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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.

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Buch VII. Kap. 1. Ausbreitung des Kathol.

Von jeher stand der päpstliche Hof mit Baiern in en-
gem Vernehmen: auch Gregor XV. machte diese Sache recht
eigentlich zu der seinigen.

Gleich durch den ersten Nuntius, den er nach Spanien
schickte, ließ er den König ermahnen, zur Vernichtung des
Pfalzgrafen, zur Uebertragung der Chur beizutragen, --
was die kaiserliche Krone auf ewig den Katholiken sichern
werde 1). Nicht so ganz leicht waren die Spanier dazu
zu stimmen. Sie standen mit dem Könige von England
in den wichtigsten Unterhandlungen, und trugen Bedenken
ihn in seinem Schwiegersohne, jenem Pfalzgrafen Friedrich,
dem ja die Chur gehörte, zu beleidigen. Um so eifriger ward
Papst Gregor. An dem Nuntius war es ihm nicht genug:
im Jahre 1622 finden wir auch den geschickten Capuziner
Bruder Hyacinth, der das besondere Vertrauen Maximi-
lians genoß, im päpstlichen Auftrage an dem spanischen
Hofe 2). Höchst ungern ging man dort näher heraus.
Nur so viel erklärte endlich der König, er wolle die Chur
lieber in dem baierischen Hause sehen als in seinem eigenen.
Dem Bruder Hyacinth genügte dieß. Mit dieser Erklä-

net die Rückgabe der Pfalz als eine irreparabile perdita della re-
putazione di questo fatto e della chiesa cattolica, se il papa ci
avesse condisceso, con indicibil danno della religione cattolica
e dell' imperio, che tanti e tanti anni hanno bramato, senza po-
terlo sapere non che ottenere, il quarto elettor cattolico in ser-
vitio ancora del sangue Austriaco.
1) Instruttione a Monsr Sangro. Er wird ermahnt, di in-
fervorare S. Mta, accio non si lasci risorgere il Palatino, e si
metta l'elettorato in persona cattolica, e si assicuri l'impero eter-
namente fra cattolici.
2) Khevenhiller IX, p. 1766.
Buch VII. Kap. 1. Ausbreitung des Kathol.

Von jeher ſtand der paͤpſtliche Hof mit Baiern in en-
gem Vernehmen: auch Gregor XV. machte dieſe Sache recht
eigentlich zu der ſeinigen.

Gleich durch den erſten Nuntius, den er nach Spanien
ſchickte, ließ er den Koͤnig ermahnen, zur Vernichtung des
Pfalzgrafen, zur Uebertragung der Chur beizutragen, —
was die kaiſerliche Krone auf ewig den Katholiken ſichern
werde 1). Nicht ſo ganz leicht waren die Spanier dazu
zu ſtimmen. Sie ſtanden mit dem Koͤnige von England
in den wichtigſten Unterhandlungen, und trugen Bedenken
ihn in ſeinem Schwiegerſohne, jenem Pfalzgrafen Friedrich,
dem ja die Chur gehoͤrte, zu beleidigen. Um ſo eifriger ward
Papſt Gregor. An dem Nuntius war es ihm nicht genug:
im Jahre 1622 finden wir auch den geſchickten Capuziner
Bruder Hyacinth, der das beſondere Vertrauen Maximi-
lians genoß, im paͤpſtlichen Auftrage an dem ſpaniſchen
Hofe 2). Hoͤchſt ungern ging man dort naͤher heraus.
Nur ſo viel erklaͤrte endlich der Koͤnig, er wolle die Chur
lieber in dem baieriſchen Hauſe ſehen als in ſeinem eigenen.
Dem Bruder Hyacinth genuͤgte dieß. Mit dieſer Erklaͤ-

net die Ruͤckgabe der Pfalz als eine irreparabile perdita della re-
putazione di questo fatto e della chiesa cattolica, se il papa ci
avesse condisceso, con indicibil danno della religione cattolica
e dell’ imperio, che tanti e tanti anni hanno bramato, senza po-
terlo sapere non che ottenere, il quarto elettor cattolico in ser-
vitio ancora del sangue Austriaco.
1) Instruttione a Monsr Sangro. Er wird ermahnt, di in-
fervorare S. M, acciò non si lasci risorgere il Palatino, e si
metta l’elettorato in persona cattolica, e si assicuri l’impero eter-
namente fra cattolici.
2) Khevenhiller IX, p. 1766.
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[470/0482] Buch VII. Kap. 1. Ausbreitung des Kathol. Von jeher ſtand der paͤpſtliche Hof mit Baiern in en- gem Vernehmen: auch Gregor XV. machte dieſe Sache recht eigentlich zu der ſeinigen. Gleich durch den erſten Nuntius, den er nach Spanien ſchickte, ließ er den Koͤnig ermahnen, zur Vernichtung des Pfalzgrafen, zur Uebertragung der Chur beizutragen, — was die kaiſerliche Krone auf ewig den Katholiken ſichern werde 1). Nicht ſo ganz leicht waren die Spanier dazu zu ſtimmen. Sie ſtanden mit dem Koͤnige von England in den wichtigſten Unterhandlungen, und trugen Bedenken ihn in ſeinem Schwiegerſohne, jenem Pfalzgrafen Friedrich, dem ja die Chur gehoͤrte, zu beleidigen. Um ſo eifriger ward Papſt Gregor. An dem Nuntius war es ihm nicht genug: im Jahre 1622 finden wir auch den geſchickten Capuziner Bruder Hyacinth, der das beſondere Vertrauen Maximi- lians genoß, im paͤpſtlichen Auftrage an dem ſpaniſchen Hofe 2). Hoͤchſt ungern ging man dort naͤher heraus. Nur ſo viel erklaͤrte endlich der Koͤnig, er wolle die Chur lieber in dem baieriſchen Hauſe ſehen als in ſeinem eigenen. Dem Bruder Hyacinth genuͤgte dieß. Mit dieſer Erklaͤ- 3) 1) Instruttione a Monsr Sangro. Er wird ermahnt, di in- fervorare S. Mtà, acciò non si lasci risorgere il Palatino, e si metta l’elettorato in persona cattolica, e si assicuri l’impero eter- namente fra cattolici. 2) Khevenhiller IX, p. 1766. 3) net die Ruͤckgabe der Pfalz als eine irreparabile perdita della re- putazione di questo fatto e della chiesa cattolica, se il papa ci avesse condisceso, con indicibil danno della religione cattolica e dell’ imperio, che tanti e tanti anni hanno bramato, senza po- terlo sapere non che ottenere, il quarto elettor cattolico in ser- vitio ancora del sangue Austriaco.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/482>, abgerufen am 24.11.2024.