an sich und brachte sie zu einem Ertrage von 12000 Sc. Nicht ohne große Unkosten ward die Vermählung seiner Tochter Margaretha mit Rainuccio Farnese durchgesetzt; sie brachte demselben außer einigen vortheilhaften Vergün- stigungen 400000 Scudi Mitgift zu 1): -- obwohl sich diese Verbindung, wie wir sahen, später dann doch nicht so innig erwies wie man gehofft hatte.
Auf dem Wege der Aldobrandini fuhren nun die Bor- ghesen fast noch rascher und rücksichtsloser fort.
Cardinal Scipione Cafarelli Borghese hatte über Paul V. so viel Autorität wie Pietro Aldobrandini nur irgend über Clemens VIII. Auch brachte er wohl noch größere Reich- thümer zusammen. Im Jahre 1612 werden die Pfründen, die ihm übertragen worden, bereits auf ein Einkommen von 150000 Sc. des Jahres gerechnet. Den Neid, den so viel Macht und Reichthum nothwendig hervorrief, suchte er durch Wohlwollen und ein höfliches zuvorkommendes Wesen zu vermindern, doch wird man sich nicht wundern wenn ihm das nicht vollkommen gelang.
Die weltlichen Aemter kamen an Marc Antonio Bor- ghese, den der Papst überdieß mit dem Fürstenthum Sul- mona in Neapel, mit Pallästen in Rom und den schönsten Villen in der Umgegend ausstattete. Er überhäufte seine Nepoten mit Geschenken. Wir haben ein Verzeichniß der- selben seine ganze Regierungszeit hindurch bis ins Jahr
1)Contarini: Il papa mostrando dolore di esser condotto da nepoti da far cosi contro la propria conscienza, non poteva tanto nasconder nel cupo del cuore che non dirompesse la so- prabondanza dell' allegrezza.
BuchVIII.Die Paͤpſte um d. Mitte d. 17. Jahrh.
an ſich und brachte ſie zu einem Ertrage von 12000 Sc. Nicht ohne große Unkoſten ward die Vermaͤhlung ſeiner Tochter Margaretha mit Rainuccio Farneſe durchgeſetzt; ſie brachte demſelben außer einigen vortheilhaften Verguͤn- ſtigungen 400000 Scudi Mitgift zu 1): — obwohl ſich dieſe Verbindung, wie wir ſahen, ſpaͤter dann doch nicht ſo innig erwies wie man gehofft hatte.
Auf dem Wege der Aldobrandini fuhren nun die Bor- gheſen faſt noch raſcher und ruͤckſichtsloſer fort.
Cardinal Scipione Cafarelli Borgheſe hatte uͤber Paul V. ſo viel Autoritaͤt wie Pietro Aldobrandini nur irgend uͤber Clemens VIII. Auch brachte er wohl noch groͤßere Reich- thuͤmer zuſammen. Im Jahre 1612 werden die Pfruͤnden, die ihm uͤbertragen worden, bereits auf ein Einkommen von 150000 Sc. des Jahres gerechnet. Den Neid, den ſo viel Macht und Reichthum nothwendig hervorrief, ſuchte er durch Wohlwollen und ein hoͤfliches zuvorkommendes Weſen zu vermindern, doch wird man ſich nicht wundern wenn ihm das nicht vollkommen gelang.
Die weltlichen Aemter kamen an Marc Antonio Bor- gheſe, den der Papſt uͤberdieß mit dem Fuͤrſtenthum Sul- mona in Neapel, mit Pallaͤſten in Rom und den ſchoͤnſten Villen in der Umgegend ausſtattete. Er uͤberhaͤufte ſeine Nepoten mit Geſchenken. Wir haben ein Verzeichniß der- ſelben ſeine ganze Regierungszeit hindurch bis ins Jahr
1)Contarini: Il papa mostrando dolore di esser condotto da nepoti da far così contro la propria conscienza, non poteva tanto nasconder nel cupo del cuore che non dirompesse la so- prabondanza dell’ allegrezza.
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Buch VIII. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 17. Jahrh.
an ſich und brachte ſie zu einem Ertrage von 12000 Sc.
Nicht ohne große Unkoſten ward die Vermaͤhlung ſeiner
Tochter Margaretha mit Rainuccio Farneſe durchgeſetzt;
ſie brachte demſelben außer einigen vortheilhaften Verguͤn-
ſtigungen 400000 Scudi Mitgift zu 1): — obwohl ſich
dieſe Verbindung, wie wir ſahen, ſpaͤter dann doch nicht ſo
innig erwies wie man gehofft hatte.
Auf dem Wege der Aldobrandini fuhren nun die Bor-
gheſen faſt noch raſcher und ruͤckſichtsloſer fort.
Cardinal Scipione Cafarelli Borgheſe hatte uͤber Paul V.
ſo viel Autoritaͤt wie Pietro Aldobrandini nur irgend uͤber
Clemens VIII. Auch brachte er wohl noch groͤßere Reich-
thuͤmer zuſammen. Im Jahre 1612 werden die Pfruͤnden,
die ihm uͤbertragen worden, bereits auf ein Einkommen
von 150000 Sc. des Jahres gerechnet. Den Neid, den
ſo viel Macht und Reichthum nothwendig hervorrief, ſuchte
er durch Wohlwollen und ein hoͤfliches zuvorkommendes
Weſen zu vermindern, doch wird man ſich nicht wundern
wenn ihm das nicht vollkommen gelang.
Die weltlichen Aemter kamen an Marc Antonio Bor-
gheſe, den der Papſt uͤberdieß mit dem Fuͤrſtenthum Sul-
mona in Neapel, mit Pallaͤſten in Rom und den ſchoͤnſten
Villen in der Umgegend ausſtattete. Er uͤberhaͤufte ſeine
Nepoten mit Geſchenken. Wir haben ein Verzeichniß der-
ſelben ſeine ganze Regierungszeit hindurch bis ins Jahr
1) Contarini: Il papa mostrando dolore di esser condotto
da nepoti da far così contro la propria conscienza, non poteva
tanto nasconder nel cupo del cuore che non dirompesse la so-
prabondanza dell’ allegrezza.
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/30>, abgerufen am 07.07.2024.
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