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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Buch II. Regeneration des Katholicismus.
es ist Xaver, der dort den Namen eines Apostels und ei-
nes Heiligen erwarb -- den andern, Simon Roderich, be-
hielt er bei sich. An beiden Höfen verschafften sich die Je-
suiten außerordentlichen Beifall. Den portugiesischen refor-
mirten sie durchaus; an dem spanischen wurden sie gleich
damals die Beichtväter der vornehmsten Großen, des Präsi-
denten des Rathes von Castilien, des Cardinals von Toledo.

Schon im Jahre 1540 hatte Ignatius einige junge
Leute nach Paris geschickt, um daselbst zu studiren. Von
da breitete sich seine Gesellschaft nach den Niederlanden
aus. In Löwen hatte Faber den entschiedensten Erfolg:
achtzehn junge Männer, bereits Baccalaureen oder Magister,
erboten sich, Haus, Universität und Vaterland zu verlas-
sen, um sich mit ihm nach Portugal zu begeben. Schon
sah man sie in Deutschland, und unter den ersten trat
Peter Canisius, der ihnen so große Dienste geleistet
hat, an seinem drei und zwanzigsten Geburtstag in ihren
Orden.

Dieser rasche Succeß mußte der Natur der Sache
nach auf die Entwickelung der Verfassung den wirksamsten
Einfluß haben. Sie bildete sich folgendergestalt aus.

In den Kreis seiner ersten Gefährten, der Profes-
sen, nahm Ignatius nur Wenige auf. Er fand, Männer
die zugleich vollkommen ausgebildet und gut und fromm
seyen, gebe es wenige. Gleich in dem ersten Entwurfe, den
er dem Papste einreichte, spricht er die Absicht aus, an ei-
ner oder der andern Universität Collegien zu gründen, um
jüngere Leute heranzubilden. In unerwarteter Anzahl, wie

Buch II. Regeneration des Katholicismus.
es iſt Xaver, der dort den Namen eines Apoſtels und ei-
nes Heiligen erwarb — den andern, Simon Roderich, be-
hielt er bei ſich. An beiden Hoͤfen verſchafften ſich die Je-
ſuiten außerordentlichen Beifall. Den portugieſiſchen refor-
mirten ſie durchaus; an dem ſpaniſchen wurden ſie gleich
damals die Beichtvaͤter der vornehmſten Großen, des Praͤſi-
denten des Rathes von Caſtilien, des Cardinals von Toledo.

Schon im Jahre 1540 hatte Ignatius einige junge
Leute nach Paris geſchickt, um daſelbſt zu ſtudiren. Von
da breitete ſich ſeine Geſellſchaft nach den Niederlanden
aus. In Loͤwen hatte Faber den entſchiedenſten Erfolg:
achtzehn junge Maͤnner, bereits Baccalaureen oder Magiſter,
erboten ſich, Haus, Univerſitaͤt und Vaterland zu verlaſ-
ſen, um ſich mit ihm nach Portugal zu begeben. Schon
ſah man ſie in Deutſchland, und unter den erſten trat
Peter Caniſius, der ihnen ſo große Dienſte geleiſtet
hat, an ſeinem drei und zwanzigſten Geburtstag in ihren
Orden.

Dieſer raſche Succeß mußte der Natur der Sache
nach auf die Entwickelung der Verfaſſung den wirkſamſten
Einfluß haben. Sie bildete ſich folgendergeſtalt aus.

In den Kreis ſeiner erſten Gefaͤhrten, der Profeſ-
ſen, nahm Ignatius nur Wenige auf. Er fand, Maͤnner
die zugleich vollkommen ausgebildet und gut und fromm
ſeyen, gebe es wenige. Gleich in dem erſten Entwurfe, den
er dem Papſte einreichte, ſpricht er die Abſicht aus, an ei-
ner oder der andern Univerſitaͤt Collegien zu gruͤnden, um
juͤngere Leute heranzubilden. In unerwarteter Anzahl, wie

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[216/0242] Buch II. Regeneration des Katholicismus. es iſt Xaver, der dort den Namen eines Apoſtels und ei- nes Heiligen erwarb — den andern, Simon Roderich, be- hielt er bei ſich. An beiden Hoͤfen verſchafften ſich die Je- ſuiten außerordentlichen Beifall. Den portugieſiſchen refor- mirten ſie durchaus; an dem ſpaniſchen wurden ſie gleich damals die Beichtvaͤter der vornehmſten Großen, des Praͤſi- denten des Rathes von Caſtilien, des Cardinals von Toledo. Schon im Jahre 1540 hatte Ignatius einige junge Leute nach Paris geſchickt, um daſelbſt zu ſtudiren. Von da breitete ſich ſeine Geſellſchaft nach den Niederlanden aus. In Loͤwen hatte Faber den entſchiedenſten Erfolg: achtzehn junge Maͤnner, bereits Baccalaureen oder Magiſter, erboten ſich, Haus, Univerſitaͤt und Vaterland zu verlaſ- ſen, um ſich mit ihm nach Portugal zu begeben. Schon ſah man ſie in Deutſchland, und unter den erſten trat Peter Caniſius, der ihnen ſo große Dienſte geleiſtet hat, an ſeinem drei und zwanzigſten Geburtstag in ihren Orden. Dieſer raſche Succeß mußte der Natur der Sache nach auf die Entwickelung der Verfaſſung den wirkſamſten Einfluß haben. Sie bildete ſich folgendergeſtalt aus. In den Kreis ſeiner erſten Gefaͤhrten, der Profeſ- ſen, nahm Ignatius nur Wenige auf. Er fand, Maͤnner die zugleich vollkommen ausgebildet und gut und fromm ſeyen, gebe es wenige. Gleich in dem erſten Entwurfe, den er dem Papſte einreichte, ſpricht er die Abſicht aus, an ei- ner oder der andern Univerſitaͤt Collegien zu gruͤnden, um juͤngere Leute heranzubilden. In unerwarteter Anzahl, wie

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/242>, abgerufen am 25.11.2024.