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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Buch III. Die Päpste um d. Mitte d. 16. Jahrh.
leiten. Auf dem Wege stellten sich ihm einige aus Eng-
land verjagte Katholiken dar; er sagte: er wünsche sein
Blut für sie zu vergießen. Hauptsächlich sprach er von
der Liga, zu deren glücklicher Fortsetzung er alles vorbe-
reitet hinterlasse: das letzte Geld, das er ausgab, war
dafür bestimmt 1). Die Geister seiner Unternehmungen
umgaben ihn bis auf seinen letzten Augenblick. An ihrem
glücklichen Fortgange zweifelte er nicht. Er meinte: Gott
werde nöthigenfalls aus den Steinen den Mann erwecken,
dessen man bedürfe.

Ward nun gleich sein Verlust mehr empfunden, als er
selbst geglaubt hatte, so war doch eine Einheit gebildet, es
war eine Macht vorhanden, deren innere Triebe die einge-
schlagene Richtung behaupten mußten.



1) Informatione dell' infermita di Pio V. Havendo in sua
stanza in una cassettina 13m. sc. per donare e fare elemosine
di sua mano, due giorni avanti sua morte fece chiamare il de-
positario della camera e levarli, dicendo, che sarieno boni per
la lega.

Buch III. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 16. Jahrh.
leiten. Auf dem Wege ſtellten ſich ihm einige aus Eng-
land verjagte Katholiken dar; er ſagte: er wuͤnſche ſein
Blut fuͤr ſie zu vergießen. Hauptſaͤchlich ſprach er von
der Liga, zu deren gluͤcklicher Fortſetzung er alles vorbe-
reitet hinterlaſſe: das letzte Geld, das er ausgab, war
dafuͤr beſtimmt 1). Die Geiſter ſeiner Unternehmungen
umgaben ihn bis auf ſeinen letzten Augenblick. An ihrem
gluͤcklichen Fortgange zweifelte er nicht. Er meinte: Gott
werde noͤthigenfalls aus den Steinen den Mann erwecken,
deſſen man beduͤrfe.

Ward nun gleich ſein Verluſt mehr empfunden, als er
ſelbſt geglaubt hatte, ſo war doch eine Einheit gebildet, es
war eine Macht vorhanden, deren innere Triebe die einge-
ſchlagene Richtung behaupten mußten.



1) Informatione dell’ infermità di Pio V. Havendo in sua
stanza in una cassettina 13m. sc. per donare e fare elemosine
di sua mano, due giorni avanti sua morte fece chiamare il de-
positario della camera e levarli, dicendo, che sarieno boni per
la lega.
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[374/0400] Buch III. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 16. Jahrh. leiten. Auf dem Wege ſtellten ſich ihm einige aus Eng- land verjagte Katholiken dar; er ſagte: er wuͤnſche ſein Blut fuͤr ſie zu vergießen. Hauptſaͤchlich ſprach er von der Liga, zu deren gluͤcklicher Fortſetzung er alles vorbe- reitet hinterlaſſe: das letzte Geld, das er ausgab, war dafuͤr beſtimmt 1). Die Geiſter ſeiner Unternehmungen umgaben ihn bis auf ſeinen letzten Augenblick. An ihrem gluͤcklichen Fortgange zweifelte er nicht. Er meinte: Gott werde noͤthigenfalls aus den Steinen den Mann erwecken, deſſen man beduͤrfe. Ward nun gleich ſein Verluſt mehr empfunden, als er ſelbſt geglaubt hatte, ſo war doch eine Einheit gebildet, es war eine Macht vorhanden, deren innere Triebe die einge- ſchlagene Richtung behaupten mußten. 1) Informatione dell’ infermità di Pio V. Havendo in sua stanza in una cassettina 13m. sc. per donare e fare elemosine di sua mano, due giorni avanti sua morte fece chiamare il de- positario della camera e levarli, dicendo, che sarieno boni per la lega.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/400>, abgerufen am 24.11.2024.