Ramler, Karl Wilhelm: Oden. Berlin, 1767.Fall' an sein Herz, o Königinn, mit Zähren Der Freude! Fleuch an seine Brust, Amalia, von deinen frommen Dank- altären, Und rede, wenn die Lust Dich reden lässt! Vermählte seiner Brüder, Küsst sein friedselig Angesicht: Willkommen, Schutzgeist deines Volkes! und sagt wieder: Willkommen! und mehr nicht. Ihr Jungfraun deckt mit immergrünen Zweigen, Mit einem ganzen Lorbeerhain Den Weg! mischt Bluhmen, die der offnen Erd' entsteigen, Und frühe Blüthe drein! Fall’ an ſein Herz, o Königinn, mit Zähren Der Freude! Fleuch an ſeine Bruſt, Amalia, von deinen frommen Dank- altären, Und rede, wenn die Luſt Dich reden läſst! Vermählte ſeiner Brüder, Küſst ſein friedſelig Angeſicht: Willkommen, Schutzgeiſt deines Volkes! und ſagt wieder: Willkommen! und mehr nicht. Ihr Jungfraun deckt mit immergrünen Zweigen, Mit einem ganzen Lorbeerhain Den Weg! miſcht Bluhmen, die der offnen Erd’ entſteigen, Und frühe Blüthe drein! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0060" n="54"/> <lg n="5"> <l>Fall’ an ſein Herz, o Königinn, mit<lb/><hi rendition="#et">Zähren</hi></l><lb/> <l>Der Freude! Fleuch an ſeine Bruſt,</l><lb/> <l>Amalia, von deinen frommen Dank-<lb/><hi rendition="#et">altären,</hi></l><lb/> <l>Und rede, wenn die Luſt</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Dich reden läſst! Vermählte ſeiner<lb/><hi rendition="#et">Brüder,</hi></l><lb/> <l>Küſst ſein friedſelig Angeſicht:</l><lb/> <l>Willkommen, Schutzgeiſt deines Volkes!<lb/><hi rendition="#et">und ſagt wieder:</hi></l><lb/> <l>Willkommen! und mehr nicht.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Ihr Jungfraun deckt mit immergrünen<lb/><hi rendition="#et">Zweigen,</hi></l><lb/> <l>Mit einem ganzen Lorbeerhain</l><lb/> <l>Den Weg! miſcht Bluhmen, die der offnen<lb/><hi rendition="#et">Erd’ entſteigen,</hi></l><lb/> <l>Und frühe Blüthe drein!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [54/0060]
Fall’ an ſein Herz, o Königinn, mit
Zähren
Der Freude! Fleuch an ſeine Bruſt,
Amalia, von deinen frommen Dank-
altären,
Und rede, wenn die Luſt
Dich reden läſst! Vermählte ſeiner
Brüder,
Küſst ſein friedſelig Angeſicht:
Willkommen, Schutzgeiſt deines Volkes!
und ſagt wieder:
Willkommen! und mehr nicht.
Ihr Jungfraun deckt mit immergrünen
Zweigen,
Mit einem ganzen Lorbeerhain
Den Weg! miſcht Bluhmen, die der offnen
Erd’ entſteigen,
Und frühe Blüthe drein!
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