aufgestemmten Armen hinter dem Bierkruge dem Fürsten geflucht, werden vor Freuden hervortau- meln, und dem Himmel danken, der ihnen ein so weises Regiment, und so gutes Bier verliehen. Der alte Ritter, welcher sich voll Misvergnügen über seine ungesuchten Verdienste seit der letzten Regierung auf die Hufe geflüchtet, um daselbst murrend den Untergang seines Vaterlandes zu er- warten, das ohne ihn regieret wird; Dieser wird sein bestes Kleid, in welchem er zum letztenmale gehuldigt hat, aus dem Kasten hervorsuchen, um bey dem nächsten Gallatage mit steifer Pracht dem Hofe, und seinem Dorfe Ehre zu machen. Und die misvergnügten witzigen Köpfe - - -! Wel- chen Lärm sehe ich voraus! Wie wimmelt der Parnaß! Denn für eine Pension von hundert Gulden sollen sich zehen Reimer aus dem Athem singen.
Für diese witzigen Geister will ich vorzüg- lich sorgen. Vielleicht haben sie bisher mit Unge- duld gewartet, bis ich ihrer erwähne. Jch habe es mit Fleiß unterlassen; denn ich weis, daß sie fodern können. Jch werde ihnen auf eine an- ständige Art Unterhalt verschaffen, damit sie keine Ursache weiter haben, durch schmeichlerische Thor- heiten die schönen Wissenschaften verächtlich zu machen.
Diese wenigen Exempel werden genug seyn können, meinen Lesern einen ehrwürdigen Begriff von dem Nutzen des großen Projects zu machen,
wo-
Antons Panßa von Mancha
aufgeſtemmten Armen hinter dem Bierkruge dem Fuͤrſten geflucht, werden vor Freuden hervortau- meln, und dem Himmel danken, der ihnen ein ſo weiſes Regiment, und ſo gutes Bier verliehen. Der alte Ritter, welcher ſich voll Misvergnuͤgen uͤber ſeine ungeſuchten Verdienſte ſeit der letzten Regierung auf die Hufe gefluͤchtet, um daſelbſt murrend den Untergang ſeines Vaterlandes zu er- warten, das ohne ihn regieret wird; Dieſer wird ſein beſtes Kleid, in welchem er zum letztenmale gehuldigt hat, aus dem Kaſten hervorſuchen, um bey dem naͤchſten Gallatage mit ſteifer Pracht dem Hofe, und ſeinem Dorfe Ehre zu machen. Und die misvergnuͤgten witzigen Koͤpfe ‒ ‒ ‒! Wel- chen Laͤrm ſehe ich voraus! Wie wimmelt der Parnaß! Denn fuͤr eine Penſion von hundert Gulden ſollen ſich zehen Reimer aus dem Athem ſingen.
Fuͤr dieſe witzigen Geiſter will ich vorzuͤg- lich ſorgen. Vielleicht haben ſie bisher mit Unge- duld gewartet, bis ich ihrer erwaͤhne. Jch habe es mit Fleiß unterlaſſen; denn ich weis, daß ſie fodern koͤnnen. Jch werde ihnen auf eine an- ſtaͤndige Art Unterhalt verſchaffen, damit ſie keine Urſache weiter haben, durch ſchmeichleriſche Thor- heiten die ſchoͤnen Wiſſenſchaften veraͤchtlich zu machen.
Dieſe wenigen Exempel werden genug ſeyn koͤnnen, meinen Leſern einen ehrwuͤrdigen Begriff von dem Nutzen des großen Projects zu machen,
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Antons Panßa von Mancha
aufgeſtemmten Armen hinter dem Bierkruge dem
Fuͤrſten geflucht, werden vor Freuden hervortau-
meln, und dem Himmel danken, der ihnen ein ſo
weiſes Regiment, und ſo gutes Bier verliehen.
Der alte Ritter, welcher ſich voll Misvergnuͤgen
uͤber ſeine ungeſuchten Verdienſte ſeit der letzten
Regierung auf die Hufe gefluͤchtet, um daſelbſt
murrend den Untergang ſeines Vaterlandes zu er-
warten, das ohne ihn regieret wird; Dieſer wird
ſein beſtes Kleid, in welchem er zum letztenmale
gehuldigt hat, aus dem Kaſten hervorſuchen, um
bey dem naͤchſten Gallatage mit ſteifer Pracht dem
Hofe, und ſeinem Dorfe Ehre zu machen. Und
die misvergnuͤgten witzigen Koͤpfe ‒ ‒ ‒! Wel-
chen Laͤrm ſehe ich voraus! Wie wimmelt der
Parnaß! Denn fuͤr eine Penſion von hundert
Gulden ſollen ſich zehen Reimer aus dem Athem
ſingen.
Fuͤr dieſe witzigen Geiſter will ich vorzuͤg-
lich ſorgen. Vielleicht haben ſie bisher mit Unge-
duld gewartet, bis ich ihrer erwaͤhne. Jch habe
es mit Fleiß unterlaſſen; denn ich weis, daß ſie
fodern koͤnnen. Jch werde ihnen auf eine an-
ſtaͤndige Art Unterhalt verſchaffen, damit ſie keine
Urſache weiter haben, durch ſchmeichleriſche Thor-
heiten die ſchoͤnen Wiſſenſchaften veraͤchtlich zu
machen.
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koͤnnen, meinen Leſern einen ehrwuͤrdigen Begriff
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/290>, abgerufen am 22.11.2024.
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