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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752.

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Satyrische Briefe.
betriegt. Wenn er so großmüthig ist, und funf-
zig pro Cent giebt, so thut er mehr, als man ver-
langen kann. Es beträgt also die Beute von ei-
nem Jahre 50000 Thaler -- --. Hiervon den
zehnten Theil zur Einlage genommen, thut auf ein
Jahr 5000 Thaler -- -- und auf alle zehn Jah-
re zusammen funfzigtausend Thaler. Was mey-
nen Sie Mademoiselle? Müssen Jhnen nicht die
Augen vor Freuden übergehn, wenn Sie sehn,
wie mühsam ich bin, Sie reich und glücklich zu
machen? Aber das heißt alles noch nichts gegen
den Vortheil, den Sie aus der zwoten Classe
ziehn werden. Wir wollen das zum Fusse behal-
ten, daß jeder Bankrut 25000 Thaler stark ist,
und bey jedem auf 50 pro Cent accordirt wird.
Wir wollen aber nach den Regeln der Wahr-
scheinlichkeit, die ich oben bey dem vierten
Punkte angeführt habe, voraus setzen, daß sich
künftig alle Jahre die Bankrute verdoppeln.
Der muß die Welt gar nicht kennen, wem die-
ses unwahrscheinlich vorkommen soll. Nach den
Regeln dieser Verdopplung kommen im Jahre
1753 acht Bankrute, im nächsten Jahre sechzehn,
in dem darauf folgenden zwey und dreyßig
Bankrute; und sofort. Damit Sie die Rich-
tigkeit meines Plans desto besser einsehn mö-
gen: so sende ich Jhnen zugleich die Tabel-
le, die ich dem Publico zur Nachachtung
bekannt machen will. Wie viel meynen Sie
wohl, daß Jhr Antheil betrage? Weniger nicht

als
S

Satyriſche Briefe.
betriegt. Wenn er ſo großmuͤthig iſt, und funf-
zig pro Cent giebt, ſo thut er mehr, als man ver-
langen kann. Es betraͤgt alſo die Beute von ei-
nem Jahre 50000 Thaler — —. Hiervon den
zehnten Theil zur Einlage genommen, thut auf ein
Jahr 5000 Thaler — — und auf alle zehn Jah-
re zuſammen funfzigtauſend Thaler. Was mey-
nen Sie Mademoiſelle? Muͤſſen Jhnen nicht die
Augen vor Freuden uͤbergehn, wenn Sie ſehn,
wie muͤhſam ich bin, Sie reich und gluͤcklich zu
machen? Aber das heißt alles noch nichts gegen
den Vortheil, den Sie aus der zwoten Claſſe
ziehn werden. Wir wollen das zum Fuſſe behal-
ten, daß jeder Bankrut 25000 Thaler ſtark iſt,
und bey jedem auf 50 pro Cent accordirt wird.
Wir wollen aber nach den Regeln der Wahr-
ſcheinlichkeit, die ich oben bey dem vierten
Punkte angefuͤhrt habe, voraus ſetzen, daß ſich
kuͤnftig alle Jahre die Bankrute verdoppeln.
Der muß die Welt gar nicht kennen, wem die-
ſes unwahrſcheinlich vorkommen ſoll. Nach den
Regeln dieſer Verdopplung kommen im Jahre
1753 acht Bankrute, im naͤchſten Jahre ſechzehn,
in dem darauf folgenden zwey und dreyßig
Bankrute; und ſofort. Damit Sie die Rich-
tigkeit meines Plans deſto beſſer einſehn moͤ-
gen: ſo ſende ich Jhnen zugleich die Tabel-
le, die ich dem Publico zur Nachachtung
bekannt machen will. Wie viel meynen Sie
wohl, daß Jhr Antheil betrage? Weniger nicht

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[273/0301] Satyriſche Briefe. betriegt. Wenn er ſo großmuͤthig iſt, und funf- zig pro Cent giebt, ſo thut er mehr, als man ver- langen kann. Es betraͤgt alſo die Beute von ei- nem Jahre 50000 Thaler — —. Hiervon den zehnten Theil zur Einlage genommen, thut auf ein Jahr 5000 Thaler — — und auf alle zehn Jah- re zuſammen funfzigtauſend Thaler. Was mey- nen Sie Mademoiſelle? Muͤſſen Jhnen nicht die Augen vor Freuden uͤbergehn, wenn Sie ſehn, wie muͤhſam ich bin, Sie reich und gluͤcklich zu machen? Aber das heißt alles noch nichts gegen den Vortheil, den Sie aus der zwoten Claſſe ziehn werden. Wir wollen das zum Fuſſe behal- ten, daß jeder Bankrut 25000 Thaler ſtark iſt, und bey jedem auf 50 pro Cent accordirt wird. Wir wollen aber nach den Regeln der Wahr- ſcheinlichkeit, die ich oben bey dem vierten Punkte angefuͤhrt habe, voraus ſetzen, daß ſich kuͤnftig alle Jahre die Bankrute verdoppeln. Der muß die Welt gar nicht kennen, wem die- ſes unwahrſcheinlich vorkommen ſoll. Nach den Regeln dieſer Verdopplung kommen im Jahre 1753 acht Bankrute, im naͤchſten Jahre ſechzehn, in dem darauf folgenden zwey und dreyßig Bankrute; und ſofort. Damit Sie die Rich- tigkeit meines Plans deſto beſſer einſehn moͤ- gen: ſo ſende ich Jhnen zugleich die Tabel- le, die ich dem Publico zur Nachachtung bekannt machen will. Wie viel meynen Sie wohl, daß Jhr Antheil betrage? Weniger nicht als S

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/301>, abgerufen am 27.11.2024.