Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.Ueber einige Kunstwerke Pasquino. So nennt man eine sehr verstümmelte Statue aus Die Figur scheint eine andere zu tragen. Diese Nachtrag 4) S. Fea in der Ital. Uebers. der Winkelmannischen
Gesch. der Kunst, T.I. Prefaz. p. 26. n. A. Ueber einige Kunſtwerke Paſquino. So nennt man eine ſehr verſtuͤmmelte Statue aus Die Figur ſcheint eine andere zu tragen. Dieſe Nachtrag 4) S. Fea in der Ital. Ueberſ. der Winkelmanniſchen
Geſch. der Kunſt, T.I. Prefaz. p. 26. n. A. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0392" n="368"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ueber einige Kunſtwerke</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Paſquino.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>o nennt man eine ſehr verſtuͤmmelte <hi rendition="#fr">Statue</hi> aus<lb/> weißem Marmor. Sie bekam den Nahmen von<lb/> einem luſtigen Schuhflicker, der in der Naͤhe wohnte,<lb/> und ſeine witzigen Einfaͤlle daran anklebte. Wenn<lb/> Bernini, wie man behauptet, geſagt hat, daß die-<lb/> ſer Sturz das ſchoͤnſte Ueberbleibſel des Alterthums<lb/> ſey, ſo iſt dies wahrſcheinlich auch nur ein witziger<lb/> Einfall im Geſchmack des Paſquino, auf die Vor-<lb/> liebe des M. Angelo zu dem beruͤhmten <hi rendition="#aq">Torſo di<lb/> Belvedere.</hi> Inzwiſchen Verdienſt hat das Stuͤck<lb/> immer, nur muß die Maaße nicht uͤbertrieben wer-<lb/> den. Es iſt zu ſehr beſchaͤdigt, um mit Zuverlaͤßig-<lb/> keit daruͤber zu urtheilen.</p><lb/> <p>Die Figur ſcheint eine andere zu tragen. Dieſe<lb/> Handlung hat zu mehreren Auslegungen Gelegenheit<lb/> gegeben. Wahrſcheinlich ſtellt ſie einen Krieger vor,<lb/> der ſeinen verwundeten Cameraden aus der Schlacht<lb/> wegbringt, und der verſtorbene <hi rendition="#aq">Abbate Visconti</hi><lb/> hat darin den Menelaus mit dem Leichnam des Pa-<lb/> troclus beſtimmt wieder erkennen wollen. <note place="foot" n="4)">S. Fea in der Ital. Ueberſ. der Winkelmanniſchen<lb/> Geſch. der Kunſt, <hi rendition="#aq">T.I. Prefaz. p. 26. n. A.</hi></note></p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Nachtrag</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [368/0392]
Ueber einige Kunſtwerke
Paſquino.
So nennt man eine ſehr verſtuͤmmelte Statue aus
weißem Marmor. Sie bekam den Nahmen von
einem luſtigen Schuhflicker, der in der Naͤhe wohnte,
und ſeine witzigen Einfaͤlle daran anklebte. Wenn
Bernini, wie man behauptet, geſagt hat, daß die-
ſer Sturz das ſchoͤnſte Ueberbleibſel des Alterthums
ſey, ſo iſt dies wahrſcheinlich auch nur ein witziger
Einfall im Geſchmack des Paſquino, auf die Vor-
liebe des M. Angelo zu dem beruͤhmten Torſo di
Belvedere. Inzwiſchen Verdienſt hat das Stuͤck
immer, nur muß die Maaße nicht uͤbertrieben wer-
den. Es iſt zu ſehr beſchaͤdigt, um mit Zuverlaͤßig-
keit daruͤber zu urtheilen.
Die Figur ſcheint eine andere zu tragen. Dieſe
Handlung hat zu mehreren Auslegungen Gelegenheit
gegeben. Wahrſcheinlich ſtellt ſie einen Krieger vor,
der ſeinen verwundeten Cameraden aus der Schlacht
wegbringt, und der verſtorbene Abbate Visconti
hat darin den Menelaus mit dem Leichnam des Pa-
troclus beſtimmt wieder erkennen wollen. 4)
Nachtrag
4) S. Fea in der Ital. Ueberſ. der Winkelmanniſchen
Geſch. der Kunſt, T.I. Prefaz. p. 26. n. A.
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