lassen. Sein Lebenswandel war nicht allein tadellos, son- dern erbaulich.
Gewisse Pflichten seines Amtes hat nie ein Papst treu- licher verwaltet, als Gregor. Er hielt sich Listen von Män- nern aus allen Ländern, die zu bischöflichen Würden taug- lich seyen: bei jedem Vorschlag zeigte er sich wohlunter- richtet; mit großer Sorgfalt suchte er die Besetzung dieser wichtigen Aemter zu leiten.
Vor allem bemühte er sich, einen streng kirchlichen Unterricht zu befördern. Den Fortgang der jesuitischen Collegien unterstützte er mit außerordentlicher Freigebigkeit. Dem Profeßhaus zu Rom machte er ansehnliche Geschenke; er kaufte Häuser, schloß Straßen und widmete Einkünfte, um dem ganzen Collegium die Gestalt zu geben, in der wir es noch heute sehen. Es war auf 20 Hörsäle und 360 Zellen für die Studirenden berechnet: man nannte es das Seminar aller Nationen; gleich bei der ersten Gründung ließ man, um zu bezeichnen, wie die Absicht die ganze Welt umfasse, 25 Reden in verschiedenen Sprachen hal- ten, und zwar eine jede sogleich mit lateinischer Verdol- metschung 1). Das Collegium germanicum, schon früher gestiftet, war aus Mangel an Einkommen in Gefahr ein- zugehen; der Papst gab ihm nicht allein den Pallast San Apollinare, und die Einkünfte von S. Stephano auf dem Monte Celio, er wies ihm auch 10000 Sc. auf die apo- stolische Kammer an; man darf Gregor als den eigentlichen Begründer dieses Institutes ansehen, aus welchem seitdem Jahr für Jahr eine ganze Anzahl Verfechter des Katholi-
1)Dispaccio Donato 13 Gen. 1582.
GregorXIII.
laſſen. Sein Lebenswandel war nicht allein tadellos, ſon- dern erbaulich.
Gewiſſe Pflichten ſeines Amtes hat nie ein Papſt treu- licher verwaltet, als Gregor. Er hielt ſich Liſten von Maͤn- nern aus allen Laͤndern, die zu biſchoͤflichen Wuͤrden taug- lich ſeyen: bei jedem Vorſchlag zeigte er ſich wohlunter- richtet; mit großer Sorgfalt ſuchte er die Beſetzung dieſer wichtigen Aemter zu leiten.
Vor allem bemuͤhte er ſich, einen ſtreng kirchlichen Unterricht zu befoͤrdern. Den Fortgang der jeſuitiſchen Collegien unterſtuͤtzte er mit außerordentlicher Freigebigkeit. Dem Profeßhaus zu Rom machte er anſehnliche Geſchenke; er kaufte Haͤuſer, ſchloß Straßen und widmete Einkuͤnfte, um dem ganzen Collegium die Geſtalt zu geben, in der wir es noch heute ſehen. Es war auf 20 Hoͤrſaͤle und 360 Zellen fuͤr die Studirenden berechnet: man nannte es das Seminar aller Nationen; gleich bei der erſten Gruͤndung ließ man, um zu bezeichnen, wie die Abſicht die ganze Welt umfaſſe, 25 Reden in verſchiedenen Sprachen hal- ten, und zwar eine jede ſogleich mit lateiniſcher Verdol- metſchung 1). Das Collegium germanicum, ſchon fruͤher geſtiftet, war aus Mangel an Einkommen in Gefahr ein- zugehen; der Papſt gab ihm nicht allein den Pallaſt San Apollinare, und die Einkuͤnfte von S. Stephano auf dem Monte Celio, er wies ihm auch 10000 Sc. auf die apo- ſtoliſche Kammer an; man darf Gregor als den eigentlichen Begruͤnder dieſes Inſtitutes anſehen, aus welchem ſeitdem Jahr fuͤr Jahr eine ganze Anzahl Verfechter des Katholi-
1)Dispaccio Donato 13 Gen. 1582.
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Gregor XIII.
laſſen. Sein Lebenswandel war nicht allein tadellos, ſon-
dern erbaulich.
Gewiſſe Pflichten ſeines Amtes hat nie ein Papſt treu-
licher verwaltet, als Gregor. Er hielt ſich Liſten von Maͤn-
nern aus allen Laͤndern, die zu biſchoͤflichen Wuͤrden taug-
lich ſeyen: bei jedem Vorſchlag zeigte er ſich wohlunter-
richtet; mit großer Sorgfalt ſuchte er die Beſetzung dieſer
wichtigen Aemter zu leiten.
Vor allem bemuͤhte er ſich, einen ſtreng kirchlichen
Unterricht zu befoͤrdern. Den Fortgang der jeſuitiſchen
Collegien unterſtuͤtzte er mit außerordentlicher Freigebigkeit.
Dem Profeßhaus zu Rom machte er anſehnliche Geſchenke;
er kaufte Haͤuſer, ſchloß Straßen und widmete Einkuͤnfte,
um dem ganzen Collegium die Geſtalt zu geben, in der wir
es noch heute ſehen. Es war auf 20 Hoͤrſaͤle und 360
Zellen fuͤr die Studirenden berechnet: man nannte es das
Seminar aller Nationen; gleich bei der erſten Gruͤndung
ließ man, um zu bezeichnen, wie die Abſicht die ganze
Welt umfaſſe, 25 Reden in verſchiedenen Sprachen hal-
ten, und zwar eine jede ſogleich mit lateiniſcher Verdol-
metſchung 1). Das Collegium germanicum, ſchon fruͤher
geſtiftet, war aus Mangel an Einkommen in Gefahr ein-
zugehen; der Papſt gab ihm nicht allein den Pallaſt San
Apollinare, und die Einkuͤnfte von S. Stephano auf dem
Monte Celio, er wies ihm auch 10000 Sc. auf die apo-
ſtoliſche Kammer an; man darf Gregor als den eigentlichen
Begruͤnder dieſes Inſtitutes anſehen, aus welchem ſeitdem
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1) Dispaccio Donato 13 Gen. 1582.
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/449>, abgerufen am 23.11.2024.
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