Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.Villa Albani. Thüren, über welche man zwei schöne antike Tro-phäen von weißem Marmor angebracht hat. Ueber der dritten sieht man ein Basrelief, Schade ist es, daß die Architraven der Thüre An den Wänden bemerket man vier große vier- Auf den Tischen von schwarz und weißem Mar- Manne, 16) G. d. K. S. 464.
Villa Albani. Thuͤren, uͤber welche man zwei ſchoͤne antike Tro-phaͤen von weißem Marmor angebracht hat. Ueber der dritten ſieht man ein Basrelief, Schade iſt es, daß die Architraven der Thuͤre An den Waͤnden bemerket man vier große vier- Auf den Tiſchen von ſchwarz und weißem Mar- Manne, 16) G. d. K. S. 464.
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Villa Albani.
Thuͤren, uͤber welche man zwei ſchoͤne antike Tro-
phaͤen von weißem Marmor angebracht hat.
Ueber der dritten ſieht man ein Basrelief,
deſſen Figuren mehrere weibliche Gottheiten
vor einem Tempel vorſtellen. Sie ſind im alt-
griechiſchen Stil gezeichnet; Winkelmann ſchließt
jedoch aus der Korinthiſchen Saͤulenordnung des
Tempels, welche erſt in ſpaͤtern Zeiten erfunden
wurde, daß dieſer Stil blos nachgeahmt ſey. 16)
Schade iſt es, daß die Architraven der Thuͤre
von vermahltem Holze ſind. Eine Sparſamkeit,
welche zu ſehr mit der uͤbrigen Pracht dieſes Saales,
und mit dem Reichthum an Marmor in allen uͤbri-
gen Theilen abſticht. Vielleicht ſind auch die Ara-
beſken theils von eingelegter Arbeit, theils von Mo-
ſaik, und die untermiſchten modernen Cameen von
Alabaſter an den Pilaſtern verſchwendet, und nicht
am rechten Orte.
An den Waͤnden bemerket man vier große vier-
eckigte Basreliefs, und vier andere kleinere
ovale. Sie ſind alle der Aufmerkſamkeit werth,
ich will aber nur ein einziges hier herausheben. Es ſtellet
einen Mann vor, der einen Haſen haͤlt, gegen
den ein Hund anſpringt. Es dienet zur Erklaͤ-
rung einer Statue auf dem Capitol, wie ich dort
bemerket habe.
Auf den Tiſchen von ſchwarz und weißem Mar-
mor ſtehen vier Buͤſten aus Bronze und Ba-
ſalt. Die ſchoͤnſte darunter gehoͤret einem jungen
Manne,
16) G. d. K. S. 464.
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