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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

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Anmerkungen
mehrere Gläubige, welche voll Zuversicht dieses Zei-
chen der höheren Allmacht erwarten. Sie bilden die
erste Gruppe unter einem Porticus. Weiterher liegt
ein Sclave, der mit dem Ausdruck, der seinem nie-
drigen Stande eigen ist, den fallenden Simon angafft
und einen Hund, der diesen anzubellen scheint, zurück-
hält. Dies auf dem rechten Theile des Vordergrun-
des. Zur Linken, mehrere Zuschauer, die Erstaunen
und Furcht durch ihre Gebärden zu erkennen geben:
Eine Mutter, die sich sitzend über ihr Kind herbeugt,
und es außerdem durch den ausgestreckten Arm vor
der Zerschmetterung durch den fallenden Zauberer zu
beschützen sucht. Ein Mann, der, um ein ähnliches
Unglück von sich selbst abzuwehren, die Hände über
den Kopf ausbreitet. Etwas tiefer herab eine
Gruppe dreier Personen, die in der Bestürzung über
einander stolpern. Im Hintergrunde: eine Statue
des Hercules, und der Prätor auf der Sella curu-
lis,
umgeben von Senatoren, Tribunen und Kriegs-
knechten. In der Höhe: der Zauberer in Begleitung
von ein Paar Teufeln bereits fallend.

Das Bild ist zu voll; die Gruppen sind zu un-
ordentlich gestellt; das Auge findet nirgends Ruhe.
Der Ausdruck ist ziemlich wahr, aber zu niedrig.
In der Wahl der Köpfe herrscht zu viel Monotonie,
sie scheinen beinahe alle nach einem Modelle verfer-
tigt zu seyn. Die Zeichnung ist keinesweges ohne
Incorrektionen, vorzüglich in dem fallenden Zaube-
rer, durchaus aber ohne Feinheit und Bestimmtheit.
Die Gewänder sind von kleinlichem Stile ohne hin-
reichende Bezeichnung des Nackenden. Das rothe
Gewand der Frauen mit dem Kinde zeigt inzwi-

schen

Anmerkungen
mehrere Glaͤubige, welche voll Zuverſicht dieſes Zei-
chen der hoͤheren Allmacht erwarten. Sie bilden die
erſte Gruppe unter einem Porticus. Weiterher liegt
ein Sclave, der mit dem Ausdruck, der ſeinem nie-
drigen Stande eigen iſt, den fallenden Simon angafft
und einen Hund, der dieſen anzubellen ſcheint, zuruͤck-
haͤlt. Dies auf dem rechten Theile des Vordergrun-
des. Zur Linken, mehrere Zuſchauer, die Erſtaunen
und Furcht durch ihre Gebaͤrden zu erkennen geben:
Eine Mutter, die ſich ſitzend uͤber ihr Kind herbeugt,
und es außerdem durch den ausgeſtreckten Arm vor
der Zerſchmetterung durch den fallenden Zauberer zu
beſchuͤtzen ſucht. Ein Mann, der, um ein aͤhnliches
Ungluͤck von ſich ſelbſt abzuwehren, die Haͤnde uͤber
den Kopf ausbreitet. Etwas tiefer herab eine
Gruppe dreier Perſonen, die in der Beſtuͤrzung uͤber
einander ſtolpern. Im Hintergrunde: eine Statue
des Hercules, und der Praͤtor auf der Sella curu-
lis,
umgeben von Senatoren, Tribunen und Kriegs-
knechten. In der Hoͤhe: der Zauberer in Begleitung
von ein Paar Teufeln bereits fallend.

Das Bild iſt zu voll; die Gruppen ſind zu un-
ordentlich geſtellt; das Auge findet nirgends Ruhe.
Der Ausdruck iſt ziemlich wahr, aber zu niedrig.
In der Wahl der Koͤpfe herrſcht zu viel Monotonie,
ſie ſcheinen beinahe alle nach einem Modelle verfer-
tigt zu ſeyn. Die Zeichnung iſt keinesweges ohne
Incorrektionen, vorzuͤglich in dem fallenden Zaube-
rer, durchaus aber ohne Feinheit und Beſtimmtheit.
Die Gewaͤnder ſind von kleinlichem Stile ohne hin-
reichende Bezeichnung des Nackenden. Das rothe
Gewand der Frauen mit dem Kinde zeigt inzwi-

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[296/0320] Anmerkungen mehrere Glaͤubige, welche voll Zuverſicht dieſes Zei- chen der hoͤheren Allmacht erwarten. Sie bilden die erſte Gruppe unter einem Porticus. Weiterher liegt ein Sclave, der mit dem Ausdruck, der ſeinem nie- drigen Stande eigen iſt, den fallenden Simon angafft und einen Hund, der dieſen anzubellen ſcheint, zuruͤck- haͤlt. Dies auf dem rechten Theile des Vordergrun- des. Zur Linken, mehrere Zuſchauer, die Erſtaunen und Furcht durch ihre Gebaͤrden zu erkennen geben: Eine Mutter, die ſich ſitzend uͤber ihr Kind herbeugt, und es außerdem durch den ausgeſtreckten Arm vor der Zerſchmetterung durch den fallenden Zauberer zu beſchuͤtzen ſucht. Ein Mann, der, um ein aͤhnliches Ungluͤck von ſich ſelbſt abzuwehren, die Haͤnde uͤber den Kopf ausbreitet. Etwas tiefer herab eine Gruppe dreier Perſonen, die in der Beſtuͤrzung uͤber einander ſtolpern. Im Hintergrunde: eine Statue des Hercules, und der Praͤtor auf der Sella curu- lis, umgeben von Senatoren, Tribunen und Kriegs- knechten. In der Hoͤhe: der Zauberer in Begleitung von ein Paar Teufeln bereits fallend. Das Bild iſt zu voll; die Gruppen ſind zu un- ordentlich geſtellt; das Auge findet nirgends Ruhe. Der Ausdruck iſt ziemlich wahr, aber zu niedrig. In der Wahl der Koͤpfe herrſcht zu viel Monotonie, ſie ſcheinen beinahe alle nach einem Modelle verfer- tigt zu ſeyn. Die Zeichnung iſt keinesweges ohne Incorrektionen, vorzuͤglich in dem fallenden Zaube- rer, durchaus aber ohne Feinheit und Beſtimmtheit. Die Gewaͤnder ſind von kleinlichem Stile ohne hin- reichende Bezeichnung des Nackenden. Das rothe Gewand der Frauen mit dem Kinde zeigt inzwi- ſchen

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/320>, abgerufen am 25.11.2024.