Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Der Vaticanische Pallast. Der Ausdruck, die Wahl der Stellungen der Das vierte Gemählde stellet einige zur Aus- Die Klugheit nach der gewöhnlichen Vorstellungs- Die Zusammensetzung hat nichts besonders. Unter diesen Figuren zu beiden Seiten der Fenster weilig-
Der Vaticaniſche Pallaſt. Der Ausdruck, die Wahl der Stellungen der Das vierte Gemaͤhlde ſtellet einige zur Aus- Die Klugheit nach der gewoͤhnlichen Vorſtellungs- Die Zuſammenſetzung hat nichts beſonders. Unter dieſen Figuren zu beiden Seiten der Fenſter weilig-
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Der Vaticaniſche Pallaſt.
Der Ausdruck, die Wahl der Stellungen der
Koͤpfe und der Formen, haben die dieſem Meiſter ge-
woͤhnlichen Vorzuͤge.
Das vierte Gemaͤhlde ſtellet einige zur Aus-
uͤbung der Gerechtigkeit erforderliche Eigenſchaften
perſonificirt vor.
Die Klugheit nach der gewoͤhnlichen Vorſtellungs-
art, die jedoch der weiſe Mahler ſo wenig unange-
nehm als moͤglich gemacht hat, mit zwei Geſichtern.
Die Figur iſt ſehr ſwelt, und vortrefflich drappirt.
Ein Genius haͤlt ihr einen Spiegel vor. Zur Seite
die Maͤßigkeit oder Maͤßigung mit dem Zaume in
der Hand, und zur andern die Standhaftigkeit, die
eine Eiche beugt, deren Zweige ein Genius um ihre
Stirn windet. Ein Paar Genii.
Die Zuſammenſetzung hat nichts beſonders.
Inzwiſchen ſind die einzelnen Figuren unver-
gleichlich.
Unter dieſen Figuren zu beiden Seiten der Fenſter
ſieht man auf der einen den Kaiſer Juſtinian, der
die Pandecten aus den Haͤnden des Tribo-
nians empfaͤngt. Auf der andern den Pabſt
Gregorius den Neunten, der einer Magiſtrats-
perſon die Decretalen uͤberreicht. Um ihn ſtehen
Leo der Zehnte, der Cardinal del Monte, und der
Cardinal Alexander aus dem Hauſe Farneſe. Dieſe
Koͤpfe haben viel Wahrheit, wenn ſie gleich ſehr ge-
litten haben. Die Magiſtratsperſon, welche die De-
cretalen empfaͤngt, traͤgt das Gepraͤge unerſchuͤtterli-
cher Anhaͤnglichkeit an geſchriebenes Recht an ſich,
und treuer Sorgſamkeit bei der Behandlung der lang-
weilig-
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