Auf dem Altare der zweiten Capelle, die Befreiung des Apostels Petrus, eine Copie nach Domenichino. Das Original ist vom Kloster.
In der letzten Capelle am Ende dieses Ganges: Die heilige Margaretha von Guercino. Es ist keines der besten Werke dieses Meisters.
Hr. D. Volkmann hat Unrecht, hier einen hei- ligen Johannes vom Guercino anzuführen. Er ist nicht vorhanden.
Beiläufig bemerke ich, daß der Brunnen im Hofe des Klosters nicht von M. Angelo, sondern von Simone Mosca, einem Florentiner, ist.
KircheS. Prassede.97)
In der zweiten Capelle rechter Hand ist die Kuppel von Borguignone, von dem man sonst wenig geistliche Gegenstände behandelt sieht.
In der Capelle Olgiati ist das Altarbild, eine Kreutztragung, von Federico Zuccheri, das Gewölbe aber von Cavaliere d' Arpino. Dieser Künstler hat sich einen Stil gemacht, der aus dem Römischen und Florentinischen zusammengesetzt ist. Allein er hat die Natur dabei vergessen, und von der Wahrheit nur den Schein, von dem Reize nur das Ungezwungene erborgt.
In
no sey, wie es Titi anzuzeigen scheint, getraue ich mir nicht zu entscheiden, ich habe es übersehen.
97) Hr. D. Volkmann S. 223. Titi S. 245.
Anmerkungen
Auf dem Altare der zweiten Capelle, die Befreiung des Apoſtels Petrus, eine Copie nach Domenichino. Das Original iſt vom Kloſter.
In der letzten Capelle am Ende dieſes Ganges: Die heilige Margaretha von Guercino. Es iſt keines der beſten Werke dieſes Meiſters.
Hr. D. Volkmann hat Unrecht, hier einen hei- ligen Johannes vom Guercino anzufuͤhren. Er iſt nicht vorhanden.
Beilaͤufig bemerke ich, daß der Brunnen im Hofe des Kloſters nicht von M. Angelo, ſondern von Simone Moſca, einem Florentiner, iſt.
KircheS. Praſſede.97)
In der zweiten Capelle rechter Hand iſt die Kuppel von Borguignone, von dem man ſonſt wenig geiſtliche Gegenſtaͤnde behandelt ſieht.
In der Capelle Olgiati iſt das Altarbild, eine Kreutztragung, von Federico Zuccheri, das Gewoͤlbe aber von Cavaliere d’ Arpino. Dieſer Kuͤnſtler hat ſich einen Stil gemacht, der aus dem Roͤmiſchen und Florentiniſchen zuſammengeſetzt iſt. Allein er hat die Natur dabei vergeſſen, und von der Wahrheit nur den Schein, von dem Reize nur das Ungezwungene erborgt.
In
no ſey, wie es Titi anzuzeigen ſcheint, getraue ich mir nicht zu entſcheiden, ich habe es uͤberſehen.
97) Hr. D. Volkmann S. 223. Titi S. 245.
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Anmerkungen
Auf dem Altare der zweiten Capelle, die
Befreiung des Apoſtels Petrus, eine Copie
nach Domenichino. Das Original iſt vom
Kloſter.
In der letzten Capelle am Ende dieſes
Ganges: Die heilige Margaretha von
Guercino. Es iſt keines der beſten Werke dieſes
Meiſters.
Hr. D. Volkmann hat Unrecht, hier einen hei-
ligen Johannes vom Guercino anzufuͤhren. Er iſt
nicht vorhanden.
Beilaͤufig bemerke ich, daß der Brunnen im
Hofe des Kloſters nicht von M. Angelo, ſondern von
Simone Moſca, einem Florentiner, iſt.
Kirche S. Praſſede. 97)
In der zweiten Capelle rechter Hand iſt die
Kuppel von Borguignone, von dem man ſonſt
wenig geiſtliche Gegenſtaͤnde behandelt ſieht.
In der Capelle Olgiati iſt das Altarbild,
eine Kreutztragung, von Federico Zuccheri,
das Gewoͤlbe aber von Cavaliere d’ Arpino.
Dieſer Kuͤnſtler hat ſich einen Stil gemacht, der aus
dem Roͤmiſchen und Florentiniſchen zuſammengeſetzt
iſt. Allein er hat die Natur dabei vergeſſen, und von
der Wahrheit nur den Schein, von dem Reize nur
das Ungezwungene erborgt.
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96)
97) Hr. D. Volkmann S. 223. Titi S. 245.
96) no ſey, wie es Titi anzuzeigen ſcheint, getraue ich
mir nicht zu entſcheiden, ich habe es uͤberſehen.
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/360>, abgerufen am 23.02.2025.
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