Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.Pius IV. Spätere Sitzungen d. Concil. v. Trient. Noch wichtiger für die Curie war der zweite Artikel Setzte dergestalt der Papst die Erhaltung des römi- 1) 1) Daß eine strenge Reform der Curie, der Cardinäle, des Conclave's nicht zu Stande kam, hängt genau mit der Unterlassung der Reformation der Fürsten zusammen. Auszüge aus dem Brief- wechsel der Legaten bei Pallavicini 23, 7, 4. 1) noch nicht klar. Sehr erwünscht ist die authentische Erläute-
rung Morone's. L'articolo delle cause e dell' essenzioni de ca- nonici fu vinto seeondo la domanda degli oltramontani; poi fa- cendosi contra l'uso che li padri tutti dessero voti in iscritto, furono mutate molte sententie e fu vinto il contrario. Si venne al fin alla concordia che si vede nei decreti e fu mezzano Lo- rena che gia era tornato da Roma tutto additto al servitio di S. Beatne. et alle fine del concilio. Pius IV. Spaͤtere Sitzungen d. Concil. v. Trient. Noch wichtiger fuͤr die Curie war der zweite Artikel Setzte dergeſtalt der Papſt die Erhaltung des roͤmi- 1) 1) Daß eine ſtrenge Reform der Curie, der Cardinaͤle, des Conclave’s nicht zu Stande kam, haͤngt genau mit der Unterlaſſung der Reformation der Fuͤrſten zuſammen. Auszuͤge aus dem Brief- wechſel der Legaten bei Pallavicini 23, 7, 4. 1) noch nicht klar. Sehr erwuͤnſcht iſt die authentiſche Erlaͤute-
rung Morone’s. L’articolo delle cause e dell’ essenzioni de ca- nonici fu vinto seeondo la domanda degli oltramontani; poi fa- cendosi contra l’uso che li padri tutti dessero voti in iscritto, furono mutate molte sententie e fu vinto il contrario. Si venne al fin alla concordia che si vede nei decreti e fu mezzano Lo- rena che gia era tornato da Roma tutto additto al servitio di S. Beatne. et alle fine del concilio. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0369" n="343"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Pius</hi><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#g">Spaͤtere Sitzungen d. Concil. v. Trient</hi>.</fw><lb/> <p>Noch wichtiger fuͤr die Curie war der zweite Artikel<lb/> von der Pluralitaͤt der Beneficien. Von jeher war von<lb/> einer Reform des Inſtitutes der Cardinaͤle die Rede gewe-<lb/> ſen, und es gab Viele, die in dem Verfall deſſelben den<lb/> Urſprung alles Unheils zu erkennen glaubten: grade ſie lie-<lb/> ßen ſich oft eine Menge Pfruͤnden uͤbertragen; es war die<lb/> Abſicht, ſie hierin durch die ſtrengſten Geſetze zu beſchraͤn-<lb/> ken. Man begreift leicht, wie empfindlich der Curie jede<lb/> Neuerung in dieſer Hinſicht gefallen ſeyn wuͤrde: ſchon<lb/> eine ernſtliche Berathung daruͤber fuͤrchtete und floh ſie.<lb/> Sehr eigenthuͤmlich iſt auch hier der Ausweg, welchen Mo-<lb/> rone einſchlug. Er warf die Reform der Cardinaͤle mit<lb/> den Artikeln uͤber die Biſchoͤfe zuſammen. „Wenige,“ ſagt<lb/> er ſelbſt, „ſahen die Wichtigkeit der Sache ein, und auf<lb/> dieſe Weiſe wurden alle Klippen vermieden.“</p><lb/> <p>Setzte dergeſtalt der Papſt die Erhaltung des roͤmi-<lb/> ſchen Hofes in ſeiner bisherigen Geſtalt gluͤcklich durch, ſo<lb/> zeigte auch er ſich bereit, die Reformation der Fuͤrſten, wie<lb/> man ſie im Sinne gehabt, fallen zu laſſen; er gab hierin<lb/> den Vorſtellungen des Kaiſers nach <note place="foot" n="1)">Daß eine ſtrenge Reform der Curie, der Cardinaͤle, des<lb/> Conclave’s nicht zu Stande kam, haͤngt genau mit der Unterlaſſung<lb/> der Reformation der Fuͤrſten zuſammen. Auszuͤge aus dem Brief-<lb/> wechſel der Legaten bei Pallavicini 23, 7, 4.</note>.</p><lb/> <note xml:id="note-0369" next="#note-0368" place="foot" n="1)">noch nicht klar. Sehr erwuͤnſcht iſt die authentiſche Erlaͤute-<lb/> rung Morone’s. <hi rendition="#aq">L’articolo delle cause e dell’ essenzioni de ca-<lb/> nonici fu vinto seeondo la domanda degli oltramontani; poi fa-<lb/> cendosi contra l’uso che li padri tutti dessero voti in iscritto,<lb/> furono mutate molte sententie e fu vinto il contrario. Si venne<lb/> al fin alla concordia che si vede nei decreti e fu mezzano Lo-<lb/> rena che gia era tornato da Roma tutto additto al servitio di S.<lb/> Beat<hi rendition="#sup">ne.</hi> et alle fine del concilio.</hi></note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [343/0369]
Pius IV. Spaͤtere Sitzungen d. Concil. v. Trient.
Noch wichtiger fuͤr die Curie war der zweite Artikel
von der Pluralitaͤt der Beneficien. Von jeher war von
einer Reform des Inſtitutes der Cardinaͤle die Rede gewe-
ſen, und es gab Viele, die in dem Verfall deſſelben den
Urſprung alles Unheils zu erkennen glaubten: grade ſie lie-
ßen ſich oft eine Menge Pfruͤnden uͤbertragen; es war die
Abſicht, ſie hierin durch die ſtrengſten Geſetze zu beſchraͤn-
ken. Man begreift leicht, wie empfindlich der Curie jede
Neuerung in dieſer Hinſicht gefallen ſeyn wuͤrde: ſchon
eine ernſtliche Berathung daruͤber fuͤrchtete und floh ſie.
Sehr eigenthuͤmlich iſt auch hier der Ausweg, welchen Mo-
rone einſchlug. Er warf die Reform der Cardinaͤle mit
den Artikeln uͤber die Biſchoͤfe zuſammen. „Wenige,“ ſagt
er ſelbſt, „ſahen die Wichtigkeit der Sache ein, und auf
dieſe Weiſe wurden alle Klippen vermieden.“
Setzte dergeſtalt der Papſt die Erhaltung des roͤmi-
ſchen Hofes in ſeiner bisherigen Geſtalt gluͤcklich durch, ſo
zeigte auch er ſich bereit, die Reformation der Fuͤrſten, wie
man ſie im Sinne gehabt, fallen zu laſſen; er gab hierin
den Vorſtellungen des Kaiſers nach 1).
1)
1) Daß eine ſtrenge Reform der Curie, der Cardinaͤle, des
Conclave’s nicht zu Stande kam, haͤngt genau mit der Unterlaſſung
der Reformation der Fuͤrſten zuſammen. Auszuͤge aus dem Brief-
wechſel der Legaten bei Pallavicini 23, 7, 4.
1) noch nicht klar. Sehr erwuͤnſcht iſt die authentiſche Erlaͤute-
rung Morone’s. L’articolo delle cause e dell’ essenzioni de ca-
nonici fu vinto seeondo la domanda degli oltramontani; poi fa-
cendosi contra l’uso che li padri tutti dessero voti in iscritto,
furono mutate molte sententie e fu vinto il contrario. Si venne
al fin alla concordia che si vede nei decreti e fu mezzano Lo-
rena che gia era tornato da Roma tutto additto al servitio di S.
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