Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Dritten Theils zweyte Abtheilung: Neuere Geschichte der Geschlechtsverbindung und Liebe. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

In England schrieben die Dichter des zwölften und dreyzehnten Jahrhunderts französisch und lateinisch: 57) in Italien provenzalisch. 58) Sie treffen mit den Dichtern des nördlichen und südlichen Frankreichs zusammen. In den nordischen Sagen finden wir Spuren eines ähnlichen Geistes, die aber wenig ausgebildet sind. 59

Achtes Kapitel.

Ideen der Romanenschreiber aus dem zwölften und dreyzehnten Jahrhunderte über Galanterie und Liebe. Romane vom Hofe Karls des Großen.

Es ist beynahe unmöglich, dem Alter der Romane und der Zeitfolge, worin sie verfertigt sind, auf die Spur zu kommen. Wir besitzen noch keine diplomatische Prüfung der äußern Form derjenigen Handschriften, welche für die ältesten angegeben werden. Außerdem wissen wir nicht, ob diese Handschriften den Roman, so wie er in Umlauf gekommen ist, und uns in unsern Exemplaren vorliegt, enthalten. Es ist höchst wahrscheinlich, daß der Stoff zu den mehrsten Werken dieser Art, die wir jetzt in Prosa, und in

57) Warton's History of english Poetry. London 1774. p. 39. und Eschenburgs Geschichte der englischen Poesie. Nachträge zum Sulzer B. 3. St. 2. S. 267.
58) Eichhorns allgemeine Geschichte der Kultur. Erläuterungen. S. 97.
59 Mallet Introduction a l'histoire de Dannemarc.

In England schrieben die Dichter des zwölften und dreyzehnten Jahrhunderts französisch und lateinisch: 57) in Italien provenzalisch. 58) Sie treffen mit den Dichtern des nördlichen und südlichen Frankreichs zusammen. In den nordischen Sagen finden wir Spuren eines ähnlichen Geistes, die aber wenig ausgebildet sind. 59

Achtes Kapitel.

Ideen der Romanenschreiber aus dem zwölften und dreyzehnten Jahrhunderte über Galanterie und Liebe. Romane vom Hofe Karls des Großen.

Es ist beynahe unmöglich, dem Alter der Romane und der Zeitfolge, worin sie verfertigt sind, auf die Spur zu kommen. Wir besitzen noch keine diplomatische Prüfung der äußern Form derjenigen Handschriften, welche für die ältesten angegeben werden. Außerdem wissen wir nicht, ob diese Handschriften den Roman, so wie er in Umlauf gekommen ist, und uns in unsern Exemplaren vorliegt, enthalten. Es ist höchst wahrscheinlich, daß der Stoff zu den mehrsten Werken dieser Art, die wir jetzt in Prosa, und in

57) Warton’s History of english Poetry. London 1774. p. 39. und Eschenburgs Geschichte der englischen Poesie. Nachträge zum Sulzer B. 3. St. 2. S. 267.
58) Eichhorns allgemeine Geschichte der Kultur. Erläuterungen. S. 97.
59 Mallet Introduction à l’histoire de Dannemarc.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0113" n="113"/>
          <p>In England schrieben die Dichter des zwölften und dreyzehnten Jahrhunderts französisch und lateinisch: <note place="foot" n="57)"><hi rendition="#aq">Warton&#x2019;s History of english Poetry. London 1774. p. 39.</hi> und Eschenburgs Geschichte der englischen Poesie. Nachträge zum Sulzer B. 3. St. 2. S. 267.</note> in Italien provenzalisch. <note place="foot" n="58)">Eichhorns allgemeine Geschichte der Kultur. Erläuterungen. S. 97.</note> Sie treffen mit den Dichtern des nördlichen und südlichen Frankreichs zusammen. In den nordischen Sagen finden wir Spuren eines ähnlichen Geistes, die aber wenig ausgebildet sind. <note place="foot" n="59"><hi rendition="#aq">Mallet Introduction à l&#x2019;histoire de Dannemarc.</hi></note></p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Achtes Kapitel.<lb/></head>
          <argument>
            <p>Ideen der Romanenschreiber aus dem zwölften und dreyzehnten Jahrhunderte über Galanterie und Liebe. Romane vom Hofe Karls des Großen.<lb/></p>
          </argument>
          <p>Es ist beynahe unmöglich, dem Alter der Romane und der Zeitfolge, worin sie verfertigt sind, auf die Spur zu kommen. Wir besitzen noch keine diplomatische Prüfung der äußern Form derjenigen Handschriften, welche für die ältesten angegeben werden. Außerdem wissen wir nicht, ob diese Handschriften den Roman, so wie er in Umlauf gekommen ist, und uns in unsern Exemplaren vorliegt, enthalten. Es ist höchst wahrscheinlich, daß der Stoff zu den mehrsten Werken dieser Art, die wir jetzt in Prosa, und in
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0113] In England schrieben die Dichter des zwölften und dreyzehnten Jahrhunderts französisch und lateinisch: 57) in Italien provenzalisch. 58) Sie treffen mit den Dichtern des nördlichen und südlichen Frankreichs zusammen. In den nordischen Sagen finden wir Spuren eines ähnlichen Geistes, die aber wenig ausgebildet sind. 59 Achtes Kapitel. Ideen der Romanenschreiber aus dem zwölften und dreyzehnten Jahrhunderte über Galanterie und Liebe. Romane vom Hofe Karls des Großen. Es ist beynahe unmöglich, dem Alter der Romane und der Zeitfolge, worin sie verfertigt sind, auf die Spur zu kommen. Wir besitzen noch keine diplomatische Prüfung der äußern Form derjenigen Handschriften, welche für die ältesten angegeben werden. Außerdem wissen wir nicht, ob diese Handschriften den Roman, so wie er in Umlauf gekommen ist, und uns in unsern Exemplaren vorliegt, enthalten. Es ist höchst wahrscheinlich, daß der Stoff zu den mehrsten Werken dieser Art, die wir jetzt in Prosa, und in 57) Warton’s History of english Poetry. London 1774. p. 39. und Eschenburgs Geschichte der englischen Poesie. Nachträge zum Sulzer B. 3. St. 2. S. 267. 58) Eichhorns allgemeine Geschichte der Kultur. Erläuterungen. S. 97. 59 Mallet Introduction à l’histoire de Dannemarc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-20T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-20T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-20T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als moderner Umlaut (ä, ö, ü) transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus0302_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus0302_1798/113
Zitationshilfe: Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Dritten Theils zweyte Abtheilung: Neuere Geschichte der Geschlechtsverbindung und Liebe. Leipzig, 1798, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus0302_1798/113>, abgerufen am 25.11.2024.