Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Das Capitol. Basreliefs sind gut zusammengesetzt, und wegen derschönen Köpfe, der guten Drapperien und vorzüg- lich des Costums wegen äußerst merkwürdig. In- zwischen wird man finden, daß die Figuren hin und wieder zu kurz und in einzelnen Theilen verzeichnet sind. Man siehet hier auch ein ziemlich mittelmäßiges In dem großen Saale hat Giuseppe d'Arpino Man wird selten finden, daß die Mahler, welcheUeber die mahle- Q 4
Das Capitol. Basreliefs ſind gut zuſammengeſetzt, und wegen derſchoͤnen Koͤpfe, der guten Drapperien und vorzuͤg- lich des Coſtums wegen aͤußerſt merkwuͤrdig. In- zwiſchen wird man finden, daß die Figuren hin und wieder zu kurz und in einzelnen Theilen verzeichnet ſind. Man ſiehet hier auch ein ziemlich mittelmaͤßiges In dem großen Saale hat Giuſeppe d’Arpino Man wird ſelten finden, daß die Mahler, welcheUeber die mahle- Q 4
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Das Capitol.
Basreliefs ſind gut zuſammengeſetzt, und wegen der
ſchoͤnen Koͤpfe, der guten Drapperien und vorzuͤg-
lich des Coſtums wegen aͤußerſt merkwuͤrdig. In-
zwiſchen wird man finden, daß die Figuren hin und
wieder zu kurz und in einzelnen Theilen verzeichnet
ſind.
Man ſiehet hier auch ein ziemlich mittelmaͤßiges
Basrelief, welches einen Curtius vorſtellen
ſoll.
In dem großen Saale hat Giuſeppe d’Arpino
verſchiedene roͤmiſche Geſchichten gemahlt. Man ſieht
dieſen Gemaͤhlden an, daß der Meiſter Raphaeln und
die Florentiner ſtudirt hat, und da, wo er ſich einer
von ihnen vorgezeichneten Parthie erinnerte, hat er zu-
weilen einen gluͤcklichen Zug angebracht. Aber im
Ganzen ſind dieſe Gemaͤhlde recht Handwerksmaͤßig
gemahlt, und der Kuͤnſtler iſt hin und wieder bis zum
Tapetenanſtreicher erniedrigt. Nirgends iſt Wahrheit
anzutreffen. Inzwiſchen ſind die Schlachten das
Beſte darunter. Sie ſind mit einem Feuer entwor-
fen, das nur durch Correktion und Studium in den
wahren Schranken haͤtte gehalten werden muͤſſen.
Man trifft gute Pferde darin an, die der Kuͤnſtler
vorzuͤglich gern mahlte.
Man wird ſelten finden, daß die Mahler, welche
Pferde in ihren Gemaͤhlden angebracht haben, in ih-
rer Wahl auf eine feine Race gefallen ſind. Gemei-
niglich ſind ſie von ſtarkem Schlage, breiten Koͤpfen,
zottigen Maͤhnen, behangenen Beinen, und krauſen
Schweifen. Im Ganzen ſcheinen Pferde dieſer Natur
mahle-
Ueber die
Gattung
von Pferden,
welche die
Mahler vor-
zuͤglich gern
in ihren Ge-
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