Hierzu wird eine Reise nach Parma oder Dresden erfordert.
Antonio di Allegris ward zu Correggio imBemerkun- gen über den Correggio. Modenesischen 1484 gebohren. Der Nahme seiner Vaterstadt ward die Bezeichnung des vorzüglichen Talents, das sie hervorgebracht hatte. Er starb wahrscheinlich 1534.
Wie soll ich mir den Charakter des Mahlers denken, dessen Werke den allgemeinsten Anspruch auf den Beifall der Kenner, und zugleich des unge- lehrten Haufens haben? Dessen Werke beim ersten Anblick anziehen, und sich am häufigsten der Erin- nerung ungerufen wieder darstellen?
Ich denke ihn mir mit der gutherzigen Unbefan- genheit des glücklichen Alters, das nur von dem Schein der Dinge gerührt wird: mit einem Herzen, das nur für sanfte Eindrücke Sinn hat, und mit einer Gleichheit des Humors, die durch keine heftige Er- schütterungen von Freude und Traurigkeit unterbro- chen, auf die Unterscheidungszeichen der Dinge, die sie umgeben, nur in so fern achtet, als ihre Gestal- ten sie angenehm afficiren.
Ist meine Vermuthung wahr, so muß Correg- gio einer der glücklichsten Menschen gewesen seyn: glücklich durch eine Einbildungskraft, die ihm wa- chend Bilder zuführte, wie man sie getäuscht von Morgenträumen eines gesunden Schlafes sieht, lieb- lich aber ohne hohe Bedeutung; oder glücklich durch die fortdauernde Stimmung, die wir übergehend an denen bemerken, welche die Würkung des Weins in wohlthätiger Maaße empfinden: In ihrer Sorglo-
sigkeit
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Pallaſt Colonna.
Hierzu wird eine Reiſe nach Parma oder Dresden erfordert.
Antonio di Allegris ward zu Correggio imBemerkun- gen uͤber den Correggio. Modeneſiſchen 1484 gebohren. Der Nahme ſeiner Vaterſtadt ward die Bezeichnung des vorzuͤglichen Talents, das ſie hervorgebracht hatte. Er ſtarb wahrſcheinlich 1534.
Wie ſoll ich mir den Charakter des Mahlers denken, deſſen Werke den allgemeinſten Anſpruch auf den Beifall der Kenner, und zugleich des unge- lehrten Haufens haben? Deſſen Werke beim erſten Anblick anziehen, und ſich am haͤufigſten der Erin- nerung ungerufen wieder darſtellen?
Ich denke ihn mir mit der gutherzigen Unbefan- genheit des gluͤcklichen Alters, das nur von dem Schein der Dinge geruͤhrt wird: mit einem Herzen, das nur fuͤr ſanfte Eindruͤcke Sinn hat, und mit einer Gleichheit des Humors, die durch keine heftige Er- ſchuͤtterungen von Freude und Traurigkeit unterbro- chen, auf die Unterſcheidungszeichen der Dinge, die ſie umgeben, nur in ſo fern achtet, als ihre Geſtal- ten ſie angenehm afficiren.
Iſt meine Vermuthung wahr, ſo muß Correg- gio einer der gluͤcklichſten Menſchen geweſen ſeyn: gluͤcklich durch eine Einbildungskraft, die ihm wa- chend Bilder zufuͤhrte, wie man ſie getaͤuſcht von Morgentraͤumen eines geſunden Schlafes ſieht, lieb- lich aber ohne hohe Bedeutung; oder gluͤcklich durch die fortdauernde Stimmung, die wir uͤbergehend an denen bemerken, welche die Wuͤrkung des Weins in wohlthaͤtiger Maaße empfinden: In ihrer Sorglo-
ſigkeit
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Pallaſt Colonna.
Hierzu wird eine Reiſe nach Parma oder Dresden
erfordert.
Antonio di Allegris ward zu Correggio im
Modeneſiſchen 1484 gebohren. Der Nahme ſeiner
Vaterſtadt ward die Bezeichnung des vorzuͤglichen
Talents, das ſie hervorgebracht hatte. Er ſtarb
wahrſcheinlich 1534.
Bemerkun-
gen uͤber den
Correggio.
Wie ſoll ich mir den Charakter des Mahlers
denken, deſſen Werke den allgemeinſten Anſpruch
auf den Beifall der Kenner, und zugleich des unge-
lehrten Haufens haben? Deſſen Werke beim erſten
Anblick anziehen, und ſich am haͤufigſten der Erin-
nerung ungerufen wieder darſtellen?
Ich denke ihn mir mit der gutherzigen Unbefan-
genheit des gluͤcklichen Alters, das nur von dem
Schein der Dinge geruͤhrt wird: mit einem Herzen,
das nur fuͤr ſanfte Eindruͤcke Sinn hat, und mit einer
Gleichheit des Humors, die durch keine heftige Er-
ſchuͤtterungen von Freude und Traurigkeit unterbro-
chen, auf die Unterſcheidungszeichen der Dinge, die
ſie umgeben, nur in ſo fern achtet, als ihre Geſtal-
ten ſie angenehm afficiren.
Iſt meine Vermuthung wahr, ſo muß Correg-
gio einer der gluͤcklichſten Menſchen geweſen ſeyn:
gluͤcklich durch eine Einbildungskraft, die ihm wa-
chend Bilder zufuͤhrte, wie man ſie getaͤuſcht von
Morgentraͤumen eines geſunden Schlafes ſieht, lieb-
lich aber ohne hohe Bedeutung; oder gluͤcklich durch
die fortdauernde Stimmung, die wir uͤbergehend
an denen bemerken, welche die Wuͤrkung des Weins
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/101>, abgerufen am 24.07.2024.
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