Man sieht außer denen von Hrn. D. Volkmann angezeigten Monumenten noch ein neueres des Cardinals Milo, welches jedoch nicht viel Ver- dienst zu haben scheint.
KircheS. Ignazio.50)
Die architektonischen Mahlereien des Pater Pozzi sind sehr verblichen. Dem ohngeachtet ma- chen sie noch Illusion.
An Gemählden ist die Kirche ziemlich arm, hin- gegen enthält sie einige gute neuere Bildhauerwerke.
Das Monument des Pabsts Gregorius desXV.und seines Neffen des Cardinals Lu- dovisi zu seinen Füßen, ist eine gute Zusammen- setzung, die auf den ersten Blick Würkung thut. Schade, daß die Ausführung vernachläßigt ist. Es ist theils von le Gros selbst, theils nach dessen Zeich- nungen von Monot ausgeführt. Die Köpfe des Ue- berflusses und der Religion haben eine zu süßliche Mine, und die Gewänder sind zu eckigt. Die beiden Figu- ren der Fama von Monot, zieren sich auf eine uner- trägliche Weise.
Die Capelle des heil. Ludewig Gonzaga ist eine der prächtigsten in Rom.
+ Das Basrelief am Altare stellet diesen Heiligen vor, wie er in den Himmel getragen wird.
So berühmt dieses Werk des le Gros ist, so ge- stehe ich doch, daß ausser dem Verdienst einer guten Anordnung, welches in der Mahlerei interessanter
seyn
50) Hr. D. Volkmann S. 483. Titi S. 167.
Dritter Theil. T
uͤber die einzelnen Kirchen.
Man ſieht außer denen von Hrn. D. Volkmann angezeigten Monumenten noch ein neueres des Cardinals Milo, welches jedoch nicht viel Ver- dienſt zu haben ſcheint.
KircheS. Ignazio.50)
Die architektoniſchen Mahlereien des Pater Pozzi ſind ſehr verblichen. Dem ohngeachtet ma- chen ſie noch Illuſion.
An Gemaͤhlden iſt die Kirche ziemlich arm, hin- gegen enthaͤlt ſie einige gute neuere Bildhauerwerke.
Das Monument des Pabſts Gregorius desXV.und ſeines Neffen des Cardinals Lu- doviſi zu ſeinen Fuͤßen, iſt eine gute Zuſammen- ſetzung, die auf den erſten Blick Wuͤrkung thut. Schade, daß die Ausfuͤhrung vernachlaͤßigt iſt. Es iſt theils von le Gros ſelbſt, theils nach deſſen Zeich- nungen von Monot ausgefuͤhrt. Die Koͤpfe des Ue- berfluſſes und der Religion haben eine zu ſuͤßliche Mine, und die Gewaͤnder ſind zu eckigt. Die beiden Figu- ren der Fama von Monot, zieren ſich auf eine uner- traͤgliche Weiſe.
Die Capelle des heil. Ludewig Gonzaga iſt eine der praͤchtigſten in Rom.
† Das Basrelief am Altare ſtellet dieſen Heiligen vor, wie er in den Himmel getragen wird.
So beruͤhmt dieſes Werk des le Gros iſt, ſo ge- ſtehe ich doch, daß auſſer dem Verdienſt einer guten Anordnung, welches in der Mahlerei intereſſanter
ſeyn
50) Hr. D. Volkmann S. 483. Titi S. 167.
Dritter Theil. T
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0313"n="289"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">uͤber die einzelnen Kirchen.</hi></fw><lb/><p>Man ſieht außer denen von Hrn. D. Volkmann<lb/>
angezeigten <hirendition="#fr">Monumenten</hi> noch <hirendition="#fr">ein neueres des<lb/>
Cardinals Milo,</hi> welches jedoch nicht viel Ver-<lb/>
dienſt zu haben ſcheint.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#b">Kirche</hi><hirendition="#aq">S. Ignazio.</hi><noteplace="foot"n="50)">Hr. D. Volkmann S. 483. Titi S. 167.</note></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie <hirendition="#fr">architektoniſchen Mahlereien des Pater<lb/>
Pozzi</hi>ſind ſehr verblichen. Dem ohngeachtet ma-<lb/>
chen ſie noch Illuſion.</p><lb/><p>An Gemaͤhlden iſt die Kirche ziemlich arm, hin-<lb/>
gegen enthaͤlt ſie einige gute neuere Bildhauerwerke.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Das Monument des Pabſts Gregorius<lb/>
des</hi><hirendition="#aq">XV.</hi><hirendition="#fr">und ſeines Neffen des Cardinals Lu-<lb/>
doviſi zu ſeinen Fuͤßen,</hi> iſt eine gute Zuſammen-<lb/>ſetzung, die auf den erſten Blick Wuͤrkung thut.<lb/>
Schade, daß die Ausfuͤhrung vernachlaͤßigt iſt. Es<lb/>
iſt theils von le Gros ſelbſt, theils nach deſſen Zeich-<lb/>
nungen von Monot ausgefuͤhrt. Die Koͤpfe des Ue-<lb/>
berfluſſes und der Religion haben eine zu ſuͤßliche Mine,<lb/>
und die Gewaͤnder ſind zu eckigt. Die beiden Figu-<lb/>
ren der Fama von Monot, zieren ſich auf eine uner-<lb/>
traͤgliche Weiſe.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Die Capelle des heil. Ludewig Gonzaga</hi><lb/>
iſt eine der praͤchtigſten in Rom.</p><lb/><p>†<hirendition="#fr">Das Basrelief am Altare</hi>ſtellet dieſen<lb/>
Heiligen vor, wie er in den Himmel getragen wird.</p><lb/><p>So beruͤhmt dieſes Werk des le Gros iſt, ſo ge-<lb/>ſtehe ich doch, daß auſſer dem Verdienſt einer guten<lb/>
Anordnung, welches in der Mahlerei intereſſanter<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſeyn</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">Dritter Theil.</hi> T</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[289/0313]
uͤber die einzelnen Kirchen.
Man ſieht außer denen von Hrn. D. Volkmann
angezeigten Monumenten noch ein neueres des
Cardinals Milo, welches jedoch nicht viel Ver-
dienſt zu haben ſcheint.
Kirche S. Ignazio. 50)
Die architektoniſchen Mahlereien des Pater
Pozzi ſind ſehr verblichen. Dem ohngeachtet ma-
chen ſie noch Illuſion.
An Gemaͤhlden iſt die Kirche ziemlich arm, hin-
gegen enthaͤlt ſie einige gute neuere Bildhauerwerke.
Das Monument des Pabſts Gregorius
des XV. und ſeines Neffen des Cardinals Lu-
doviſi zu ſeinen Fuͤßen, iſt eine gute Zuſammen-
ſetzung, die auf den erſten Blick Wuͤrkung thut.
Schade, daß die Ausfuͤhrung vernachlaͤßigt iſt. Es
iſt theils von le Gros ſelbſt, theils nach deſſen Zeich-
nungen von Monot ausgefuͤhrt. Die Koͤpfe des Ue-
berfluſſes und der Religion haben eine zu ſuͤßliche Mine,
und die Gewaͤnder ſind zu eckigt. Die beiden Figu-
ren der Fama von Monot, zieren ſich auf eine uner-
traͤgliche Weiſe.
Die Capelle des heil. Ludewig Gonzaga
iſt eine der praͤchtigſten in Rom.
† Das Basrelief am Altare ſtellet dieſen
Heiligen vor, wie er in den Himmel getragen wird.
So beruͤhmt dieſes Werk des le Gros iſt, ſo ge-
ſtehe ich doch, daß auſſer dem Verdienſt einer guten
Anordnung, welches in der Mahlerei intereſſanter
ſeyn
50) Hr. D. Volkmann S. 483. Titi S. 167.
Dritter Theil. T
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/313>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.