mäßig sind. Dieses beträgt nach einem Ueber- schlage, den ich sehr sorgfältig gemacht habe, - - 105426 fl. 11/2 Stüver. saluo errore calculi. Man kann mir nachrech- nen, so wird man finden, daß die Summe rich- tig ist. Unter diese Gedichte muß der Gedan- kencontributionseinnehmer pflichtmäßig attestiren, daß die Taxe ohne Reste, in guten gangbaren Münzsorten, erlegt sey: Und alsdenn hat der Ver- fasser die Erlaubniß, sich mit der Unsterblichkeit zu schmeicheln; kein Mensch soll sich unterstehen, ihn einen elenden Reimer zu nennen, und niemand von der Gesellschaft soll, bey schwerer Pön, und bey Strafe, das ganze Gedicht siebenmal durchzu- lesen, befugt seyn, in das geistvolle Carmen eher, als nach völlig aufgehobener Tafel, Confect zu wickeln.
Da die arkadischen Dichter sich nur mit Klee und Milch behelfen: so wird ihnen das Geld oh- nedem nichts nütze seyn, und desto eher können sie einen Beytrag geben. Zu Vermeidung aller Streitigkeiten, will ich auch den vornehmsten Haus- rath eines Schäferdichters taxiren.
Eine beperlte Flur - - 1/2 Stüver.
Crystallene Bäche - - 1/2 Stüver.
Wer in eine Buche den Namen schneidet, giebt, nach dem Holzmandate, ein altes Schock; thut nach unsrer Münze - - 61/2 Schilling.
Eine
Antons Panßa von Mancha
maͤßig ſind. Dieſes betraͤgt nach einem Ueber- ſchlage, den ich ſehr ſorgfaͤltig gemacht habe, ‒ ‒ 105426 fl. 1½ Stuͤver. ſaluo errore calculi. Man kann mir nachrech- nen, ſo wird man finden, daß die Summe rich- tig iſt. Unter dieſe Gedichte muß der Gedan- kencontributionseinnehmer pflichtmaͤßig atteſtiren, daß die Taxe ohne Reſte, in guten gangbaren Muͤnzſorten, erlegt ſey: Und alsdenn hat der Ver- faſſer die Erlaubniß, ſich mit der Unſterblichkeit zu ſchmeicheln; kein Menſch ſoll ſich unterſtehen, ihn einen elenden Reimer zu nennen, und niemand von der Geſellſchaft ſoll, bey ſchwerer Poͤn, und bey Strafe, das ganze Gedicht ſiebenmal durchzu- leſen, befugt ſeyn, in das geiſtvolle Carmen eher, als nach voͤllig aufgehobener Tafel, Confect zu wickeln.
Da die arkadiſchen Dichter ſich nur mit Klee und Milch behelfen: ſo wird ihnen das Geld oh- nedem nichts nuͤtze ſeyn, und deſto eher koͤnnen ſie einen Beytrag geben. Zu Vermeidung aller Streitigkeiten, will ich auch den vornehmſten Haus- rath eines Schaͤferdichters taxiren.
Eine beperlte Flur ‒ ‒ ½ Stuͤver.
Cryſtallene Baͤche ‒ ‒ ½ Stuͤver.
Wer in eine Buche den Namen ſchneidet, giebt, nach dem Holzmandate, ein altes Schock; thut nach unſrer Muͤnze ‒ ‒ 6½ Schilling.
Eine
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Antons Panßa von Mancha
maͤßig ſind. Dieſes betraͤgt nach einem Ueber-
ſchlage, den ich ſehr ſorgfaͤltig gemacht habe,
‒ ‒ 105426 fl. 1½ Stuͤver.
ſaluo errore calculi. Man kann mir nachrech-
nen, ſo wird man finden, daß die Summe rich-
tig iſt. Unter dieſe Gedichte muß der Gedan-
kencontributionseinnehmer pflichtmaͤßig atteſtiren,
daß die Taxe ohne Reſte, in guten gangbaren
Muͤnzſorten, erlegt ſey: Und alsdenn hat der Ver-
faſſer die Erlaubniß, ſich mit der Unſterblichkeit
zu ſchmeicheln; kein Menſch ſoll ſich unterſtehen,
ihn einen elenden Reimer zu nennen, und niemand
von der Geſellſchaft ſoll, bey ſchwerer Poͤn, und
bey Strafe, das ganze Gedicht ſiebenmal durchzu-
leſen, befugt ſeyn, in das geiſtvolle Carmen eher,
als nach voͤllig aufgehobener Tafel, Confect zu
wickeln.
Da die arkadiſchen Dichter ſich nur mit Klee
und Milch behelfen: ſo wird ihnen das Geld oh-
nedem nichts nuͤtze ſeyn, und deſto eher koͤnnen ſie
einen Beytrag geben. Zu Vermeidung aller
Streitigkeiten, will ich auch den vornehmſten Haus-
rath eines Schaͤferdichters taxiren.
Eine beperlte Flur ‒ ‒ ½ Stuͤver.
Cryſtallene Baͤche ‒ ‒ ½ Stuͤver.
Wer in eine Buche den Namen ſchneidet, giebt,
nach dem Holzmandate, ein altes Schock; thut
nach unſrer Muͤnze ‒ ‒ 6½ Schilling.
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/338>, abgerufen am 22.11.2024.
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