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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755.

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Antons Panßa von Mancha
zeln zum Trotz, auf Eroberungen ausgeht. Die-
se kann gar füglich mit fünf bis zum höchsten
sechs Schönpflästerchen der sinkenden Schönheit
zu Hülfe kommen, ohne daß man berechtigt ist,
über diese dringende Nothwendigkeit nachtheili-
ge Betrachtungen anzustellen. Der andre Fall
ist, wenn ein Frauenzimmer für gut findet, eine
kleine Unreinigkeit der Haut, die vielleicht kaum
gemerkt wird, durch ein schwarzes Fleckchen,
welches desto mehr in die Augen fällt, zu ver-
bergen. Jch warne bey dieser Gelegenheit meine
Gedankenfiscale, daß sie, bey dergleichen vorkom-
menden Fällen, sich ja nicht übereilen sollen.
Jn einer besondern Note zeige ich, wie überflüs-
sig es seyn würde, diese Lehre von Schönpfläster-
chen auch auf die Mannspersonen zu erstrecken.
Alles was man davon sagen kann, kömmt auf die-
se drey Fälle an: Daß eine dergleichen Manns-
person sich dieses Mittels entweder auf Ordre
des Barbiers bedient, und alsdenn braucht es kei-
ne weitere Entschuldigung; oder daß unter den
Mannskleidern wirklich ein Frauenzimmer steckt,
und alsdenn würde man die Ursache dieser Ver-
kleidung untersuchen müssen; oder wofern eine
wirkliche Mannsperson, ohne Noth, und wie
man es nennt, nur zur Galanterie, sich dieses
weiblichen Schmucks bedient, so kann man, ohne
ihm Unrecht zu thun, alle Leute versichern, daß
er ein Geck sey.
Cap. XII. Anmerkungen über die Unterkehle.
Cap.
Antons Panßa von Mancha
zeln zum Trotz, auf Eroberungen ausgeht. Die-
ſe kann gar fuͤglich mit fuͤnf bis zum hoͤchſten
ſechs Schoͤnpflaͤſterchen der ſinkenden Schoͤnheit
zu Huͤlfe kommen, ohne daß man berechtigt iſt,
uͤber dieſe dringende Nothwendigkeit nachtheili-
ge Betrachtungen anzuſtellen. Der andre Fall
iſt, wenn ein Frauenzimmer fuͤr gut findet, eine
kleine Unreinigkeit der Haut, die vielleicht kaum
gemerkt wird, durch ein ſchwarzes Fleckchen,
welches deſto mehr in die Augen faͤllt, zu ver-
bergen. Jch warne bey dieſer Gelegenheit meine
Gedankenfiſcale, daß ſie, bey dergleichen vorkom-
menden Faͤllen, ſich ja nicht uͤbereilen ſollen.
Jn einer beſondern Note zeige ich, wie uͤberfluͤſ-
ſig es ſeyn wuͤrde, dieſe Lehre von Schoͤnpflaͤſter-
chen auch auf die Mannsperſonen zu erſtrecken.
Alles was man davon ſagen kann, koͤmmt auf die-
ſe drey Faͤlle an: Daß eine dergleichen Manns-
perſon ſich dieſes Mittels entweder auf Ordre
des Barbiers bedient, und alsdenn braucht es kei-
ne weitere Entſchuldigung; oder daß unter den
Mannskleidern wirklich ein Frauenzimmer ſteckt,
und alsdenn wuͤrde man die Urſache dieſer Ver-
kleidung unterſuchen muͤſſen; oder wofern eine
wirkliche Mannsperſon, ohne Noth, und wie
man es nennt, nur zur Galanterie, ſich dieſes
weiblichen Schmucks bedient, ſo kann man, ohne
ihm Unrecht zu thun, alle Leute verſichern, daß
er ein Geck ſey.
Cap. XII. Anmerkungen uͤber die Unterkehle.
Cap.
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[382/0404] Antons Panßa von Mancha zeln zum Trotz, auf Eroberungen ausgeht. Die- ſe kann gar fuͤglich mit fuͤnf bis zum hoͤchſten ſechs Schoͤnpflaͤſterchen der ſinkenden Schoͤnheit zu Huͤlfe kommen, ohne daß man berechtigt iſt, uͤber dieſe dringende Nothwendigkeit nachtheili- ge Betrachtungen anzuſtellen. Der andre Fall iſt, wenn ein Frauenzimmer fuͤr gut findet, eine kleine Unreinigkeit der Haut, die vielleicht kaum gemerkt wird, durch ein ſchwarzes Fleckchen, welches deſto mehr in die Augen faͤllt, zu ver- bergen. Jch warne bey dieſer Gelegenheit meine Gedankenfiſcale, daß ſie, bey dergleichen vorkom- menden Faͤllen, ſich ja nicht uͤbereilen ſollen. Jn einer beſondern Note zeige ich, wie uͤberfluͤſ- ſig es ſeyn wuͤrde, dieſe Lehre von Schoͤnpflaͤſter- chen auch auf die Mannsperſonen zu erſtrecken. Alles was man davon ſagen kann, koͤmmt auf die- ſe drey Faͤlle an: Daß eine dergleichen Manns- perſon ſich dieſes Mittels entweder auf Ordre des Barbiers bedient, und alsdenn braucht es kei- ne weitere Entſchuldigung; oder daß unter den Mannskleidern wirklich ein Frauenzimmer ſteckt, und alsdenn wuͤrde man die Urſache dieſer Ver- kleidung unterſuchen muͤſſen; oder wofern eine wirkliche Mannsperſon, ohne Noth, und wie man es nennt, nur zur Galanterie, ſich dieſes weiblichen Schmucks bedient, ſo kann man, ohne ihm Unrecht zu thun, alle Leute verſichern, daß er ein Geck ſey. Cap. XII. Anmerkungen uͤber die Unterkehle. Cap.

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/404>, abgerufen am 22.11.2024.