Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.über die einzelnen Kirchen. Kirche S. Romualdo. 100) Der heil. Romualdus wie er den Camaldo-Der heil. Ro- Der Gegenstand ist keines sehr interessanten Diese letzte Schwierigkeit hat der Mahler glück- Die poetische Erfindung ist keinesweges fehler- Die Stellungen sind gut gewählt, so auch der Haupt- 100) Hr. D. Volkmann S. 313. Titi S. 317. Y 2
uͤber die einzelnen Kirchen. Kirche S. Romualdo. 100) Der heil. Romualdus wie er den Camaldo-Der heil. Ro- Der Gegenſtand iſt keines ſehr intereſſanten Dieſe letzte Schwierigkeit hat der Mahler gluͤck- Die poetiſche Erfindung iſt keinesweges fehler- Die Stellungen ſind gut gewaͤhlt, ſo auch der Haupt- 100) Hr. D. Volkmann S. 313. Titi S. 317. Y 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0363" n="339"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">uͤber die einzelnen Kirchen.</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kirche</hi> <hi rendition="#aq">S. Romualdo.</hi> <note place="foot" n="100)">Hr. D. Volkmann S. 313. Titi S. 317.</note> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>er heil. Romualdus wie er den Camaldo-</hi><note place="right">Der heil. Ro-<lb/> mualdus<lb/> von Andrea<lb/> Sacchi.</note><lb/><hi rendition="#fr">lenſern in der Wuͤſte predigt,</hi> von <hi rendition="#fr">Andrea<lb/> Sacchi.</hi> Eines der beruͤhmteſten Gemaͤhlde in<lb/> Rom.</p><lb/> <p>Der Gegenſtand iſt keines ſehr intereſſanten<lb/> Ausdrucks faͤhig, und bei der erſten Wahl hat die<lb/> Einfoͤrmigkeit der weißen Gewaͤnder der Camaldolen-<lb/> ſer ſelbſt der mahleriſchen Wuͤrkung gefaͤhrlich ſchei-<lb/> nen muͤſſen.</p><lb/> <p>Dieſe letzte Schwierigkeit hat der Mahler gluͤck-<lb/> lich zu uͤberwinden gewußt. Durch den Schatten<lb/> eines Baums, den er auf einen Theil der handelnden<lb/> Perſonen fallen laͤßt, hat er die Weiße der Gewaͤn-<lb/> der gebrochen, und Abwechſelung in die Farbe ge-<lb/> bracht.</p><lb/> <p>Die poetiſche Erfindung iſt keinesweges fehler-<lb/> frei. Die Figur, die ſich umdreht und fortgeht,<lb/> ſcheint der Aufmerkſamkeit nicht angemeſſen, welche<lb/> die Rede des heil. Romualdus von ſeinen ihm unter-<lb/> gebenen Moͤnchen verdient. Die mahleriſche An-<lb/> ordnung iſt dagegen vortrefflich.</p><lb/> <p>Die Stellungen ſind gut gewaͤhlt, ſo auch der<lb/> Faltenſchlag. Die Zeichnung iſt incorrekt und un-<lb/> beſtimmt, vorzuͤglich an dem einen Camaldolenſer<lb/> Moͤnch, der den Kopf auf die Hand ſtuͤtzt. Der<lb/> Ausdruck null. Das Colorit ohne wahr zu ſeyn, hat<lb/> einen ſehr angenehmen und harmoniſchen Ton. Das<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Y 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Haupt-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [339/0363]
uͤber die einzelnen Kirchen.
Kirche S. Romualdo. 100)
Der heil. Romualdus wie er den Camaldo-
lenſern in der Wuͤſte predigt, von Andrea
Sacchi. Eines der beruͤhmteſten Gemaͤhlde in
Rom.
Der heil. Ro-
mualdus
von Andrea
Sacchi.
Der Gegenſtand iſt keines ſehr intereſſanten
Ausdrucks faͤhig, und bei der erſten Wahl hat die
Einfoͤrmigkeit der weißen Gewaͤnder der Camaldolen-
ſer ſelbſt der mahleriſchen Wuͤrkung gefaͤhrlich ſchei-
nen muͤſſen.
Dieſe letzte Schwierigkeit hat der Mahler gluͤck-
lich zu uͤberwinden gewußt. Durch den Schatten
eines Baums, den er auf einen Theil der handelnden
Perſonen fallen laͤßt, hat er die Weiße der Gewaͤn-
der gebrochen, und Abwechſelung in die Farbe ge-
bracht.
Die poetiſche Erfindung iſt keinesweges fehler-
frei. Die Figur, die ſich umdreht und fortgeht,
ſcheint der Aufmerkſamkeit nicht angemeſſen, welche
die Rede des heil. Romualdus von ſeinen ihm unter-
gebenen Moͤnchen verdient. Die mahleriſche An-
ordnung iſt dagegen vortrefflich.
Die Stellungen ſind gut gewaͤhlt, ſo auch der
Faltenſchlag. Die Zeichnung iſt incorrekt und un-
beſtimmt, vorzuͤglich an dem einen Camaldolenſer
Moͤnch, der den Kopf auf die Hand ſtuͤtzt. Der
Ausdruck null. Das Colorit ohne wahr zu ſeyn, hat
einen ſehr angenehmen und harmoniſchen Ton. Das
Haupt-
100) Hr. D. Volkmann S. 313. Titi S. 317.
Y 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |