Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.Pallast Barberini. seyn, die er zu seiner Bedienung im Leben am meh-resten um sich hatte. Hier fällt es dem Richardson bei, wieder eine Die Anordnung dieses Bildes ist vortrefflich. Ich habe schon von dem Ausdrucke der Figur vortreff-
Pallaſt Barberini. ſeyn, die er zu ſeiner Bedienung im Leben am meh-reſten um ſich hatte. Hier faͤllt es dem Richardſon bei, wieder eine Die Anordnung dieſes Bildes iſt vortrefflich. Ich habe ſchon von dem Ausdrucke der Figur vortreff-
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Pallaſt Barberini.
ſeyn, die er zu ſeiner Bedienung im Leben am meh-
reſten um ſich hatte.
Hier faͤllt es dem Richardſon bei, wieder eine
ſonderbare Critik zu machen. Verfuͤhre man nicht
mit beſonderer Nachſicht mit dem Meiſter, ſagt er,
ſo muͤßte man annehmen, daß Germanicus und ſeine
Freunde zu gleicher Zeit geſprochen haͤtten. Pouſſin
bedarf dieſer ſeiner Nachſicht nicht. Germanicus
hat ſeine Rede geendigt, und in dem naͤmlichen Au-
genblicke fallen ſeine Freunde ein. So iſt es der
Staͤrke des Eindrucks angemeſſen, den ſeine Rede
auf ſie gemacht hat. Germanicus redet noch durch
die ausdrucksvolle Gebaͤrde, aber nicht mehr mit
dem Munde. Der Sterbende, den die Sprache
ſchon verlaſſen hat, ſucht noch durch Zeichen und
Minen ſich verſtaͤndlich zu machen. Richardſon iſt
in ſeiner Critik ſtets von dem Eindruck geleitet wor-
den, den der Anfang der Rede des Germanicus auf
ihn gemacht hatte. Er hat den Mahler uͤber den
Geſchichtſchreiber vergeſſen.
Die Anordnung dieſes Bildes iſt vortrefflich.
Es ſind 16 Koͤpfe darauf, die ſich einer dem andern
nicht im Wege ſtehen. Auch iſt die Wahl der Bei-
werke ſehr weiſe.
Ich habe ſchon von dem Ausdrucke der Figur
des Germanicus geredet. Unter den Kriegern ſind
herrliche Koͤpfe. Die Zeichnung iſt correkt, aber
ſie hat zu viel vom Basrelief an ſich, und iſt im
Ganzen ein wenig ſteif. Die Gewaͤnder ſind zu ge-
ſucht und zu aͤngſtlich behandelt. Die Haltung muß
vortreff-
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