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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

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Villa Medicis.

Dann folgen zwei Figuren, ein Sohn und eine
Tochter
. (Fabroni nr. 7. und 14.) die weder dem
Marmor noch der Behandlung nach zur Gruppe
zu gehören scheinen. Sie haben starke Ergänzun-
gen gelitten.
Ein fliehender Sohn, der sich mit dem Ge-
wande von hinten zu [...]bedecken sucht
, (Fabr.
nr.
6.) hat dagegen Gruppenrecht. Er ist schön
und der Ausdruck der Angst vortrefflich. Die Nase,
die Hälfte des Arms, um den das Gewand gewor-
fen ist, der ganze linke Arm, und die Unterlippe
sind neu. Die Figur hat an einer Wand gestanden.
Der Vater Amphion, oder der Pädagog,
(Fabroni nr. 1.) ist gewiß kein ursprünglicher
Theil der Gruppe gewesen: es ist ein entlehnter
Zusatz, bei dem man die Compositionen ähnlicher
Vorstellungsarten auf Basreliefs vor Augen ge-
habt hat. Die Statue ist gar nicht in Rom ge-
funden. Der Kopf von gemeinem Charakter so
wie beide Arme sind neu, und mit diesen Armen
das Schwerdt, das er in der Hand hält. Die
Bekleidung paßt weder zu dem Costume noch zu
dem Stile der übrigen Gewänder.
Eine fliehende Tochter die den Mantel über
den Kopf zieht
. (Fabroni nr. 12.) Eine der
schönsten Figuren dieser Sammlung und zur Gruppe
gehörend.
Die Nase ist angesetzt, vielleicht auf eine Art,
die der hohen Schönheit dieses Kopfes einigen
Nachtheil bringt. Die linke Hand, der rechte Arm,
und beide Füße scheinen neu. Das Gewand ist
wieder zu steif.
Eine Statue eines Mannes, der einen
Streich von oben abzuwehren scheint
. Diese
von einem der Aufseher der Gallerie Luigi Lanzi,
einem

Villa Medicis.

Dann folgen zwei Figuren, ein Sohn und eine
Tochter
. (Fabroni nr. 7. und 14.) die weder dem
Marmor noch der Behandlung nach zur Gruppe
zu gehoͤren ſcheinen. Sie haben ſtarke Ergaͤnzun-
gen gelitten.
Ein fliehender Sohn, der ſich mit dem Ge-
wande von hinten zu […]bedecken ſucht
, (Fabr.
nr.
6.) hat dagegen Gruppenrecht. Er iſt ſchoͤn
und der Ausdruck der Angſt vortrefflich. Die Naſe,
die Haͤlfte des Arms, um den das Gewand gewor-
fen iſt, der ganze linke Arm, und die Unterlippe
ſind neu. Die Figur hat an einer Wand geſtanden.
Der Vater Amphion, oder der Paͤdagog,
(Fabroni nr. 1.) iſt gewiß kein urſpruͤnglicher
Theil der Gruppe geweſen: es iſt ein entlehnter
Zuſatz, bei dem man die Compoſitionen aͤhnlicher
Vorſtellungsarten auf Basreliefs vor Augen ge-
habt hat. Die Statue iſt gar nicht in Rom ge-
funden. Der Kopf von gemeinem Charakter ſo
wie beide Arme ſind neu, und mit dieſen Armen
das Schwerdt, das er in der Hand haͤlt. Die
Bekleidung paßt weder zu dem Coſtume noch zu
dem Stile der uͤbrigen Gewaͤnder.
Eine fliehende Tochter die den Mantel uͤber
den Kopf zieht
. (Fabroni nr. 12.) Eine der
ſchoͤnſten Figuren dieſer Sammlung und zur Gruppe
gehoͤrend.
Die Naſe iſt angeſetzt, vielleicht auf eine Art,
die der hohen Schoͤnheit dieſes Kopfes einigen
Nachtheil bringt. Die linke Hand, der rechte Arm,
und beide Fuͤße ſcheinen neu. Das Gewand iſt
wieder zu ſteif.
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. Dieſe
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[143/0157] Villa Medicis. 1) 1) Dann folgen zwei Figuren, ein Sohn und eine Tochter. (Fabroni nr. 7. und 14.) die weder dem Marmor noch der Behandlung nach zur Gruppe zu gehoͤren ſcheinen. Sie haben ſtarke Ergaͤnzun- gen gelitten. Ein fliehender Sohn, der ſich mit dem Ge- wande von hinten zu bedecken ſucht, (Fabr. nr. 6.) hat dagegen Gruppenrecht. Er iſt ſchoͤn und der Ausdruck der Angſt vortrefflich. Die Naſe, die Haͤlfte des Arms, um den das Gewand gewor- fen iſt, der ganze linke Arm, und die Unterlippe ſind neu. Die Figur hat an einer Wand geſtanden. Der Vater Amphion, oder der Paͤdagog, (Fabroni nr. 1.) iſt gewiß kein urſpruͤnglicher Theil der Gruppe geweſen: es iſt ein entlehnter Zuſatz, bei dem man die Compoſitionen aͤhnlicher Vorſtellungsarten auf Basreliefs vor Augen ge- habt hat. Die Statue iſt gar nicht in Rom ge- funden. Der Kopf von gemeinem Charakter ſo wie beide Arme ſind neu, und mit dieſen Armen das Schwerdt, das er in der Hand haͤlt. Die Bekleidung paßt weder zu dem Coſtume noch zu dem Stile der uͤbrigen Gewaͤnder. Eine fliehende Tochter die den Mantel uͤber den Kopf zieht. (Fabroni nr. 12.) Eine der ſchoͤnſten Figuren dieſer Sammlung und zur Gruppe gehoͤrend. Die Naſe iſt angeſetzt, vielleicht auf eine Art, die der hohen Schoͤnheit dieſes Kopfes einigen Nachtheil bringt. Die linke Hand, der rechte Arm, und beide Fuͤße ſcheinen neu. Das Gewand iſt wieder zu ſteif. Eine Statue eines Mannes, der einen Streich von oben abzuwehren ſcheint. Dieſe von einem der Aufſeher der Gallerie Luigi Lanzi, einem

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/157>, abgerufen am 22.11.2024.