Ramler, Karl Wilhelm: Oden. Berlin, 1767.Von meinen Lippen soll sein Lob erschallen, Ich feyre dankbar meinen Held, So lang' in dieses Hafens Arme Segel wallen Vom Ostwind' aufgeschwellt. Ihm selbst will ich, wann er den Strand begrüsset, Auf seine Wege Kalmus streun Und Muscheln; denn mein Fluss ist arm: kein Goldsand fliesset, Kaum Ambra rollt hinein. Und du, mein Barde, der du vor den Thoren Von deiner mütterlichen Stadt Einst Lieder lalletest, wenn sie, die dich geboren, Noch deine Liebe hat: Von meinen Lippen ſoll ſein Lob erſchallen, Ich feyre dankbar meinen Held, So lang’ in dieſes Hafens Arme Segel wallen Vom Oſtwind’ aufgeſchwellt. Ihm ſelbſt will ich, wann er den Strand begrüſset, Auf ſeine Wege Kalmus ſtreun Und Muſcheln; denn mein Fluſs iſt arm: kein Goldſand flieſset, Kaum Ambra rollt hinein. Und du, mein Barde, der du vor den Thoren Von deiner mütterlichen Stadt Einſt Lieder lalleteſt, wenn ſie, die dich geboren, Noch deine Liebe hat: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0038" n="32"/> <lg n="8"> <l>Von meinen Lippen ſoll ſein Lob<lb/><hi rendition="#et">erſchallen,</hi></l><lb/> <l>Ich feyre dankbar meinen Held,</l><lb/> <l>So lang’ in dieſes Hafens Arme Segel<lb/><hi rendition="#et">wallen</hi></l><lb/> <l>Vom Oſtwind’ aufgeſchwellt.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Ihm ſelbſt will ich, wann er den Strand<lb/><hi rendition="#et">begrüſset,</hi></l><lb/> <l>Auf ſeine Wege Kalmus ſtreun</l><lb/> <l>Und Muſcheln; denn mein Fluſs iſt arm:<lb/><hi rendition="#et">kein Goldſand flieſset,</hi></l><lb/> <l>Kaum Ambra rollt hinein.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Und du, mein Barde, der du vor den<lb/><hi rendition="#et">Thoren</hi></l><lb/> <l>Von deiner mütterlichen Stadt</l><lb/> <l>Einſt Lieder lalleteſt, wenn ſie, die dich<lb/><hi rendition="#et">geboren,</hi></l><lb/> <l>Noch deine Liebe hat:</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [32/0038]
Von meinen Lippen ſoll ſein Lob
erſchallen,
Ich feyre dankbar meinen Held,
So lang’ in dieſes Hafens Arme Segel
wallen
Vom Oſtwind’ aufgeſchwellt.
Ihm ſelbſt will ich, wann er den Strand
begrüſset,
Auf ſeine Wege Kalmus ſtreun
Und Muſcheln; denn mein Fluſs iſt arm:
kein Goldſand flieſset,
Kaum Ambra rollt hinein.
Und du, mein Barde, der du vor den
Thoren
Von deiner mütterlichen Stadt
Einſt Lieder lalleteſt, wenn ſie, die dich
geboren,
Noch deine Liebe hat:
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