Eine Friese mit dem Triumphe des Bac- chus und der Ariadne. Von guter Composition und gutem Stile.
Eine andere mit Amorinen, die mit Hülfe eines Fauns einen trunkenen Satyr tragen.
Ein Satyr, der auf den Schultern eines Fauns hängt, während daß ein anderer ihm Streiche auf den Hintern austheilt. Der Idee wegen merkwürdig.
In einem großen Saale.
+ Ein Amor von weißem Marmor, mitAmor auf ei- nem Leopar- den reitend. Weinreben bekränzt, und eine Weintraube haltend, wird von einem Leoparden von schwarzem Marmor getragen, auf dessen Rü- cken ein Ziegenfell von Rosso antico ausge- spreitet ist. Winkelmann 6) hat Recht, diesen Amor als eines der schönsten Kinder des Alterthums anzuführen. Der Kopf hat einen vortrefflichen Aus- druck, und das Fleisch ist sehr zart und weich. Die beiden Beine scheinen modern.
+ Ein junger Apollo mit einem Kopfe, der nach einer lebenden Person gebildet zu seyn scheint. Dieser Kopf ist voller Charakter, und scheint viel Aehnlichkeit mit dem einer Statue zu haben, die der Cavaliere Azara unter dem Nahmen eines Britanni- cus besitzt. Der Körper ist so schön, daß Mengs denselben bei seinem Apollo in der Villa Albani zum
Vor-
6)Winkelmann G. d. K. S. 489.
H 3
Villa Negroni.
Eine Frieſe mit dem Triumphe des Bac- chus und der Ariadne. Von guter Compoſition und gutem Stile.
Eine andere mit Amorinen, die mit Huͤlfe eines Fauns einen trunkenen Satyr tragen.
Ein Satyr, der auf den Schultern eines Fauns haͤngt, waͤhrend daß ein anderer ihm Streiche auf den Hintern austheilt. Der Idee wegen merkwuͤrdig.
In einem großen Saale.
† Ein Amor von weißem Marmor, mitAmor auf ei- nem Leopar- den reitend. Weinreben bekraͤnzt, und eine Weintraube haltend, wird von einem Leoparden von ſchwarzem Marmor getragen, auf deſſen Ruͤ- cken ein Ziegenfell von Roſſo antico ausge- ſpreitet iſt. Winkelmann 6) hat Recht, dieſen Amor als eines der ſchoͤnſten Kinder des Alterthums anzufuͤhren. Der Kopf hat einen vortrefflichen Aus- druck, und das Fleiſch iſt ſehr zart und weich. Die beiden Beine ſcheinen modern.
† Ein junger Apollo mit einem Kopfe, der nach einer lebenden Perſon gebildet zu ſeyn ſcheint. Dieſer Kopf iſt voller Charakter, und ſcheint viel Aehnlichkeit mit dem einer Statue zu haben, die der Cavaliere Azara unter dem Nahmen eines Britanni- cus beſitzt. Der Koͤrper iſt ſo ſchoͤn, daß Mengs denſelben bei ſeinem Apollo in der Villa Albani zum
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6)Winkelmann G. d. K. S. 489.
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Villa Negroni.
Eine Frieſe mit dem Triumphe des Bac-
chus und der Ariadne. Von guter Compoſition
und gutem Stile.
Eine andere mit Amorinen, die mit Huͤlfe
eines Fauns einen trunkenen Satyr tragen.
Ein Satyr, der auf den Schultern eines
Fauns haͤngt, waͤhrend daß ein anderer ihm
Streiche auf den Hintern austheilt. Der Idee
wegen merkwuͤrdig.
In einem großen Saale.
† Ein Amor von weißem Marmor, mit
Weinreben bekraͤnzt, und eine Weintraube
haltend, wird von einem Leoparden von
ſchwarzem Marmor getragen, auf deſſen Ruͤ-
cken ein Ziegenfell von Roſſo antico ausge-
ſpreitet iſt. Winkelmann 6) hat Recht, dieſen
Amor als eines der ſchoͤnſten Kinder des Alterthums
anzufuͤhren. Der Kopf hat einen vortrefflichen Aus-
druck, und das Fleiſch iſt ſehr zart und weich. Die
beiden Beine ſcheinen modern.
Amor auf ei-
nem Leopar-
den reitend.
† Ein junger Apollo mit einem Kopfe, der
nach einer lebenden Perſon gebildet zu ſeyn ſcheint.
Dieſer Kopf iſt voller Charakter, und ſcheint viel
Aehnlichkeit mit dem einer Statue zu haben, die der
Cavaliere Azara unter dem Nahmen eines Britanni-
cus beſitzt. Der Koͤrper iſt ſo ſchoͤn, daß Mengs
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6) Winkelmann G. d. K. S. 489.
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/131>, abgerufen am 23.02.2025.
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