „Quarum altera aetate adhuc tenera decessit.“
Jene zweite Lebensbeſchreibung ſagt ferner: In illis commen-
tariis ab ipso Sixto, qui ea recognovit, adscriptum reperi, Sixti
matrem Marianam non quidem ante conceptum sed paulo ante
editum filium de futura ejus magnitudine divinitus fuisse moni-
tam. Auch dieß finden wir in unſerer Schrift. Der Autor hatte
geſagt, Peretto habe im Traum die Vorherſagung empfangen: „na-
sciturum sibi filium qui aliquando ad summas esset dignitates per-
venturus.“ Vater iſt weggeſtrichen, und geſetzt: „Ejus uxor par-
tui vicina.“
Hiedurch bekommt nun unſer Werkchen eine große Authentie;
es ſchließt ſich unmittelbar an jenes Autographum des Papſtes an.
Es verdiente wohl einen beſondern Abdruck.
51.
Sixtus V Pontifex Maximus. Bibl. Altieri. 80 Blaͤtter.
Eben die Schrift durch welche wir die Authentie der vorigen zu
beweiſen vermochten. Ich finde nicht, daß ſie Tempeſti oder ein An-
derer gekannt habe.
Der Autor ſchrieb nach dem Tode des Sixtus. Schon er be-
klagt, daß das Gedaͤchtniß deſſelben durch viele Erdichtungen verun-
ſtaltet werde. Sixtus V, hebt er an, memoriae quibusdam gratae,
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