Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.an offenen Plätzen der Stadt. gen haben. Den Gipsabguß des einen Kopfs ha-be ich in der Nähe gesehen: es ist zum Erstaunen, mit welcher Delicatesse der Marmor behandelt ist, und dennoch thut diese Weichheit der Würkung in der Ferne keinen Schaden. Für den Liebhaber der bildenden Kunst haben Bildhauerarbeit an der Säule des Trajans. Das Piedestal, worauf die Säule ruht, ist mit Vier Adler stehen auf den Seiten, die im An dem Schaffte der Säule sind mehrere Ich Z 5
an offenen Plaͤtzen der Stadt. gen haben. Den Gipsabguß des einen Kopfs ha-be ich in der Naͤhe geſehen: es iſt zum Erſtaunen, mit welcher Delicateſſe der Marmor behandelt iſt, und dennoch thut dieſe Weichheit der Wuͤrkung in der Ferne keinen Schaden. Fuͤr den Liebhaber der bildenden Kunſt haben Bildhauerarbeit an der Saͤule des Trajans. Das Piedeſtal, worauf die Saͤule ruht, iſt mit Vier Adler ſtehen auf den Seiten, die im An dem Schaffte der Saͤule ſind mehrere Ich Z 5
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an offenen Plaͤtzen der Stadt.
gen haben. Den Gipsabguß des einen Kopfs ha-
be ich in der Naͤhe geſehen: es iſt zum Erſtaunen,
mit welcher Delicateſſe der Marmor behandelt iſt,
und dennoch thut dieſe Weichheit der Wuͤrkung in
der Ferne keinen Schaden.
Fuͤr den Liebhaber der bildenden Kunſt haben
ſie durch die neuere Ruͤckung, die mit ihnen vorgenom-
men iſt, eher verloren als gewonnen.
Bildhauerarbeit an der Saͤule des
Trajans.
Das Piedeſtal, worauf die Saͤule ruht, iſt mit
Waffen in erhobener Arbeit geziert. Sie ſchei-
nen zu unordentlich gelegt, uͤbrigens von ſchoͤner Aus-
fuͤhrung zu ſeyn.
Vier Adler ſtehen auf den Seiten, die im
Verhaͤltniß zum Ganzen zu klein ſcheinen, aber eben
ſowohl als der Lorbeerkranz, auf dem der Schafft
der Saͤule ruht, vortrefflich gearbeitet ſind.
An dem Schaffte der Saͤule ſind mehrere
Begebenheiten, die mit den Feldzuͤgen des Tra-
jans in Beziehung ſtehen, abgebildet. Sie lau-
fen ſchneckenfoͤrmig von unten bis oben hinauf, und
die Figuren in der Hoͤhe ſind groͤßer als die untern,
damit ſie durch die weitere Entfernung dem Auge nicht
entzogen wuͤrden. Inzwiſchen dieſe Vorſicht ſcheint
nicht viel geholfen zu haben. Ich kann mich ziem-
lich guter Augen ruͤhmen, aber in der Hoͤhe, worin
ſich dieſe ungefaͤhr drei hoͤchſtens vier Fuß großen Fi-
guren befinden, habe ich ſie nicht deutlich unterſchei-
den koͤnnen.
Ich
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