Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.über die einzelnen Kirchen. in der Erfindung, Treue in der Nachahmung indi-vidueller Gesichtsbildungen, und eine vortreffliche Behandlung des Marmors sind hingegen Vorzüge, denen der Liebhaber in den Werken des Bernini Ge- rechtigkeit wiederfahren lassen wird. 19) Unter dem großen Altar, ein Sarcophag Man sieht hier Mahlereien von Pietro da Kirche S. Caecilia in Trastevere. 20) In dem Hofe steht eine vortreffliche Vase mit Inwendig in der Kirche sieht man + eineSanta Cäci- hüllen, 19) Eine sehr interessante Lebensbeschreibung von die- sem Meister liefert Mellizia Memorie degli Ar- chitetti. Parma 1781. T. II. p. 221. 20) Hr. D. Volkmann S. 657. Titi S. 53. 21) Hr. Volkmann hat unrecht, diese Vase, Prachtge- fäß, für eine Begräbnißurne auszugeben, wozu sie niemals gedient zu haben scheint. 22) Nicht von Carlo Maderno, wie Hr. Volkmann schreibt. Dieser war Baumeister. Stefano ar- beitete im Stil des Bernini. R 4
uͤber die einzelnen Kirchen. in der Erfindung, Treue in der Nachahmung indi-vidueller Geſichtsbildungen, und eine vortreffliche Behandlung des Marmors ſind hingegen Vorzuͤge, denen der Liebhaber in den Werken des Bernini Ge- rechtigkeit wiederfahren laſſen wird. 19) Unter dem großen Altar, ein Sarcophag Man ſieht hier Mahlereien von Pietro da Kirche S. Caecilia in Traſtevere. 20) In dem Hofe ſteht eine vortreffliche Vaſe mit Inwendig in der Kirche ſieht man † eineSanta Caͤci- huͤllen, 19) Eine ſehr intereſſante Lebensbeſchreibung von die- ſem Meiſter liefert Mellizia Memorie degli Ar- chitetti. Parma 1781. T. II. p. 221. 20) Hr. D. Volkmann S. 657. Titi S. 53. 21) Hr. Volkmann hat unrecht, dieſe Vaſe, Prachtge- faͤß, fuͤr eine Begraͤbnißurne auszugeben, wozu ſie niemals gedient zu haben ſcheint. 22) Nicht von Carlo Maderno, wie Hr. Volkmann ſchreibt. Dieſer war Baumeiſter. Stefano ar- beitete im Stil des Bernini. R 4
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uͤber die einzelnen Kirchen.
in der Erfindung, Treue in der Nachahmung indi-
vidueller Geſichtsbildungen, und eine vortreffliche
Behandlung des Marmors ſind hingegen Vorzuͤge,
denen der Liebhaber in den Werken des Bernini Ge-
rechtigkeit wiederfahren laſſen wird. 19)
Unter dem großen Altar, ein Sarcophag
aus orientaliſchem Alabaſter.
Man ſieht hier Mahlereien von Pietro da
Cortona. Sie haben ſtark gelitten. So viel
man noch urtheilen kann, fehlen ihnen nicht die ge-
woͤhnlichen Vorzuͤge und Fehler des Meiſters.
Kirche S. Caecilia in Traſtevere. 20)
In dem Hofe ſteht eine vortreffliche Vaſe mit
ſehr ſchoͤn gearbeiteten Griffen. Sie iſt antik
und ſehr groß. Aus derſelben heraus iſt ein Lorbeer-
baum gewachſen. 21)
Inwendig in der Kirche ſieht man † eine
Statue der heiligen Caͤcilia, in der Lage wie
ſie im Grabe gefunden worden, von Stefano
Maderno. 22) Der Gedanke, den Kopf zu ver-
huͤllen,
Santa Caͤci-
lia von Stc-
fano Ma-
derno.
19) Eine ſehr intereſſante Lebensbeſchreibung von die-
ſem Meiſter liefert Mellizia Memorie degli Ar-
chitetti. Parma 1781. T. II. p. 221.
20) Hr. D. Volkmann S. 657. Titi S. 53.
21) Hr. Volkmann hat unrecht, dieſe Vaſe, Prachtge-
faͤß, fuͤr eine Begraͤbnißurne auszugeben, wozu ſie
niemals gedient zu haben ſcheint.
22) Nicht von Carlo Maderno, wie Hr. Volkmann
ſchreibt. Dieſer war Baumeiſter. Stefano ar-
beitete im Stil des Bernini.
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