Ramler, Karl Wilhelm: Oden. Berlin, 1767.Urplötzlich sind der Felsen graue Rücken Zu Tempeln und Palästen ausgehöhlt, Die rund umher der Pyrrha Kinder schmücken, Noch halb den Steinen gleich, und halb beseelt. Ihr Götter! prächtig aus Ruinen Erhebt sich euer Pantheon: Die Weisen alle dienen, Die Völker lernen schon. Sagt, Sterbliche, den Sphären ihre Zahlen, Und lehrt dem wilden Winde seinen Lauf, Und wägt den Mond, und spaltet Sonnen- stralen, Deckt die Geburt des alten Goldes auf, Und steiget an der Wesen Kette Bis dahin, wo den höchsten Ring Zevs an sein Ruhebette Zu seinen Füssen hieng. Urplötzlich ſind der Felſen graue Rücken Zu Tempeln und Paläſten ausgehöhlt, Die rund umher der Pyrrha Kinder ſchmücken, Noch halb den Steinen gleich, und halb beſeelt. Ihr Götter! prächtig aus Ruinen Erhebt ſich euer Pantheon: Die Weiſen alle dienen, Die Völker lernen ſchon. Sagt, Sterbliche, den Sphären ihre Zahlen, Und lehrt dem wilden Winde ſeinen Lauf, Und wägt den Mond, und ſpaltet Sonnen- ſtralen, Deckt die Geburt des alten Goldes auf, Und ſteiget an der Weſen Kette Bis dahin, wo den höchſten Ring Zevs an ſein Ruhebette Zu ſeinen Füſsen hieng. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0021" n="15"/> <lg n="4"> <l>Urplötzlich ſind der Felſen graue Rücken</l><lb/> <l>Zu Tempeln und Paläſten ausgehöhlt,</l><lb/> <l>Die rund umher der Pyrrha Kinder<lb/><hi rendition="#et">ſchmücken,</hi></l><lb/> <l>Noch halb den Steinen gleich, und halb<lb/><hi rendition="#et">beſeelt.</hi></l><lb/> <l>Ihr Götter! prächtig aus Ruinen</l><lb/> <l>Erhebt ſich euer Pantheon:</l><lb/> <l>Die Weiſen alle dienen,</l><lb/> <l>Die Völker lernen ſchon.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Sagt, Sterbliche, den Sphären ihre<lb/><hi rendition="#et">Zahlen,</hi></l><lb/> <l>Und lehrt dem wilden Winde ſeinen Lauf,</l><lb/> <l>Und wägt den Mond, und ſpaltet Sonnen-<lb/><hi rendition="#et">ſtralen,</hi></l><lb/> <l>Deckt die Geburt des alten Goldes auf,</l><lb/> <l>Und ſteiget an der Weſen Kette</l><lb/> <l>Bis dahin, wo den höchſten Ring</l><lb/> <l>Zevs an ſein Ruhebette</l><lb/> <l>Zu ſeinen Füſsen hieng.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
Urplötzlich ſind der Felſen graue Rücken
Zu Tempeln und Paläſten ausgehöhlt,
Die rund umher der Pyrrha Kinder
ſchmücken,
Noch halb den Steinen gleich, und halb
beſeelt.
Ihr Götter! prächtig aus Ruinen
Erhebt ſich euer Pantheon:
Die Weiſen alle dienen,
Die Völker lernen ſchon.
Sagt, Sterbliche, den Sphären ihre
Zahlen,
Und lehrt dem wilden Winde ſeinen Lauf,
Und wägt den Mond, und ſpaltet Sonnen-
ſtralen,
Deckt die Geburt des alten Goldes auf,
Und ſteiget an der Weſen Kette
Bis dahin, wo den höchſten Ring
Zevs an ſein Ruhebette
Zu ſeinen Füſsen hieng.
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Zitationshilfe: | Ramler, Karl Wilhelm: Oden. Berlin, 1767, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramler_oden_1767/21>, abgerufen am 16.02.2025. |