Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Das Capitol. scharfsinnige Autor, den ich in der Note angeführthabe, wird man wohl nicht anders als ohne Beklei- dung finden. Man will die römischen Krieger von den griechischen an der verschiedenen Länge des Man- tels unterscheiden: denn dieser soll bei den Griechen länger als bei den Römern gewesen seyn. 14) Die Römer nannten den ihrigen Paludamentum. Unsere Statue hat viel Adel und Würde, und Damit die Neugier nicht irr geführet werde, zeige ich Zimmer mit Aegyptischen Kunstwer-ken. Zimmer mit Aegyptischen Kunstwerken. In der Tiburtinischen Villa des Kaiser Hadria- und 14) S. Winkelmann G. d. K. S. 439. Ganz richtig dürfte dies Unterscheidungszeichen wohl nicht seyn. 15) So findet man z. E. gleich hier das Grabmahl
eines Mahlers, Aper genannt, mit einem wilden Schweine und einigen Mahlerwerkzeugen; und oben auf der Treppe ein anderes von einem Schmie- de, mit dessen Handwerkszeuge. Das Capitol. ſcharfſinnige Autor, den ich in der Note angefuͤhrthabe, wird man wohl nicht anders als ohne Beklei- dung finden. Man will die roͤmiſchen Krieger von den griechiſchen an der verſchiedenen Laͤnge des Man- tels unterſcheiden: denn dieſer ſoll bei den Griechen laͤnger als bei den Roͤmern geweſen ſeyn. 14) Die Roͤmer nannten den ihrigen Paludamentum. Unſere Statue hat viel Adel und Wuͤrde, und Damit die Neugier nicht irr gefuͤhret werde, zeige ich Zimmer mit Aegyptiſchen Kunſtwer-ken. Zimmer mit Aegyptiſchen Kunſtwerken. In der Tiburtiniſchen Villa des Kaiſer Hadria- und 14) S. Winkelmann G. d. K. S. 439. Ganz richtig duͤrfte dies Unterſcheidungszeichen wohl nicht ſeyn. 15) So findet man z. E. gleich hier das Grabmahl
eines Mahlers, Aper genannt, mit einem wilden Schweine und einigen Mahlerwerkzeugen; und oben auf der Treppe ein anderes von einem Schmie- de, mit deſſen Handwerkszeuge. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0230" n="208"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Capitol.</hi></fw><lb/> ſcharfſinnige Autor, den ich in der Note angefuͤhrt<lb/> habe, wird man wohl nicht anders als ohne Beklei-<lb/> dung finden. Man will die roͤmiſchen Krieger von<lb/> den griechiſchen an der verſchiedenen Laͤnge des Man-<lb/> tels unterſcheiden: denn dieſer ſoll bei den Griechen<lb/> laͤnger als bei den Roͤmern geweſen ſeyn. <note place="foot" n="14)">S. Winkelmann G. d. K. S. 439. Ganz richtig<lb/> duͤrfte dies Unterſcheidungszeichen wohl nicht ſeyn.</note> Die<lb/> Roͤmer nannten den ihrigen Paludamentum.</p><lb/> <p>Unſere Statue hat viel Adel und Wuͤrde, und<lb/> iſt ſelbſt in Nebenwerken ſehr fleißig gearbeitet. Die<lb/> Beine ſind unſtreitig modern, und eben dies Ur-<lb/> theil ſcheint auch von den Armen zu gelten.</p><lb/> <p>Damit die Neugier nicht irr gefuͤhret werde, zeige ich<lb/><hi rendition="#fr">eine abgebrochene Saͤule an, worauf verſchie-<lb/> denes Handwerkszeug eines Maurers abgebil-<lb/> det ſtehet</hi>. Es iſt weiter nichts als der Sturz eines<lb/><hi rendition="#aq">cippi ſepulchralis,</hi> womit das Grabmahl eines<lb/> gewoͤhnlichen Maurers geziert war. Man findet ih-<lb/> rer mehrere mit den Werkszeugen anderer Handwer-<lb/> ker. <note place="foot" n="15)">So findet man z. E. gleich hier das Grabmahl<lb/> eines Mahlers, Aper genannt, mit einem wilden<lb/> Schweine und einigen Mahlerwerkzeugen; und<lb/> oben auf der Treppe ein anderes von einem Schmie-<lb/> de, mit deſſen Handwerkszeuge.</note></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <note place="left">Zimmer mit<lb/> Aegyptiſchen<lb/> Kunſtwer-ken.</note> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Zimmer mit Aegyptiſchen Kunſtwerken.</hi> </head><lb/> <p>In der Tiburtiniſchen Villa des Kaiſer Hadria-<lb/> nus ſtand ein Tempel, welchen er Canopus nannte,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0230]
Das Capitol.
ſcharfſinnige Autor, den ich in der Note angefuͤhrt
habe, wird man wohl nicht anders als ohne Beklei-
dung finden. Man will die roͤmiſchen Krieger von
den griechiſchen an der verſchiedenen Laͤnge des Man-
tels unterſcheiden: denn dieſer ſoll bei den Griechen
laͤnger als bei den Roͤmern geweſen ſeyn. 14) Die
Roͤmer nannten den ihrigen Paludamentum.
Unſere Statue hat viel Adel und Wuͤrde, und
iſt ſelbſt in Nebenwerken ſehr fleißig gearbeitet. Die
Beine ſind unſtreitig modern, und eben dies Ur-
theil ſcheint auch von den Armen zu gelten.
Damit die Neugier nicht irr gefuͤhret werde, zeige ich
eine abgebrochene Saͤule an, worauf verſchie-
denes Handwerkszeug eines Maurers abgebil-
det ſtehet. Es iſt weiter nichts als der Sturz eines
cippi ſepulchralis, womit das Grabmahl eines
gewoͤhnlichen Maurers geziert war. Man findet ih-
rer mehrere mit den Werkszeugen anderer Handwer-
ker. 15)
Zimmer mit Aegyptiſchen Kunſtwerken.
In der Tiburtiniſchen Villa des Kaiſer Hadria-
nus ſtand ein Tempel, welchen er Canopus nannte,
und
14) S. Winkelmann G. d. K. S. 439. Ganz richtig
duͤrfte dies Unterſcheidungszeichen wohl nicht ſeyn.
15) So findet man z. E. gleich hier das Grabmahl
eines Mahlers, Aper genannt, mit einem wilden
Schweine und einigen Mahlerwerkzeugen; und
oben auf der Treppe ein anderes von einem Schmie-
de, mit deſſen Handwerkszeuge.
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