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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Buch III. Die Päpste um d. Mitte d. 16. Jahrh.
die Gierigkeit, mit der man alles nach Rom gezogen, fand
er höchst tadelnswürdig 1).

Nicht allein abschaffend, negativ verhielt er sich: er
suchte auch den Gottesdienst mit größerem Pomp zu um-
geben: das Bekleiden der sixtinischen Capelle, die feierliche
Darstellung des Grabmahls schreiben sich von ihm her 2).
Es giebt ein Ideal des modern-katholischen Gottesdien-
stes, voll Würde, Devotion und Pracht, das auch ihm
vorschwebte.

Keinen Tag, wie er sich rühmte, ließ er vorüberge-
hen, ohne einen auf die Wiederherstellung der Kirche zu
ihrer ursprünglichen Reinheit bezüglichen Erlaß bekannt zu
machen. In vielen seiner Decrete erkennt man die Grund-
züge zu den Anordnungen, denen bald nachher das triden-
tinische Concilium seine Sanction gab 3).

Wie man erwarten kann, zeigte er auch in dieser Rich-
tung die ganze Unbeugsamkeit, die ihm von Natur ei-
gen war.

Vor allen andern Instituten begünstigte er die Inqui-
sition, die er ja selbst hergestellt hatte. Oft ließ er die

Tage
1) Bromato II, 483.
2) Mocenigo Relatione di 1560. Nelli officii divini poi e
nelle cerimonie procedeva questo pontefice con tanta gravita e
devotione che veramente pareva degnissimo vicario di Gesu
Christo. Nelle cose poi della religione si prendeva tanto pensiero
et usava tanta diligentia che maggior non si poteva desiderare.
3) Mocenigo. Papa Paolo IV. andava continuamente facendo
qualche nova determinatione e riforma e sempre diceva prepa-
rare altre, accio che restasse manco occasione e menor necessita
di far concilio.

Buch III. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 16. Jahrh.
die Gierigkeit, mit der man alles nach Rom gezogen, fand
er hoͤchſt tadelnswuͤrdig 1).

Nicht allein abſchaffend, negativ verhielt er ſich: er
ſuchte auch den Gottesdienſt mit groͤßerem Pomp zu um-
geben: das Bekleiden der ſixtiniſchen Capelle, die feierliche
Darſtellung des Grabmahls ſchreiben ſich von ihm her 2).
Es giebt ein Ideal des modern-katholiſchen Gottesdien-
ſtes, voll Wuͤrde, Devotion und Pracht, das auch ihm
vorſchwebte.

Keinen Tag, wie er ſich ruͤhmte, ließ er voruͤberge-
hen, ohne einen auf die Wiederherſtellung der Kirche zu
ihrer urſpruͤnglichen Reinheit bezuͤglichen Erlaß bekannt zu
machen. In vielen ſeiner Decrete erkennt man die Grund-
zuͤge zu den Anordnungen, denen bald nachher das triden-
tiniſche Concilium ſeine Sanction gab 3).

Wie man erwarten kann, zeigte er auch in dieſer Rich-
tung die ganze Unbeugſamkeit, die ihm von Natur ei-
gen war.

Vor allen andern Inſtituten beguͤnſtigte er die Inqui-
ſition, die er ja ſelbſt hergeſtellt hatte. Oft ließ er die

Tage
1) Bromato II, 483.
2) Mocenigo Relatione di 1560. Nelli officii divini poi e
nelle cerimonie procedeva questo pontefice con tanta gravità e
devotione che veramente pareva degnissimo vicario di Gesu
Christo. Nelle cose poi della religione si prendeva tanto pensiero
et usava tanta diligentia che maggior non si poteva desiderare.
3) Mocenigo. Papa Paolo IV. andava continuamente facendo
qualche nova determinatione e riforma e sempre diceva prepa-
rare altre, acciò che restasse manco occasione e menor necessità
di far concilio.
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[304/0330] Buch III. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 16. Jahrh. die Gierigkeit, mit der man alles nach Rom gezogen, fand er hoͤchſt tadelnswuͤrdig 1). Nicht allein abſchaffend, negativ verhielt er ſich: er ſuchte auch den Gottesdienſt mit groͤßerem Pomp zu um- geben: das Bekleiden der ſixtiniſchen Capelle, die feierliche Darſtellung des Grabmahls ſchreiben ſich von ihm her 2). Es giebt ein Ideal des modern-katholiſchen Gottesdien- ſtes, voll Wuͤrde, Devotion und Pracht, das auch ihm vorſchwebte. Keinen Tag, wie er ſich ruͤhmte, ließ er voruͤberge- hen, ohne einen auf die Wiederherſtellung der Kirche zu ihrer urſpruͤnglichen Reinheit bezuͤglichen Erlaß bekannt zu machen. In vielen ſeiner Decrete erkennt man die Grund- zuͤge zu den Anordnungen, denen bald nachher das triden- tiniſche Concilium ſeine Sanction gab 3). Wie man erwarten kann, zeigte er auch in dieſer Rich- tung die ganze Unbeugſamkeit, die ihm von Natur ei- gen war. Vor allen andern Inſtituten beguͤnſtigte er die Inqui- ſition, die er ja ſelbſt hergeſtellt hatte. Oft ließ er die Tage 1) Bromato II, 483. 2) Mocenigo Relatione di 1560. Nelli officii divini poi e nelle cerimonie procedeva questo pontefice con tanta gravità e devotione che veramente pareva degnissimo vicario di Gesu Christo. Nelle cose poi della religione si prendeva tanto pensiero et usava tanta diligentia che maggior non si poteva desiderare. 3) Mocenigo. Papa Paolo IV. andava continuamente facendo qualche nova determinatione e riforma e sempre diceva prepa- rare altre, acciò che restasse manco occasione e menor necessità di far concilio.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/330>, abgerufen am 28.11.2024.