Ein Faun als Flötenspieler. Im Cha- rakter desjenigen, der in der Villa Borghese steht, er kömmt diesem zwar nicht an Schönheit bei, ist aber nicht ohne Verdienst.
Apollo stehend. Die Beine sind ein wenig zu kurz: Kopf und Hände neu.
+ Vestalin aus der Zeit des frühesten AltersVestalin. der Kunst. Alles ist steif, geradelinigt und eckigt. Der rechte Arm ist schlecht gearbeitet, und der linke neu. Die Falten fallen ganz gerade herab. Der Mund hat dieselbe Einfassung, die ich vorher bei der Pallas bemerkt habe. Großheit in den Formen findet man schon. Dies uralte Werk ist wahrschein- lich griechisch; die Benennung einer Vestalin uner- weislich; der Kopf mit einen Schleier bedeckt, der nur bis auf die Schultern fällt. Die Arme sind nackt.
Mercur.
Eine Muse.
Genius mit einer Fackel und Mohnsten- geln. Kopf, Arme und Füße neu.
Diana mit einem Hunde. Sie zieht einen Pfeil aus dem Köcher. Der Kopf ist modern.
Amor spannt den Bogen. Kopf, Arme und Beine modern. Der Körper ist schön.
Venus aus dem Bade sich aufrichtend, eine Wiederholung der vorigen Statue in eben dieser Sammlung. Wie die vorige trägt sie das Armband in Form einer Schlange, wird wie jene
Cleopa-
Dritter Theil. D
Pallaſt Giuſtiniani.
Ein Faun als Floͤtenſpieler. Im Cha- rakter desjenigen, der in der Villa Borgheſe ſteht, er koͤmmt dieſem zwar nicht an Schoͤnheit bei, iſt aber nicht ohne Verdienſt.
Apollo ſtehend. Die Beine ſind ein wenig zu kurz: Kopf und Haͤnde neu.
† Veſtalin aus der Zeit des fruͤheſten AltersVeſtalin. der Kunſt. Alles iſt ſteif, geradelinigt und eckigt. Der rechte Arm iſt ſchlecht gearbeitet, und der linke neu. Die Falten fallen ganz gerade herab. Der Mund hat dieſelbe Einfaſſung, die ich vorher bei der Pallas bemerkt habe. Großheit in den Formen findet man ſchon. Dies uralte Werk iſt wahrſchein- lich griechiſch; die Benennung einer Veſtalin uner- weislich; der Kopf mit einen Schleier bedeckt, der nur bis auf die Schultern faͤllt. Die Arme ſind nackt.
Mercur.
Eine Muſe.
Genius mit einer Fackel und Mohnſten- geln. Kopf, Arme und Fuͤße neu.
Diana mit einem Hunde. Sie zieht einen Pfeil aus dem Koͤcher. Der Kopf iſt modern.
Amor ſpannt den Bogen. Kopf, Arme und Beine modern. Der Koͤrper iſt ſchoͤn.
Venus aus dem Bade ſich aufrichtend, eine Wiederholung der vorigen Statue in eben dieſer Sammlung. Wie die vorige traͤgt ſie das Armband in Form einer Schlange, wird wie jene
Cleopa-
Dritter Theil. D
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Pallaſt Giuſtiniani.
Ein Faun als Floͤtenſpieler. Im Cha-
rakter desjenigen, der in der Villa Borgheſe ſteht,
er koͤmmt dieſem zwar nicht an Schoͤnheit bei, iſt
aber nicht ohne Verdienſt.
Apollo ſtehend. Die Beine ſind ein wenig zu
kurz: Kopf und Haͤnde neu.
† Veſtalin aus der Zeit des fruͤheſten Alters
der Kunſt. Alles iſt ſteif, geradelinigt und eckigt.
Der rechte Arm iſt ſchlecht gearbeitet, und der linke
neu. Die Falten fallen ganz gerade herab. Der
Mund hat dieſelbe Einfaſſung, die ich vorher bei der
Pallas bemerkt habe. Großheit in den Formen
findet man ſchon. Dies uralte Werk iſt wahrſchein-
lich griechiſch; die Benennung einer Veſtalin uner-
weislich; der Kopf mit einen Schleier bedeckt, der
nur bis auf die Schultern faͤllt. Die Arme ſind
nackt.
Veſtalin.
Mercur.
Eine Muſe.
Genius mit einer Fackel und Mohnſten-
geln. Kopf, Arme und Fuͤße neu.
Diana mit einem Hunde. Sie zieht einen
Pfeil aus dem Koͤcher. Der Kopf iſt modern.
Amor ſpannt den Bogen. Kopf, Arme
und Beine modern. Der Koͤrper iſt ſchoͤn.
Venus aus dem Bade ſich aufrichtend,
eine Wiederholung der vorigen Statue in eben
dieſer Sammlung. Wie die vorige traͤgt ſie das
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/73>, abgerufen am 16.02.2025.
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