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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752.

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Satyrische Briefe.
Weibchen ist gut; nur die fliegende Hitze! die, die,
die - - - wie gesagt, Sie verstehn mich schon.
Stellen Sie es dem Herrn Bürgemeister vor.
An gutem Willen, und an Geschicklichkeit soll
mir es wohl nicht fehlen. Jch habe eine sehr ver-
nünftige Frau; bin ich nur einmal Rathsherr, so
kann sie mir mit Rath und That beystehen. Nun
es bleibt dabey! Hören Sie einmal, was der
Bürgemeister dazu sagt. Uebereilen Sie Sich
nicht; kömmt Zeit, kömmt Rath. Jch muß ab-
brechen; ich habe schon lange geschrieben, und
meine Frau läßt mir sagen, ich soll zu Bette gehn.
Gute Nacht! Lieber Himmel; es schlägt schon
zwölf Uhr - - die Nacht habe ich mir gewiß mit
dem vielen Schreiben verderbt. Thun Sie Jhr
Bestes, Herr Schwager. Jch gähne mich noch
todt.

Gute Nacht!


Seit

Satyriſche Briefe.
Weibchen iſt gut; nur die fliegende Hitze! die, die,
die ‒ ‒ ‒ wie geſagt, Sie verſtehn mich ſchon.
Stellen Sie es dem Herrn Buͤrgemeiſter vor.
An gutem Willen, und an Geſchicklichkeit ſoll
mir es wohl nicht fehlen. Jch habe eine ſehr ver-
nuͤnftige Frau; bin ich nur einmal Rathsherr, ſo
kann ſie mir mit Rath und That beyſtehen. Nun
es bleibt dabey! Hoͤren Sie einmal, was der
Buͤrgemeiſter dazu ſagt. Uebereilen Sie Sich
nicht; koͤmmt Zeit, koͤmmt Rath. Jch muß ab-
brechen; ich habe ſchon lange geſchrieben, und
meine Frau laͤßt mir ſagen, ich ſoll zu Bette gehn.
Gute Nacht! Lieber Himmel; es ſchlaͤgt ſchon
zwoͤlf Uhr ‒ ‒ die Nacht habe ich mir gewiß mit
dem vielen Schreiben verderbt. Thun Sie Jhr
Beſtes, Herr Schwager. Jch gaͤhne mich noch
todt.

Gute Nacht!


Seit
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[143/0171] Satyriſche Briefe. Weibchen iſt gut; nur die fliegende Hitze! die, die, die ‒ ‒ ‒ wie geſagt, Sie verſtehn mich ſchon. Stellen Sie es dem Herrn Buͤrgemeiſter vor. An gutem Willen, und an Geſchicklichkeit ſoll mir es wohl nicht fehlen. Jch habe eine ſehr ver- nuͤnftige Frau; bin ich nur einmal Rathsherr, ſo kann ſie mir mit Rath und That beyſtehen. Nun es bleibt dabey! Hoͤren Sie einmal, was der Buͤrgemeiſter dazu ſagt. Uebereilen Sie Sich nicht; koͤmmt Zeit, koͤmmt Rath. Jch muß ab- brechen; ich habe ſchon lange geſchrieben, und meine Frau laͤßt mir ſagen, ich ſoll zu Bette gehn. Gute Nacht! Lieber Himmel; es ſchlaͤgt ſchon zwoͤlf Uhr ‒ ‒ die Nacht habe ich mir gewiß mit dem vielen Schreiben verderbt. Thun Sie Jhr Beſtes, Herr Schwager. Jch gaͤhne mich noch todt. Gute Nacht! Seit

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/171>, abgerufen am 24.11.2024.