mie besaß, und die Zwistigkeiten, die über die Verhält- nisse des Bundes ausbrechen konnten, ziemlich beseitigt waren.
Aber jetzt drangen die Jesuiten auch hier ein. Auf Veranlassung eines Obersten der Schweizergarde in Rom kamen sie 1574 nach Lucern und fanden hier besonders bei der Familie Pfyffer Theilnahme und Unterstützung 1). Ludwig Pfyffer hat allein vielleicht 30000 Gulden zur Gründung des Jesuitencollegiums beigesteuert; Philipp II. und die Guisen sollen etwas beigetragen haben; Gre- gor XIII. fehlte auch hier nicht: er gab die Mittel zur Anschaffung einer Bibliothek her. Die Lucerner waren höchlich zufrieden. In einem ausdrücklichen Schreiben bit- ten sie den General des Ordens, ihnen die Väter der Ge- sellschaft, die bereits angelangt, nicht wieder zu entreißen: "es liege ihnen alles daran, ihre Jugend in guten Wis- senschaften und besonders in Frömmigkeit und christlichem Leben wohl angeführt zu sehen": sie versprechen ihm da- für, keine Mühe und Arbeit, weder Gut noch Blut zu spa- ren, um der Gesellschaft in allem was sie wünschen könne zu dienen 2).
Und sogleich hatten sie Gelegenheit ihren erneuten ka- tholischen Eifer in einer nicht unwichtigen Sache zu be- weisen.
Die Stadt Genf war in den besondern Schutz von Bern getreten, und suchte nun auch Solothurn und Frei-
1)Agricola 177.
2)Literae Lucernensium ad Everardum Mercurianum bei Sacchinus: historia societatis Jesu IV, V, 145
Buch V. Gegenreformationen.
mie beſaß, und die Zwiſtigkeiten, die uͤber die Verhaͤlt- niſſe des Bundes ausbrechen konnten, ziemlich beſeitigt waren.
Aber jetzt drangen die Jeſuiten auch hier ein. Auf Veranlaſſung eines Oberſten der Schweizergarde in Rom kamen ſie 1574 nach Lucern und fanden hier beſonders bei der Familie Pfyffer Theilnahme und Unterſtuͤtzung 1). Ludwig Pfyffer hat allein vielleicht 30000 Gulden zur Gruͤndung des Jeſuitencollegiums beigeſteuert; Philipp II. und die Guiſen ſollen etwas beigetragen haben; Gre- gor XIII. fehlte auch hier nicht: er gab die Mittel zur Anſchaffung einer Bibliothek her. Die Lucerner waren hoͤchlich zufrieden. In einem ausdruͤcklichen Schreiben bit- ten ſie den General des Ordens, ihnen die Vaͤter der Ge- ſellſchaft, die bereits angelangt, nicht wieder zu entreißen: „es liege ihnen alles daran, ihre Jugend in guten Wiſ- ſenſchaften und beſonders in Froͤmmigkeit und chriſtlichem Leben wohl angefuͤhrt zu ſehen“: ſie verſprechen ihm da- fuͤr, keine Muͤhe und Arbeit, weder Gut noch Blut zu ſpa- ren, um der Geſellſchaft in allem was ſie wuͤnſchen koͤnne zu dienen 2).
Und ſogleich hatten ſie Gelegenheit ihren erneuten ka- tholiſchen Eifer in einer nicht unwichtigen Sache zu be- weiſen.
Die Stadt Genf war in den beſondern Schutz von Bern getreten, und ſuchte nun auch Solothurn und Frei-
1)Agricola 177.
2)Literae Lucernensium ad Everardum Mercurianum bei Sacchinus: historia societatis Jesu IV, V, 145
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Buch V. Gegenreformationen.
mie beſaß, und die Zwiſtigkeiten, die uͤber die Verhaͤlt-
niſſe des Bundes ausbrechen konnten, ziemlich beſeitigt
waren.
Aber jetzt drangen die Jeſuiten auch hier ein. Auf
Veranlaſſung eines Oberſten der Schweizergarde in Rom
kamen ſie 1574 nach Lucern und fanden hier beſonders
bei der Familie Pfyffer Theilnahme und Unterſtuͤtzung 1).
Ludwig Pfyffer hat allein vielleicht 30000 Gulden zur
Gruͤndung des Jeſuitencollegiums beigeſteuert; Philipp II.
und die Guiſen ſollen etwas beigetragen haben; Gre-
gor XIII. fehlte auch hier nicht: er gab die Mittel zur
Anſchaffung einer Bibliothek her. Die Lucerner waren
hoͤchlich zufrieden. In einem ausdruͤcklichen Schreiben bit-
ten ſie den General des Ordens, ihnen die Vaͤter der Ge-
ſellſchaft, die bereits angelangt, nicht wieder zu entreißen:
„es liege ihnen alles daran, ihre Jugend in guten Wiſ-
ſenſchaften und beſonders in Froͤmmigkeit und chriſtlichem
Leben wohl angefuͤhrt zu ſehen“: ſie verſprechen ihm da-
fuͤr, keine Muͤhe und Arbeit, weder Gut noch Blut zu ſpa-
ren, um der Geſellſchaft in allem was ſie wuͤnſchen koͤnne
zu dienen 2).
Und ſogleich hatten ſie Gelegenheit ihren erneuten ka-
tholiſchen Eifer in einer nicht unwichtigen Sache zu be-
weiſen.
Die Stadt Genf war in den beſondern Schutz von
Bern getreten, und ſuchte nun auch Solothurn und Frei-
1) Agricola 177.
2) Literae Lucernensium ad Everardum Mercurianum bei
Sacchinus: historia societatis Jesu IV, V, 145
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/102>, abgerufen am 24.11.2024.
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