rien; Relationen, nicht selten in dem einzigen Exem- plar, welches existiren mag und von hohem Werth; amtliche Register der Staatsbehörden; Chroniken und Tagebücher. Die Nachrichten, die man in die- sem Bande über Gregor XIII. und Sixtus V. fin- den wird, sind größtentheils aus dem Wiener Ar- chiv geschöpft. Ich kann die unbedingte Liberali- tät, mit der man mir den Zutritt zu demselben verstattet hat, nicht genug rühmen.
Ueberhaupt sollte ich wohl an dieser Stelle die mannichfaltige Förderung, die mir bei meinem Vor- haben sowohl zu Hause als in der Fremde zu Theil geworden, im Einzelnen aufführen. Ich trage je- doch, ich weiß nicht, ob mit Recht, Bedenken. All- zuviele Namen müßte ich nennen, und darunter sehr bedeutende: meine Dankbarkeit würde fast ruhmredig herauskommen, und einer Arbeit, die alle Ursache hat, bescheiden aufzutreten, einen An- strich von Prunk geben, den sie nicht vertragen möchte.
Nach Wien war mein Augenmerk noch vorzüg- lich auf Venedig und auf Rom gerichtet.
In Venedig hatten einst die großen Häu- ser fast sämmtlich die Gewohnheit, sich neben ei- ner Bibliothek auch ein Kabinet von Handschriften anzulegen. Die Natur der Sache bringt es mit sich, daß sich diese vornehmlich auf die Angele-
Vorrede.
rien; Relationen, nicht ſelten in dem einzigen Exem- plar, welches exiſtiren mag und von hohem Werth; amtliche Regiſter der Staatsbehörden; Chroniken und Tagebücher. Die Nachrichten, die man in die- ſem Bande über Gregor XIII. und Sixtus V. fin- den wird, ſind größtentheils aus dem Wiener Ar- chiv geſchöpft. Ich kann die unbedingte Liberali- tät, mit der man mir den Zutritt zu demſelben verſtattet hat, nicht genug rühmen.
Ueberhaupt ſollte ich wohl an dieſer Stelle die mannichfaltige Förderung, die mir bei meinem Vor- haben ſowohl zu Hauſe als in der Fremde zu Theil geworden, im Einzelnen aufführen. Ich trage je- doch, ich weiß nicht, ob mit Recht, Bedenken. All- zuviele Namen müßte ich nennen, und darunter ſehr bedeutende: meine Dankbarkeit würde faſt ruhmredig herauskommen, und einer Arbeit, die alle Urſache hat, beſcheiden aufzutreten, einen An- ſtrich von Prunk geben, den ſie nicht vertragen möchte.
Nach Wien war mein Augenmerk noch vorzüg- lich auf Venedig und auf Rom gerichtet.
In Venedig hatten einſt die großen Häu- ſer faſt ſämmtlich die Gewohnheit, ſich neben ei- ner Bibliothek auch ein Kabinet von Handſchriften anzulegen. Die Natur der Sache bringt es mit ſich, daß ſich dieſe vornehmlich auf die Angele-
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[VIII/0014]
Vorrede.
rien; Relationen, nicht ſelten in dem einzigen Exem-
plar, welches exiſtiren mag und von hohem Werth;
amtliche Regiſter der Staatsbehörden; Chroniken
und Tagebücher. Die Nachrichten, die man in die-
ſem Bande über Gregor XIII. und Sixtus V. fin-
den wird, ſind größtentheils aus dem Wiener Ar-
chiv geſchöpft. Ich kann die unbedingte Liberali-
tät, mit der man mir den Zutritt zu demſelben
verſtattet hat, nicht genug rühmen.
Ueberhaupt ſollte ich wohl an dieſer Stelle die
mannichfaltige Förderung, die mir bei meinem Vor-
haben ſowohl zu Hauſe als in der Fremde zu Theil
geworden, im Einzelnen aufführen. Ich trage je-
doch, ich weiß nicht, ob mit Recht, Bedenken. All-
zuviele Namen müßte ich nennen, und darunter
ſehr bedeutende: meine Dankbarkeit würde faſt
ruhmredig herauskommen, und einer Arbeit, die
alle Urſache hat, beſcheiden aufzutreten, einen An-
ſtrich von Prunk geben, den ſie nicht vertragen
möchte.
Nach Wien war mein Augenmerk noch vorzüg-
lich auf Venedig und auf Rom gerichtet.
In Venedig hatten einſt die großen Häu-
ſer faſt ſämmtlich die Gewohnheit, ſich neben ei-
ner Bibliothek auch ein Kabinet von Handſchriften
anzulegen. Die Natur der Sache bringt es mit
ſich, daß ſich dieſe vornehmlich auf die Angele-
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/14>, abgerufen am 23.11.2024.
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