Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.Buch VII. Kap. 1. Fortschritte Adel nöthigen wolle diesen zu gehorchen. Viele Katho-lische stimmten ihnen hierin bei 1). Es ist wohl keine Frage, daß dieses religiöse Element Nachdem die Beschwerden öfter vorgetragen, die Sub- Indessen auch der König hatte seine Anhänger. Der In der That behielt er die Oberhand. Im October 1) Cilli: Gli eretici, spalleggiati da cattivi cattolici, face- vano gran forza per ottenere la confederatione. 2) Cilli: Il nuntio Rangone con sua destrezza e diligenza
tenne e conservo in fede molti di principali. Buch VII. Kap. 1. Fortſchritte Adel noͤthigen wolle dieſen zu gehorchen. Viele Katho-liſche ſtimmten ihnen hierin bei 1). Es iſt wohl keine Frage, daß dieſes religioͤſe Element Nachdem die Beſchwerden oͤfter vorgetragen, die Sub- Indeſſen auch der Koͤnig hatte ſeine Anhaͤnger. Der In der That behielt er die Oberhand. Im October 1) Cilli: Gli eretici, spalleggiati da cattivi cattolici, face- vano gran forza per ottenere la confederatione. 2) Cilli: Il nuntio Rangone con sua destrezza e diligenza
tenne e conservò in fede molti di principali. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0406" n="394"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Buch</hi><hi rendition="#aq">VII.</hi><hi rendition="#g">Kap. 1. Fortſchritte</hi></fw><lb/> Adel noͤthigen wolle dieſen zu gehorchen. Viele Katho-<lb/> liſche ſtimmten ihnen hierin bei <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Cilli: Gli eretici, spalleggiati da cattivi cattolici, face-<lb/> vano gran forza per ottenere la confederatione.</hi></note>.</p><lb/> <p>Es iſt wohl keine Frage, daß dieſes religioͤſe Element<lb/> der politiſchen Bewegung noch einen beſondern Antrieb<lb/> verlieh.</p><lb/> <p>Nachdem die Beſchwerden oͤfter vorgetragen, die Sub-<lb/> ſidien verweigert, die Reichstage geſprengt worden — al-<lb/> les ohne Frucht, — ſo griffen die Mißvergnuͤgten endlich<lb/> zu dem aͤußerſten Mittel, und riefen den geſammten Adel<lb/> zum Rokoß. Rokoß war eine geſetzliche Form der Inſurrec-<lb/> tion: der verſammelte Adel machte alsdann den Anſpruch<lb/> Koͤnig und Senat vor ſein Gericht zu ziehen. In dieſer<lb/> Verſammlung waren die Evangeliſchen von um ſo groͤße-<lb/> rer Bedeutung, da ſie ſich mit den Griechiſch-glaͤubigen<lb/> vereinigten.</p><lb/> <p>Indeſſen auch der Koͤnig hatte ſeine Anhaͤnger. Der<lb/> Nuntius hielt die Biſchoͤfe zuſammen <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Cilli: Il nuntio Rangone con sua destrezza e diligenza<lb/> tenne e conservò in fede molti di principali.</hi></note>: die Biſchoͤfe gaben<lb/> dem Senat ſeine Richtung: es ward ein Bund zur Ver-<lb/> theidigung des Koͤnigs und der Religion geſchloſſen: kluͤglich<lb/> ergriff man den guͤnſtigen Zeitpunkt, die alten Irrungen<lb/> zwiſchen Weltlichen und Geiſtlichen zu heben. Der Koͤnig<lb/> zeigte ſich auch in dem Augenblick der Gefahr unerſchuͤt-<lb/> terlich: er habe eine gerechte Sache, er traue auf Gott.</p><lb/> <p>In der That behielt er die Oberhand. Im October<lb/> 1606 ſprengte er den Rokoß auseinander, als ſich eben<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [394/0406]
Buch VII. Kap. 1. Fortſchritte
Adel noͤthigen wolle dieſen zu gehorchen. Viele Katho-
liſche ſtimmten ihnen hierin bei 1).
Es iſt wohl keine Frage, daß dieſes religioͤſe Element
der politiſchen Bewegung noch einen beſondern Antrieb
verlieh.
Nachdem die Beſchwerden oͤfter vorgetragen, die Sub-
ſidien verweigert, die Reichstage geſprengt worden — al-
les ohne Frucht, — ſo griffen die Mißvergnuͤgten endlich
zu dem aͤußerſten Mittel, und riefen den geſammten Adel
zum Rokoß. Rokoß war eine geſetzliche Form der Inſurrec-
tion: der verſammelte Adel machte alsdann den Anſpruch
Koͤnig und Senat vor ſein Gericht zu ziehen. In dieſer
Verſammlung waren die Evangeliſchen von um ſo groͤße-
rer Bedeutung, da ſie ſich mit den Griechiſch-glaͤubigen
vereinigten.
Indeſſen auch der Koͤnig hatte ſeine Anhaͤnger. Der
Nuntius hielt die Biſchoͤfe zuſammen 2): die Biſchoͤfe gaben
dem Senat ſeine Richtung: es ward ein Bund zur Ver-
theidigung des Koͤnigs und der Religion geſchloſſen: kluͤglich
ergriff man den guͤnſtigen Zeitpunkt, die alten Irrungen
zwiſchen Weltlichen und Geiſtlichen zu heben. Der Koͤnig
zeigte ſich auch in dem Augenblick der Gefahr unerſchuͤt-
terlich: er habe eine gerechte Sache, er traue auf Gott.
In der That behielt er die Oberhand. Im October
1606 ſprengte er den Rokoß auseinander, als ſich eben
1) Cilli: Gli eretici, spalleggiati da cattivi cattolici, face-
vano gran forza per ottenere la confederatione.
2) Cilli: Il nuntio Rangone con sua destrezza e diligenza
tenne e conservò in fede molti di principali.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |